Es ist der 25. April 1842, zirka 15 Uhr. Während der April die meiste Zeit über recht kalt gewesen war, zeigte sich das Wetter nun endlich einmal wieder von seiner besten Seite. Die Sonne schien, ohne das auch nur eine winzige Wolke ihr hätte bedrohlich werden können. Es ist angenehm warm und nur eine leichte Briese weht am Meeresufer entlang.
Die Sonate des Ozeans ankert am hinteren Teil einer größeren Insel, nahe ein paar Felsen und Strand. Kají und Krümel befinden sich an Deck, Levester kocht sich Kaffee in der Kombüse ... der Rest ist irgendwo. (xD)

Faite befand sich irgendwo, döste vor sich hin und dort gefiel es ihr - doch als sie irgendwann ein Geräusch hörte, dass von irgendwoher kam, schreckte sie auf.
Die bernsteinernen Augen wurden einen Spalt breit geöffnet, doch von der Sonne geblendet konnte sie nichts erkennen außer Schemen. Sie nahm sich ihre Hand zur Hilfe, die sie schützend über die Augen hielt, und dennoch konnte sie erst nach sehr langen Sekunden wieder vernünftig sehen. Sie blinzelte ein paar mal und seufzte dann nur, als sie sah, dass es Yukí war, die sich bewegt hatte. Die Schwarzhaarige streckte sich, und setzte sich auf. Sie hatte zuvor im Sand gelegen und die Sonne genossen - endlich mal wieder ein Tag voll von Sonne. Sie liebte solche Tage, sie liebte sie einfach. Allein die Tatsache, dass die Sonne warm auf sie alle herabschien, machte den Tag besser, als er eigentlich war.
Mit einem halbherziges Gähnen betrachtete sie die Braunhaarige neben sich, und blickte dann zum Schiff hoch, dass aus dieser Perspektive erstaunlich groß aussah.

"Ich mag Sonne."


(Omg xDD Stumpfheit hoch 4 xD )

Auf dem Rücken im Sand liegend rührte Yukí mit einem Strohhalm in ihrem Glas herum, welches sie mit einer Hand auf ihrem Bauch festhielt. Es ging ihr besser, wenigstens ein bisschen. Sie hatte mit ihrem Freund gesprochen, und kurz darauf mit Faite. Und nun lag sie im Sand, in der Sonne und versuchte einfach nicht drüber nach zu denken. Irgendwann setzte sich die Braunhaarige auf, schüttelte leicht den Kopf und befreite die Haare von Sand. Kurz blinzelte sie zu ihrer Freundin, die neben ihr lag, und sich dann doch regte. Sie folgte ihrem Blick nach oben, wandte den Kopf bei ihren Worten aber wieder zu ihr. Kurz hob die Braunhaarige den Kopf, blickte in den Himmel und seufzte leise.

“Naja. Ein bisschen Schnee wäre auch nicht schlecht.“

Mit einer ruhigen Bewegung hob die Braunhaarige das Glas, trank einen Schluck und hielt es dann ihrer Freundin hin. Und wieder ein leises Seufzen entfuhr ihrer Kehle. Sie hatte Angst, soviel Angst. Um ihren Freund, Faite, Kají.. sich selbst. Wie lange würde dieses Gefühl sie wohl noch bedrängen? Aber sie bemühte sich um ein Lächeln in Faites Richtung.

Tiberias war kein Sommermensch. Nicht, weil er die Wärme nicht mochte, oder das alle Mädchen plötzlich süße Röckchen trugen, nein, nein. Das Problem war die Sonnenstrahlung. Schon früh hatte seine Mama ihm gezeigt das Leute die viel in der Sonne gewesen waren irgendwie tiefere Falten hatten und im allgemeinen Alter aussahen- widerlich. Daher hatte der Blonde sich aus zwei Palmenblättern und einem Stück Segel einen super mordernen Sunvisor, von manchen später auch Sonnenschilder für Golfer genannt. Und er lag damit voll im Trend. Für Leute, die sich im Modebusiness nicht so auskennen und denen diese Begriffe nichts sagten, gab Tiberias auch gerne eine genaue Beschreibung ab:

„Die zwei Palmen kreuzen sich vorne und geben dir dadurch einen feschen Look. Das Stück vom Segel schlingt sich dabei elegant um den Kopf, ist nach oben jedoch geöffnet. Wenn die Frisur stimmen muss, die Sonne aber stört!"

