Sonate des Ozeans
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 10 - Beneath the Gibbet

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Tiberias
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Tiberias

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:48 pm

Tiberias starrte Faite an, die völlig aufgelöst umher stammelte. Er schüttelte die ganze Zeit entschieden den Kopf, nicht ahnend das er dabei nicht intelligent, sondern eher hängengeblieben aussah. Er öffnete den Mund um ihr zu widersprechen, aber es war sinnlos. Faite wusste selbst, dass ihre Ideen Schwachsinn waren. Einfach reinlaufen und mitnehmen. Haha. Tiberias lachte auf, beinahe so hysterisch wie die Schwarzhaarige, wieso ließ er sich bei so was auch so leicht anstecken? Er sah in die Richtung von Kají, etwas hilflos, weil er nicht wusste, was er tun sollte. Dieser schlug nun einen anderen Weg ein. Gerade wollte sich der Blonde an Faite wenden, als diese aufgebracht herum zeterte. Entschlossen packte Tiberias sie an beiden Schultern.

„Reiß dich jetzt verdammt noch mal zusammen!"

Er hatte nicht gemerkt das seine Stimme zum Ende hin immer lauter und greller geworden war. Er schüttelte das Mädchen leicht, als könnte sie das zu verstand bringen. Dann packte er sie am Arm, ausnahmsweise mal nicht weil er sie gerne berühren wollte und zog sie hinter sich her. Luca warf er einen tödlichen Blick zu.

„Komm mit!"

Mit der Hand wies er in die Richtung von Kajì. Seine Worte duldeten keine Widerrede.
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Luca
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Luca

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:48 pm

Luca hatte bislang nicht wirklich verstanden, was eigentlich los war. Irgendwie hatte sich die Stimmung ihres kleinen Ausflugs verändert, ohne dass er wirklich sagen konnte, womit es zusammen hing. Ihm schenkte jedenfalls keiner mehr besondere Beachtung, folglich war er nicht Schuld daran. Hinter ihm erklag die Stimme seines Herrn und er erstarrte in der Bewegung und wartete ab. Starr hing sein Blick an Kají, ohne zu wissen, was er tun sollte. Er verstand nicht wirklich, dass sein Herr in eine andere Richtung gehen wollte, bis er es tat. Was zwischen Tiberias und Faite abging, verstand er nicht und es streifte seine Wahrnehmung auch nur am Rande. Verwirrt sah er den Blondschopf an, als er aus dessen Mund einen Befehl hörte. Einen klaren, eindringlichen Befehl. Irritiert fixierte er dessen Gesicht, unschlüssig, was zu tun war. Sie sollten zu Kají? Gut, da hatte er sowieso gerade hinrennen wollen! Geduckt eilte er an den Beiden vorbei zu seinem Herrn, um sich vorsichtig an dessen Hemd festzuhalten und neben ihm herzulaufen. Ein ausdrucksloser Blick lag noch kurz auf Tiberias, der hinter ihm ging, dann tat er nichts mehr, außer neben seinem Meister herzulaufen.
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Yukí Árashi
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Yukí Árashi