Übte er laut, während er im Wald Feuerholz sammelte. Dazu machte er große Handbewegungen, poste herum und träumte davon, Marktrufer zu werden und ganz berühmt zu werden, er und seine Sonnenschilder. Wozu er Feuerholz sammelte? Er wollte die anderen überraschen! Motiviert hatte er die Stücke ordentlich aneinander gelehnt und Blätter und Rinde dazwischen geklemmt. Seine Mama und er hatten so Mal drei Tage im Wald überlebt, als der Captain sie von Bord geworfen hatte, weil Tiberias mit seinem ständigen rum geheule wegen eines Bienenstiches tierisch genervt hatte… es hatte aber auch weh getan!
Als er fertig war, tänzelte er nervös zurück Richtung Schiff. Zu erst begegnete er Yukí und Faite. Aufgeregt hüpfte er um sie herum, brachte seinen Kopf dabei immer wieder in die geübten Posen, um sein Sonnenschild zu betonen und meinte laut.

„Hey Leuteeeee, ich hab eine Überraschung für euch!"  

Er klatschte in die Hände, formte mit den Händen ein Sprachrohr und rief solaut er konnte.

„HEEEEEEEEEEEEEEY, ALLE MAL HER KOMMEEEEN!"  

Schnell rückte er sein Schild zurecht, zupfte an den Palmen und an den Haaren. Mensch, sah er heute mal wieder gut aus!

Mit undefinierbarem Blick musterte sie Yukí, und nahm das Glas, dass die Braunhaarige ihr hinhielt, um einen großen Schluck aus dem Strohhalm zu saugen, und daraufhin ihr Gesicht zu verziehen.

"Ihh, ist das warmes Wasser?!", betrübt rührte sie das warme Zeug mit dem Strohhalm, "Stimmt... Eiswürfel wären nicht schlecht!"

Dass Yukí nicht das gemeint hatte, war ihr klar, aber sie übte sich gerade in Interpretationsfreiheit, also fasste sie die Worte der Braunhaarigen so auf, wie sie es wollte. Außerdem mochte sie doch gar kein Wasser - außer, wenn es kalt war.
Schwungvoll drehte Faite sich dann auf den Bauch, legte sich wieder in den Sand, den Oberkörper mit den Unterarmen abgestützt und seufzte dann. Es schien alles noch ein bisschen verkrampft zwischen ihnen, aber immerhin kannte Faite nun den Grund, der ihrer Freundin so zu schaffen gemacht hatte - und da sie in trösten nie gut gewesen war, wollte sie sie einfach ablenken, einfach etwas machen was sie immer taten. Etwas, was total normal war. Aber das übernahm Tiberias so gut wie er eben konnte - dieser kam aus dem Wald, und sprang dann aufgeregt um sie herum... und was hatte er da auf dem Kopf? Waren das Palmenblätter? Die Dunkelhaarige musste die Augen zusammen kneifen um wegen dem Sonnenlicht etwas erkennen zu können. Ja, es waren tatsächlich Palmenblätter.

"Schon gefunden! Du willst uns deine Palmenblätter zeigen. Du hast auch welche für uns gemacht!"

Doch Tiberias ließ sich nicht stören, ließ lauthals nach den Anderen, die noch auf dem Schiff waren. Faite lachte bei seinem Anblick, diese Palmen waren wirklich lustig. Mit einem breiten Grinsen musterte sie ihn.

"Tiberias, gut siehst du aus."

Mit einem etwas gezwungenem Lächeln hielt Yukí ihrer Freundin das Glas hin, und ließ den Arm sinken, als die Schwarzhaarige nach dem Glas griff und einen Schluck trank. Auf ihr Kommentar hin zog sie leicht beide Augenbrauen hoch. Wasser..? Und wieso Eiswürfel? Sie zweifelte einen Moment an ihrem Verstand.

“Faiti? Das.. ist Rum. Kühler, reiner Rum.“

Leicht lächelnd schüttelte sie den Kopf, griff nach dem Glas und trank einen weiteren Schluck. Es ging ihr besser so, auch wenn es nicht die optimale Lösung war. Sie war froh, wenn sie nicht den ganzen Tag drüber nachdachte. Gerade wollte sie noch etwas über Faites tote Geschmacksnerven sagen, als eine bekannte Stimme an ihre Ohren drangen. Noch einen Schluck trinkend drehte die Braunhaarige den Kopf etwas zur Seite, um den Blonden an zu blicken. Überraschung? Yukí hielt die Hand über die Augen, um den Jungen besser sehen zu können. Hatte er Palmenblätter auf dem Kopf? Es sah ganz danach aus. Ihr dunkler Blick glitt noch ein Mal zu Faite, die Tiberias ein Kompliment machte, und dann zurück zu ihm. Palmenblätter. Während er nach den anderen rief, ihr Blick glitt kurz hoch zum Schiff, erhob sich die Braunhaarige, das Glas in der einen Hand, mit der anderen ihren Rock von Sand befreiend. Dann wandte sie sich dem Blonden zu, trat einige Schritte auf ihn zu und schnappte schließlich nach seiner Kopfbedeckung – sie musste sich ein kleines bisschen strecken – um sie sich selbst auf den Kopf zu setzen. Sie bemühte sich um ein Lächeln, rückte das Ding zurecht und drehte sich zu Faite.

“Ich finde.. mir steht es viel besser.“

Als Gegenleistung hielt sie nun auch dem Blonden ihr Glas hin. Auf dem Schiff war noch genug davon.

“Rum?“

PLATSCH. So hörte es sich an, als der Ballon, den Nika mit Wasser gefüllt und dann zugeknotet hatte, in Tiberias’ Gesicht landete. Eine zweite Wasserbombe klatschte mit einem ähnlichen Laut gegen Yukís Handgelenk, so dass ihr der Rum runter fiel und im nächsten Augenblick holte sie bereits wieder aus, um auch den letzten Ballon zu werfen. Er flog. Und flog. Und flog. Und landete auf Faites Hintern. PLATSCH. Und schon sah die Schwarzhaarige aus, als hätte sie in die Hose gemacht.

„Ich bin so guuuut!“

Kreischte sie in heller Begeisterung auf und stiefelte schließlich aufs Wasser zu. Sie trug nichts, als ein bauchfreies Top und Unterwäsche. Mit großen, ausholenden Schritten rannte sie ins eiskalte Wasser, nur um im selben Augenblick, in dem sie sich in die Fluten geworfen hatte, schreiend wieder rauszulaufen. Viel zu kalt.

Tiberias hatte das Gewicht lässig auf ein Bein verlagert, die Hüfte hatte er zur Seite gekippt. Man sahen die alle blöd aus, wie sie in die Sonne blinzelten! Er hingegen… ja, er hatte sein Sonnenschild. Überlegen grinste er die Mädels an. Als Faite als Erste sprach, wandte er den Kopf zu ihr, er schüttelte grinsend den Kopf.

„Ähhhhm, nein! Die gibt's nur auf Anfrage, aber ich wusste das es super ankommt. Es heißt übrigens Sonnenschild… und man liegt damit voll im Trend! Wenn die Frisur stimmen muss, die Sonne aber stört…"  

Er grinste die Dunkelhaarige an, stolz auf sich selbst und deutlich zufrieden. Als Faite ihm dann auch noch ein Kompliment machte, kam er richtig ins Strahlen. Erfreut und vielleicht etwas verlegen strich er sich erneut die Haare zurück.

„Äh, Danke. Ich bin einfach ein Mützen-Mensch. Hat zumindest immer meine Mama gesagt."

Er drehte sich zu Yukí als diese sich erhob, süffisant lächelnd wartete er auf ein anderes Kompliment ihrerseits. Als sie sich sein Sonnenschild stahl, wollte er empört danach greifen, ihr zögerliches Lächeln ließ ihn jedoch zurück zucken. Auf die nächsten Worte verzog er gehässig das Gesicht.