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:49 pm

Yukís ganzer Körper zitterte, während ihre Hand sich immer fester an den Stoff krallte. Sie wollte sich entschuldigen, ihm immer wieder sagen, wie Leid ihr alles tat. Sie fühlte sich nicht wohl bei ihm, fühlte keine Wärme durch seine Nähe. Yukí wollte den Blick nicht in seine Augen richten, fürchtete sich vor der Enttäuschung, dem Schmerz, den sie in seinen Augen erkennen würde. Sie widerte sich selbst an, und wollte dabei nicht versuchen, sich vor zu stellen, wie es ihm gehen musste. Wie verletzt er sein musste.. es versetzte ihr nur noch mehr Stiche. Yukí wischte sich mit dem Handrücken über die Tränen nassen Augen, versuchte neue Tränen hinunter zu schlucken. Trotz der Jacke, die wärmend um sie gelegt war, war ihr unendlich kalt, sie konnte nicht aufhören zu zittern. Dort, wo dieser Mistkerl sie berührt hatte, spürte sie noch immer seine Berührungen, als hätte er sie mit brennenden Händen angefasst. Sie ekelte sich vor sich selbst, wollte nur noch hier weg. Duschen, diesen Dreck von sich waschen.
Und dann, ohne ein weiteres Wort ließ ihr Freund sie auf den Boden zurück sinken. Mit einer Stille, die ihr nicht behagte. Sie wollte seine Stimme hören, und hatte doch Angst, Abneigung in ihr zu hören. Sie konnte dieser Zwickmühle nicht entkommen, ein Teufelskreis, der sie gefangen genommen hatte. Nun stand sie auf festem Boden, krallte den Stoff seiner Jacke fest, sodass sie enger um ihren Körper lag. Der Blick, mit dem der Schwarzhaarige sie anblickte ging ihr durch Mark und Knochen, ließ sie einen Schritt zurück weichen. Die Braunhaarige fühlte sich ihm so fremd, und es tat einfach nur weh. Es sollte aufhören zu schmerzen, sie wollte nach Hause, sich in seinen Armen sicher fühlen. Levesters Worte entlockten ihr nur ein schwaches Nicken, sie fühlte sich nicht zu einer Antwort fähig. Weiter, egal wo hin, nur hier weg. Der Schwarzhaarige ging weiter, aber sie blieb stehen. Ihr Körper fühlte sich wie gelähmt an, er wollte ihr nicht gehorchen, wollte sich nicht bewegen. Wieder traten ihr Tränen in die Augen, die wenige Herzschläge später über ihre Wangen rannen. Es tat ihr so Leid.
Ihr Freund war einige Meter nach vorn gegangen, als auch sie sich in Bewegung setzte, nach zwei Schritten jedoch schon wieder inne hielt. Schritte hallten von den kalten Wänden wieder, wurden schneller und kamen immer näher. Wie erstarrt blieb Yukí stehen, zog sie die Jacke enger an sich und blickte hinter sich. Laute Männer Stimmen erklangen.

"Da sind sie!"

Kaum waren diese Worte zu ihr durch gedrungen, schrak sie zusammen, erkannte die drei Männer, die auf sie zu gerannt kamen. Sie kamen um sie zu holen. Sie wollten sie zurück bringen. Mit rasendem Herzen riß Yukí den Kopf herum, wollte in die andere Richtung fliehen. Einen Atemzug später erblickten ihre dunklen Augen zwei weitere Männer, die nun bei ihrem Freund waren. Alle Hoffnung wichen von ihr. Sie wollte das nicht noch ein Mal durchmachen. Aber.. Es war zwecklos. Sie hatten keine Chance. Hoffnungslos sackte Yukí auf den Boden, versteckte das Gesicht hinter den zitternden Händen. Sie hörte nicht die Stimmen, in ihrem Kopf wirkte alles wie ein Rauschen. Yukí schüttelte den Kopf, wollte alles verdrängen. Aber schon im nächsten Moment wurde sie grob an den Armen gepackt, auf die Beine gezogen. Ein spitzer Schrei entfloh ihrer Kehle, einer der Kerle war auf Levi los gegangen, schlug ihm in den Bauch. Yukí schrie, während ihre Haut unter den Händen des Mannes zu brennen schien. Sie wurde nach vorne geschubst, bis sie auf Levesters Höhe war. Panisch suchten ihre dunklen Augen seinen Blick, suchten nach Hoffnung, etwas, an das sie sich klammern konnte. Der Mann, der sie festhielt lachte nur ekel erregend auf, schob die Braunhaarige weiter nach vorn. Yukí versuchte sich zu wehren, sich zu befreien und zurück zu laufen. Aber sie war zu schwach, zu erbärmlich. Wieder rannen ihr Tränen über die Wangen, während sie den Kopf mit einem Ruck zurück drehte. In diesem Moment ging einer der Männer auf ihren Freund zu, schlug in einer schnellen Bewegung seinen Kopf gegen die steinerne Wand. Yukís Augen weiteten sich, der Name des Schwarzhaarigen hallte von den Wänden wieder, nur sie selbst hörte ihre eigene Stimme nicht. Es war, als wenn ein schwarzes Loch alles verschluckte. Hoffnung, Geräusche. Alles. Wieder schrie sie, konnte aber nur noch sehen, wie Levester zusammen sackte. Dann wurde sie um eine Ecke geschubst, brutal am Arm weiter gezogen. Übelkeit überrannte sie, ließ ihr schwindelig werden. Es war alles ihre Schule. Sie waren wegen ihr hier. Sie ganz allein war Schuld.
Sie war so erbärmlich.
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Kají Árashí
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Kají Árashí

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:50 pm

Es war seltsam, alleine die Gasse entlang zu laufen. Wissend, dass es auf das Verderben zuging. Nicht sein Eigenes, wobei auch das bei dieser waghalsigen Aktion möglich war. Aber das Verderben Tausender vor ihnen. Es lag ihm wie ein Stein in der Magengrube, er fühlte sich zugehörig. Hin und wieder sah er aus den Augenwinkeln kleine Schatten an der Wand, versuchte sie aber weitestgehend zu ignorieren. Der Herzschlag des Rothaarigen hatte sich dennoch etwas beschleunigt, sein Verstand kämpfte gegen die unangenehmen Erinnerungen.
Kají wusste eigentlich nicht mal, was er tun wollte, wenn er angekommen war. Alleine hatte er noch viel weniger eine Chance, keine bestand jedoch darin, es einfach sein zu lassen. Er wusste, er war ein Feigling. Seine Schwester wollte er zwar nicht im Stich lassen, aber konnte er ihr helfen?
Als sich etwas an seine Jacke klammerte, schrak er doch ziemlich zusammen, sein Blick schnellte sofort zur Seite. Krümel. Unruhig atmete Kají einmal tief aus, er musste sich jetzt zusammen nehmen und jene Ängste wegschließen. Da nun aber der Junge bei ihm angekommen war, warf der Rothaarige einen prüfenden Blick zurück. Hatten die anderen Zwei seine Worte auch mitbekommen? Keine Sekunde später kam Tiberias mit Faite am Arm in die Gasse gelaufen. Er wandte den Kopf wieder ab, nach vorne. Legte an Tempo zu. Es ging jetzt nur darum Yukí zu retten.
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Faite el Incendio
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Faite el Incendio

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:51 pm

Es war als würde sie aufwachen. Mit einem Mal spürte sie, wie so von zwei kräftigen Händen genommen und geschüttelt wurde. Sie wehrte sich nicht einmal sondern blickte Tiberias nur irgendwie verständnislos an. Seine Stimme war mit einem mal so glasklar in ihren Ohren, hell und durchdringend. Reiß dich jetzt verdammt noch mal zusammen! Er hatte ja Recht, er hatte so Recht, aber wie sollte sie es machen? Sie sah einfach keine Ausweg mehr. Angst schnürte ihr die Kehle zu und sie blickte einfach nur Tiberias an, war erstaunt, wie anders er auch sein konnte, wenn er Ernst handelte und ließ sich von ihm Mitschleifen. Kein Widerstand würde sich ihm bieten, sie war im Moment wie eine Puppe. Und doch drehten sich ihre Gedanken um Yukí und Levi. Und auch wenn sie es nicht wollte schweifte sie immer wieder ab und dachte darüber nach, wie es sein würde, wenn sie sie nie wieder sehen würde. Wenn sie fort sein würde, tot. Einfach weg. Wie würde das Leben dann für den Rest aussehen? Tiberias, Kají, Krümel und sie waren dann die einzigen, die noch übrig wären. Es wäre ein unendlich tiefes Loch und sie wüsste nicht, wie sie daraus kommen sollten. Sie wollte ja gar nicht darüber nachdenken, aber sie konnte nicht anders. Krümel war mittlerweile vor gelaufen, scheinbar sehr zielstrebig, als ob er ganz genau wüsste, wo Tiberias lang wollte. Doch er konnte es nicht wissen, also musste er etwas anderes wissen.

Als sie in eine andere Straße einbogen sah sie, wie Krümel zu einem Mann rannte, der ihr sehr bekannt vor kam. Es war Kají und ihr fiel beinahe schon so etwas wie ein Stein vom Herzen. Wenigsten war er wieder da. Sie wurde währenddessen immer noch von Tiberias mitgenommen und es störte sie nicht. Dann musste sie wenigstens nicht noch darüber nachdenken, wo sie hin laufen musste, sondern konnte darüber nachdenken, wie um Gottes Willen sie es schaffen sollten Yukí und Levi zu retten. Sie mussten es einfach irgendwie schaffen. Sie mussten.