„Ähhh, du weißt schon das du das gar nicht wissen kannst weil du gar nicht weißt wie du aussiehst?!"  

Meinte er in einem trotzigen Ton. Darauf hin zuckte er mit den Schultern und meinte lachend.

„Aber es steht dir wirklich. Naja, ich wusste das ihr euch darum reißen werdet, deswegen.."

In einer schwungvollen Bewegung zog er ein weiteres Sonnenschild unter seinen Hemd hervor und zog es sich auf den Kopf.

„… hab ich immer ein Ersatz-Sonnenschild dabei!"  

Gerade wollte er erneut nach den anderen Rufen als ihn etwas äußerst Nasses, äußerst… ekliges, im Gesicht traf. Wasser ran in seine Nase, über und in seinen Mund, über seinen Hals in seine Klamotten… und vor lauter Schreck verschluckte er sich noch. Während die Attacke also weiter ging, diesmal auf Faite und Yukí, war Tiberis völlig außer Gefecht gesetzt. Immer wieder schlug er sich auf die Brust, sogar seine Augen fingen schon an zu Tränen. Sollte er etwa so sterben?!

Aufmerksam hörte sie dem Blonden zu, wie er sie über seine neue Erfindung, ein Sonnenschild, informierte. Sie grinste dabei breit, Tiberias war einfach so lustig. Er schaffte es immer wieder sie durch seine naive Art zum Lachen zu bringen, und sie wusste nicht wieso. Selbst wenn sie nicht hatte Lachen wollen, sie hätte es einfach gemusst. Tiberias hatte so eine lustige Aura um sich herum, da konnte bestimmt keiner total ernst bleiben.

Belustigt wie sie war, blickte sie zu Yukí, die aufgestanden war, und nun zu Tiberias schlenderte. Ihre Augenbrauen zogen sich plötzlich zusammen, als sie endlich - zwei Ewigkeiten zu spät - realisierte, was Yukí gesagt hatte.

"Ruuum?"

Stirnrunzelnd kratzte sie sich an der Schläfe. Hm. Naja, auch gut! Als Yukí sich die lustige Kopfbedeckung schnappte, zog Tiberias natürlich sofort Ersatz hervor. Mit einem gespielten Schmollmund sah sie ihn an.

"Ich will aber au-...AAAAHHHHH!"

Zwischen ihren Beinen wurde es auf einmal nass und kalt. Ihr Hintern ebenso, nachdem etwas auf ihn drauf geklatscht war. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, dann drehte sie ihren Kopf ruckartig, als sie sah, dass es Nikami war, die sie mit irgendwas beworfen hatte, was auf ihr exlpodiert war und sie nun durchnässte. Und das fand sie gar nicht gut. Auch nicht den Aufschrei von ihr, dass sie so gut war. Die Schwarzhaarige drehte sich blitzartig auf den Rücken.

"Neeein, bist du niiiiiiiiiiicht!"

Während dieser Worte stand sie auf, und srpintete los. Nikami kam gerade wieder aus dem noch ziemlich, ziemlich kalten Wasser und schrie schon. Eher wegen dem kalten Wasser, als wegen ihr, doch das stachelte noch mehr an. Mit einem fiesen Grinsen auf dem Gesicht bevor sie absprang, flog sie mit einem Hechtsprung auf Nikami zu und bekam ihre Taille zu fassen. Durch die Wucht mit der sie zusammen stießen, wurden beide automatisch zur Seite geworfen und sie flogen Hals über Kopf in das bitter, bitter kalte Wasser.