Die Gasse mündete in einen kleinen Platz zwischen Verlies und Richtplatz. Ringsherum Mauern, nur an drei Seiten jene Durchgänge. Es war derweil 16:50 Uhr und die Vier Schiffsbewohner kamen fast zeitgleich mit dem Erscheinen der Wachen an. Yukí in ihrer Mitte. Levester war nirgendwo in Sicht.
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Tiberias
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Tiberias

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:52 pm

Tiberias lief einfach mit. Irgendwie konnte er dieses Gefühl kaum beschreiben. Wahrscheinlich nannte man das maßlos überfordert. Denn das war er. Er hatte keine Ahnung was genau sie anrichten sollten, war sich aber auch nicht wirklich bewusst, dass jemand eventuell sterben konnte. So weit reichte seine Vorstellungskraft einfach nicht. Unsicher sah er zwischen Faite und Kají hin und her, als wäre es alles ihre Schuld, dass sie hier wären. Und als könnten sie das ganze auch beenden. Als sie dann auf einen kleinen Platz traten, war die Spannung in der Luft förmlich zu spüren. Immer noch überfordert sah er sich um, hatte keine Ahnung wo er war, oder was hier jetzt passieren sollte. Als sein Blick Yukí zum ersten Mal streifte, erkannte er sie gar nicht. Als er dann, einer Reaktion folgend, erneut zu ihr sah, blickte er verwirrt zu Kají. Er zeigte auf dessen Schwester und sagte laut.

„Da ist sie doch. Kein Grund zur Panik!"

Er grinste, weil er die Situation mal wieder gerettet hatte. Sie konnten jetzt aufhören so bedröppelt reinzuschauen. Puh.

„Juhuuu, Yukííííí!"

Brüllte er und winkte ausholend. Er strahlte sie an. Dass die Wachen und ebenso alle Zuschauer ihn anstarrten führte er auf sein gutes Aussehen zurück. Er löste sich von der Gruppe und ging langsam auf Yukì zu. Wie gut, dass das geklärt war.
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Faite el Incendio
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Faite el Incendio

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:53 pm

Den Rest des Weges liefen sie alle Stillschweigend nebeneinander her, anscheinend war jeder von ihnen damit beschäftigt einen Ausweg zu finden, den es nach Meinung von Faite kaum mehr gab. Und um nicht in dieses Loch zu fallen, dass sich ihr imaginär zu Füßen bot, versuchte sie ihre Verzweiflung und Wut in andere Taten zu lenken. Zum Beispiel in die Rettung, die ohnehin hoffnungslos sein würde, und bei der sie alle vielleicht mit draufgehen würden. Ihr Blick war die ganze Zeit stur nach vorne gerichtet, Tiberias hatte sie inzwischen alleine weiterlaufen lassen.

Am Ende der Gasse wurden alle Vier langsamer, der bernsteinfarbene Blick der Schwarzhaarigen glitt angespannt über die Mauern, die sich vor ihr auftürmten und nicht viel Platz für eine Flucht ließen. Auch der Weg war nicht gerade bestens geeignet und schnell und unerkannt zu fliehen...
Tiberias Stimme ließ sie kurz zusammenzucken und zu Kají und ihm blicken. Da ist sie doch. Perplex musterte sie den Blondschopf, bevor sie viel zu langsam seiner Hand folgte, die auf irgend etwas zeigte. Sie merkte erst, dass es Yukí war, als Tiberias schon anfing rum zu schreien. Ihr Herz machte einen kleinen Schlenker, als sie wirklich erkannte, dass sie Yukí gefunden hatten, und einen zweiten als sie sah, dass sie in Begleitung von drei Wachen war.
Ihr Herz blieb einen Moment stehen, als sie realisierte wie dumm Tiberias war.

Mit schnellen Blicken analysierte sie noch einmal kurz die Lage, Mauern, Büsche. Ihr Verstand arbeitete rasend schnell, und bevor sie sie versah hatte sie Kají und Krümel einen ernsten aber auch fragenden Blick zugeworfen, bevor sie sich halb geduckt zur Seite bewegte. Sie hoffte darauf, dass sie nicht mit Tiberias in Verbindung gebracht worden ist, auch wenn diese Hoffnung wohl nahe an Wahnsinn grenzte, da sie einige die Einzigen waren, die sich noch in diesem Zwischenhof befanden, und sich noch nicht auf dem Richtplatz als Schaulustige eingefunden hatten. Aber irgendwie mussten sie den Versucht starten in die Nähe von Yukí zu kommen... was auch immer das bringen sollte. Ihre Hand glitt an ihren Gürtel an dem sich ein Dolch befand. Was auch immer passieren würde..., vor allem durch diese unbedachten Worten von Tiberias, - sie war bereit.
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Levester Ouwén
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Levester Ouwén

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:54 pm

Stille umhüllte ihn. Vermischte sich mit einem schreienden Schmerz. Obwohl er nichts sah, hatte er das Gefühl, dass sich alles drehte. Und, dass sein Kopf jeden Moment explodieren würde, so heftig pochte es gegen seine Schläfe. Das Gesicht verziehend und den Körper zusammen krampfend, presste Levester etwas Luft zwischen den Zähnen hervor, fluchte. Er musste aufstehen. Schnell. Der Schwarzhaarige öffnete die Augen, sah nur verschwommen und spürte dann auch schon ein brennen im rechten Auge. Er kniff es wieder zu, schmeckte das Blut, welches ihm über das Gesicht lief, in seinen Mundwinkeln. Mit einem Ruck drehte er sich auf alle Viere, stämmte sich hoch und stolperte gleich wieder zur Seite, stieß gegen die Wand und sackte wieder auf die Knie. Hustend presste Levester seine Hand gegen den Bauch, dort, wo einer der Wachmänner kräftig zugeschlagen hatte. Sein Kopf tat so furchtbar weh. Wieder fluchend tastete er den Boden nach seiner Pistole ab, wischte sich über das rechte Auge, um das Blut zu entfernen. Er fand sie schließlich, drückte mit zitternden Fingern die Patronen wieder an ihren angestammten Platz und entsicherte das ganze Ding. Sich an der Wand abstützend, lief er – falls man das noch so nennen konnte – so schnell wie es ging. Der Schwarzhaarige hatte keine Ahnung, wie lange er bewusstlos gewesen war. Und sollte es wirklich zu spät sein, so wollte er wenigstens noch so viele wie möglich von ihnen, die seiner Freundin das angetan hatten, umlegen, bevor sie sein Licht entgültig ausknipsten.
Das Licht vom Ausgang tat schmerzte in seinem Auge, aber er konnte auch Silhouetten erkennen. Von neuem Zorn gepackt, ließ er von der Wand ab, wollte nach vorne stürmen, stolperte aber wieder nur über seine eigenen Beine. Er verengte den Blick und streckte die Pistole nach vorne. Ihm war egal, wo er die Kerle traf, Hauptsache sie litten! Ein lauter Schuss ertönte, sauste haarscharf an Tiberias Kopf vorbei. Levester, der nicht wirklich sah, auf wen er zielte, nur, dass es nicht Yukí war, hievte sich wieder auf die Beine und lief weiter nach vorne.

Ihr verdammten Bastarde ...“

Jetzt, wo er aus dem Verlies hinausgetreten war, sah er, dass dort noch die drei Wachen mit Yukí standen, dass er grade fast Tiberias abgeknallt hatte, registrierte er gar nicht, ebenso wenig, dass er und die anderen überhaupt da standen.

Die Wachen hatten derweil begriffen, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war, einer wandte sich zu Levi um, der andere zog seinen Knüppel und stapfte Tiberias entgegen. Der Dritte drückte Yukí weiterhin die Arme auf den Rücken und zog sie etwas vom Geschehen weg.
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Kají Árashí
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Kají Árashí

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:54 pm

Er war den ganzen Weg steif weiter gelaufen, versuchend, die Tausend Szenarien zu verdrängen, die sich in seinen Kopf schleichen wollten. Yukí, am Galgen. So wie er es einst ihm prophezeit hatte. Wie er es beschrieben hatte. Allein der Gedanke, drehte Kají den Magen um, ließ seine zu Fäusten geballten Hände leicht zittern. Sie mussten seine Schwester unbedingt retten. Aber wie sollte ausgerechnet er dabei helfen? Er besaß nicht mal eine Waffe. Nicht mehr. Alles was er konnte, war Unheil anrichten. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn er gar nicht weiter ging, sondern sich zurück zog. Er wollte nicht Schuld am Tod seiner Schwester sein. Aber er war immer Schuld an allem. Nein ... er musste sie retten. Er musste wieder gut machen, was er angerichtet hatte, als er Bláyron auf ihre Spur brachte.