Müde an der Schiffswand lehnend versuchte der Rothaarige die Sonne ein wenig zu genießen. Hin und wieder döste er ein bisschen, hielt sich aber im Großen und Ganzen wach. Die Tage waren wärmer geworden, ruhiger, auch wenn sich seine Schwester weiterhin seltsam benahm. Sein Schlaf hatte sich leider auch nicht verbessert. Mit einem Auge sah er manchmal zu Krümel hinüber, regte sich sonst aber kaum.
Erst ein lautes Rufen störte seine Ruhe. Seufzend öffnete Kají beide Augen, hatte aber noch nicht so große Lust über die Reling zu schauen und nach zu sehen, was Tiberias mal wieder hatte. Da es dort unten vor dem Schiff aber mittlerweile sehr lebendig zu werden schien, hievte sich der Rothaarige auf die Knie, rutschte zur Reling und sah hinunter, die Arme auf das Holz gelehnt. Da waren Faite, Yukí und Tiberias, der irgend etwas Komisches auf dem Kopf hatte. In der nächsten Sekunde aber erschien eine weitere Person im Bild, zusätzlich flog irgend etwas über den Strand, traf Tiberias, seine Schwester und Faite. Wasserballons. Und Nika, das seiner Meinung nach etwas seltsame, neue Mädchen auf dem Schiff. Etwas unbegeistert blieb Kají erst mal so über der Reling hängen und sah den anderen zu. Müde.

(( Hey, was ist das? o_O Da fehlt ein Teil meines Textes, der wird einfach nicht angezeigt! Hellooo? *merkt's erst jetzt* Ah, Fehler gefunden. xD ))

Während Yukí dem Blonden das Glas hinhielt, rückte sie das Teil auf ihrem Kopf ein wenig hin und her. Es passte ihr nicht ganz, also musste es irgendwie schräg auf dem Kopf sitzen. Nur poste sie nicht so herum wie Tiberias. Leicht schielte die Braunhaarige nach oben, wandte den Blick grinsend zu dem Kerl, als er behauptete, sie wüßte gar nicht, wie sie aussähe.

“Du sagst es! Ich weiß einfach, dass es gut aussieht!“

Er beachtete nicht ihr Glas, weshalb sie es selbst noch ein Mal an die Lippen heilt und einen Schluck trank. Und kaum hatte sie den Blick wieder auf Tiberias gerichtet, hatte er schon wieder so ein teil auf dem Kopf. Damit konnte sie nun aber nichts mehr anfangen. Also hielt sie ihm das Glas hin, gerade in dem Moment, als etwas in sein Gesicht klatschte. Ein wenig verwundert hob sie beide Augenbrauen, neigte den Kopf leicht schief. Während Tiberias in hysterisches Husten verfiel. Gerade zeichnete sich ein Lächeln auf ihren Lippen ab, als auch sie etwas am Handgelenk traf und der letzte Tropfen Rum im Sand landete. Yukí blinzelte, blickte zu Boden und dann zu Faite. Und auch ihre Freundin wurde abgeworfen. Nun legte sich ihr Blick auf die Neue an Bord. Nikami. Sie dachte einfach nicht an das [/u]erste Treffen mit ihr, versuchte gar nicht drüber nach zu denken. Nikami flippte aus, landete im Wasser, sprang schreiend wieder auf und kam aber nicht weit. Als Faite aufsprang und sich auf die Blonde schmiß, konnte Yukí sich nicht mehr halten. Sie lachte lauthals los, und vergaß den hustenden Tiberias neben sich. Sie hatte wieder die Bilder im Kopf, als Faite sich auf sie geschmissen hatte. Weil sie sich nicht Kají hatte schenken lassen wollte. (Ist der so richtig? Ich bin verwirrt x’D)

“Die fette Qualle ist wieder in Aktion!“

Yukí atmete tief durch, wischte sich kurz die Hand am Rock ab und trat dann, nicht nachdenkend, hinter den Blonden, um ihm auf den Rücken zu klopfen. Ein Schlag und sie hielt inne. Sie biß sich auf die Lippe. Das war nicht gut. Kräftig schüttelte sie den Kopf, holte noch ein Mal aus und schlug dem Blonden noch ein Mal auf den Rücken.

“Ich gehe Mal die Qualle zähmen..“

Irgendwie unsicher grinsend wandte sie sich ab, schritt zu den beiden im Meer liegenden. Was war das nun? Wal-Planschen?

“Hey Qualle. Pass auf, dass du sie nicht zerquetscht!“

Nika hatte keine Zeit mehr, Tiberias zu beobachten, denn Faite ging auf sie los. Die Blondhaarige kreischte, auch noch, als sie bereits unter Wasser war. Das Meer war so kalt und sie wollte es weg haben, aber das ging nicht, da Faite sie festhielt und sie es sowieso nicht so schnell aus dem Wasser schaffen konnte. Irgendwann konnte sie wenigstens wieder nach oben, Luft schnappen, um weiter zu kreischen. Hysterisch zeterte sie eine Weile und versuchte soviel von ihrem Körper wie möglich an die wärmere Luft zu bekommen.

„HILF MIR!“

Schrie Nika schließlich Yukí entgegen, die zu ihnen kam. Sie selbst konnte sich nicht retten und schien ganz offensichtlich der Meinung zu sein, dass sie das größte Recht hatte, Hilfe einzufordern.
Nach einer Weile merkte sie, dass sie immer noch schrie.

„Waaawaaam.“

Schlotterte sie schließlich, als ihr die Kraft zum Schreien ausgegangen war. So langsam war das Wasser auch nicht mehr so kalt. Zeit, Rache zu nehmen und so tauchte sie unter, um aus Faites Sichtfeld zu verschwinden und dann wieder anzugreifen.

In der Ferne schrie jemand. Luca hob nicht einmal den Kopf, geschweige denn das er sonst auf irgendeine Weise reagiert hätte. Er saß in Kajís Nähe auf dem Boden und tat nichts. Absolut nichts. Weder schlafen, noch denken. Höchstens vielleicht starren. Auf einen Fleck auf dem Holzbrett der gar nicht da war. Trotzdem schien er mit sich und der Welt völlig zu frieden zu sein. Die Sonne schien ihm auf den Rücken, die Wellen rauschten und brachen sich am Schiff. Hätte es in seiner Welt einen unterschied zwischen gut und schlecht gegeben, wäre dies jedenfalls ein guter Tag gewesen. Nicht das es eine Rolle spielte. Sein Leben war anders geworden. Merkwürdig. Aber dafür hatte er schlicht kein empfinden. Er dachte nicht darüber nach und verglich nicht.
Sein Blick war leer, wie immer. Es gab nicht wirklich etwas zu tun und dennoch wirkte es, als würde er auf etwas Lauschen. Jetzt. Immer. Eine nur für ihn hörbare Stimme, die ihm zuflüsterte und ihm irgendwann sagen würde, dass er erwachen sollte.
Tatsächlich kam dann Bewegung in ihn, als sein Herr sich erhob. Als hätte er nur darauf gewartet tat Luca es ihm gleich und ahmte ihn nach. Neben Kají blickte er zum Strand, an dem sich der Rest der Gruppe aufhielt. Sie waren dort schon die ganze Zeit und er hatte es gewusst, ohne es zu realisieren.

Als sie in das Wasser eintauchte meinte sie zu spüren, wie ihr die Luft zum Atmen wegblieb, weil die Kälte sich ihre Lungenflügel zusammenziehen ließ. Unterwasser waren die Geräusche kaum zu Hören, es war ein kühles Rauschen und das Strampeln von Nikami, welche sie losgelassen hatte, als sie unter Wasser getaucht war.
Ihr Hilfeschrei war sogar unter der Wasseroberfläche zu hören – und als sie aufwachte und kältegeschockt nach Luft rang, hielt sie Ausschau wem sie wohl zugerufen hatte... Yukí, die auf die zu kam, oder Tiberias. Faite wußte es nicht genau, aber es sollte egal ihr sein. Angriffslustig hob sie wieder die Arme, und machte anstalten sich wieder auf Nikami zu stürzen, die weiter rumschrie. Da sie selbst stark zitterte, war ihre Drohgebärde allerdings nicht sehr überzeugend. Als Yukí ihnen etwas zurief, streckte sie ihr Zähneklappernd, aber darauf achtend, sich nicht die Zunge abzubeißen, die Zunge raus.

„Du bist gemein und selbst ne fette Qualle! Wal! Nein... Sehkuh.“

Als sie wieder zurückblickte sah sie, dass sie nichts sah. Nikami war verschwunden. Wooo war sie?!
Dass sie vom Schiff aus beobachtet wurden, registrierte sie kaum, sie war viel zu beschäftigt damit, sie auf einen bevorstehenden Angriff vorzubreiten.

Yukí blieb in der Nähe der beiden planschenden stehen, sodass ihre Füße vom kühlen Wasser umspült wurden. Angenehm, wie sie fand. Nika schrie ihr – oder Tiberias? – zu, damit sie ihr halfen. Und überhaupt schrie sie wie gestochen. Yukí neigte den Kopf ein bisschen zur Seite. Wie sollte sie ihr helfen? Sich auf Faite schmeißen? Die Braunhaarige trat noch einen Schritt vor, einen Plan im Hinterkopf. Als Faite sich dann plötzlich zu ihr drehte und ihr die Zunge raus streckte. Qualle, Wal, Seekuh? Wurde das nun lustiges dicke Tiere nennen? Und schon im nächsten Moment war Nika wieder wichtiger. Also.. wäre Nika da gewesen. Aber sie war weg, einfach so. Yukí hob eine Augenbraue, ließ den Blick kurz nach links und rechts schweifen. Mit einem leises Seufzen machte sie einfach noch ein paar Schritte nach vorne, kämpfte sich durch die Wellen zu ihrer schwarzhaarigen Freundin. Bei ihr angekommen stieß sie Faite mit einer Hand auf den Hinterkopf.

“Ich bin viel zu zierlich für ‘nen Wal oder ne Seekuh. Merk dir das.“

Und nun standen sie hier zu zweit, warteten darauf, dass Nika auftauchte. Yukí verschränkte die Arme, schloß die Augen. So.. war das Wasser wirklich ein wenig kalt. Aber es lenkte ab. Und das wollte sie doch. Auf andere Gedanken kommen.

Nikami glitt am Meeresboden entlang und fuhr mit den Fingern über den Sand. Sie liebte es zu tauchen. Darüber hinaus hätte sie ihren Rachefeldzug auch vergessen können. Sie besann sich jedoch, später noch einmal in Ruhe zu tauchen. In ihrer Nähe befanden sich vier Beine, die es zu attackieren galt. Geschickt näherte sie sich, wissend, dass das Wasser seicht wurde und man sie wahrscheinlich im klaren Blau sehen konnte, wenn die beiden nicht zuviel Dreck aufwirbelten. Der Sandstaub legte sich bereits wieder, so dass sie einfach die Beine anpackte, eins von Yukí und eins von Faite und ihnen in die Kniekehlen drückte. Kitzeln ging so schlecht und wer wusste überhaupt, ob die beiden kitzlig waren. Und zwicken ging auch nicht so recht. Aber vielleicht brachte sie ein plötzlicher Druck in den Kniekehlen immerhin ein wenig aus dem Gleichgewicht.
Es war wohl eher unwahrscheinlich, dass sie es schaffte, eine der beiden jungen Frauen zu erschrecken. Diese standen da, als würden sie nur auf den Angriff warten. Außerdem ging Nika die Luft aus. Ein bisschen noch. Abwarten, was die beiden tun würden und dabei die Umgebung im Auge behalten. Die Sonnenstrahlen, die sich ein Stück entfernt bis zum Meeresboden ausbreiteten. Zwei Fische, die auf sie zuschwammen und dann abdrehten. Und dann ein etwas größerer Schemen, der aus dem Dunkel der Weite des Ozeans langsam auf sie zu schwamm. Grau, oder weiß. Nikas Augen weiteten sich. Mit einem kräftigen Ruck stand sie und hechtete auch schon an den Strand. Nichts, absolut nichts hätte sie in diesem Augenblick aufhalten können. Sie schrie. Anders als vorher. Nicht weil es kalt war, sondern weil sie sich in Lebensgefahr sah. In wirklicher Lebensgefahr. Erst als sie am Strand war, konnte sie überhaupt wieder sprechen und denken:

„HAI! HAI!“

Schrie sie, so laut sie konnte. Ihre Stimme war zwei Oktaven höher als normal und klang beinahe unmenschlich.