Im Gegensatz zu allen anderen erkannte Kají sie sofort. Schon als sie auf den Platz und die Wachen vor ihr in Sicht kamen. Er sah sie zwischen ihnen. Und während er jetzt wieder verzweifelt überlegte, wie sie Yukí retten konnten, da spazierte Tiberias einfach los, ganz locker, als hätten sie nur Verstecken gespielt und seine Schwester jetzt endlich gefunden. Als ob die Wachen ihm amüsiert lachend ihre Schwester entgegenschieben würden und sagten, dass sie besser auf sie aufpassen sollten. Es war unglaublich. In dem Moment riss ihn ein lauter Knall aus der ungläubigen Starre und er zuckte zurück. Aber es waren nicht die Wachen, die jetzt auf sie schossen. Seine Augen wirbelten zur Seite – Levi. Gott, er sah furchtbar aus. Jetzt aber, waren es die Wachen – zwei zumindest – die sich von Yukí lösten und auf die anderen los gingen. Er fühlte sich hilflos und stand da. Langsam bewegte er sich vorwärts, wenn er an den zwei Wachmännern vorbei kam, die sich Tiberias und Levester zuwandten, war da nur noch einer, mit dem er irgendwie fertig werden musste, um Yukí zu retten.
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Tiberias
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:55 pm

Tiberias begriff das ganze so furchtbar langsam, dass er einem fast schon Leid tun konnte. Aber nur fast, denn irgendwie ging dass über die natürliche Grenze hinaus und man hielt ihn einfach nur für unterbelichtet und zurück geblieben. Der Knall hatte ihn in eine Art starre versetzt. Und gleich zeitig einen Schalter in seinem Kopf umgelegt, den schon lange keiner mehr umgelegt hatte. Ihm war plötzlich bewusst, dass das hier ernst war. Er sah Levi. Und erkannte ihn kaum wieder. Er sah Faite, die durch die Schaulustigen glitt. Er bemerkte, wie Kají sich in Bewegung setzte und er wusste dass er jetzt etwas tun musste. Er atmete tief ein, spannte seine Muskeln und... rannte grell schreiend auf die Wachen zu. Es war sogar mehr ein Kreischen. Eines, dass eher von einem Mädchen kam, als von einem Jungen. Er spürte die Blicke der Anwesenden auf sich und war sich zum ersten Mal bewusst dass sie nicht aus Bewunderung waren. Er nutzte den Schockmoment der Wache. Stürzte sich auf ihn und zog ihm brutal an den Haaren. Er verbiss sich in seiner rechten Wange und schüttelte den Kopf wie ein wildes Tier. Das war so was von eklig. Am liebsten hätte sich der Blonde übergeben. Aber er wusste, dass das ernst war. Also schüttelte er weiter den Kopf, während der Wachman wie am Spieß schrie. Die letzte Wache, die neben Yukí stehen geblieben war löste sich kurz von ihr, holte mit dem Knüppel aus. Doch Tiberias hatte ihn im Augenwinkel gesehen, sprang von der Wache ab und stürzte sich auf sein nächstes Opfer. Unbeholfen zerkratzte er ihm das Gesicht, kniff ihn in die Brustwarzen und schrie ihm ins Ohr.
Tiberias wusste einfach nicht, wie man sich anständig prügelte. Aber er hatte sein Ziel erreicht. Die Aufmerksamkeit wurde für einen Moment von Yukí gelenkt. Kají musste verdammt schnell sein.
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Luca
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:56 pm

Luca ließ das Hemd seines Herrn los, als sie die Gasse entlang gingen. Mit großen Augen sah er sich um, ahnungslos, was hier geschah. Da waren so viele Stimmen. Die Luft war erfüllt von tausenden Gefühlen. Anspannung, Tollheit und ein paar dieser Gefühle, die sich nur in der Masse entwickeln konnten. Stärke und mangelhafter Willen zum selbst nachdenken. In der Gruppe, so wusste Luca, verloren die Menschen ihren Verstand. Sie brauchten nur einen, der voran ging, um stumpf folgen zu können. Plötzlich siegte Gewalt über alles und brachte genug Freude hervor, um nicht aufhören zu wollen.
Im Gesamten hatte Luca noch nicht verstanden, was hier vorging. Nichts gutes, jedenfalls. In dieser aufgeheizten Stimmung war den Leuten alles zuzutrauen. Er wusste nur nicht so genau, wo sie sich versammelt hatten. Er konnte konnte niemanden sehen. Luca erkannte Yukí, die gefesselt von seinem Mann geführt wurde. Neben sich spürte er das totale Chaos ausbrechen, die, mit denen er hier war, reagierten auf die Szenerie. Tiberias’ hohes Gekreische tat seinen Ohren weh und ehe er sich versah, stand er allein am Rand in der Gasse.
Von seiner Position aus konnte er beobachten, dass sich der Blonde auf einen Mann stürzte und dann weiter hechtete. Faite bahnte sich ihren Weg, wohin auch immer und sein Herr bewegte sich langsam und bedächtig vorwärts. Was sollte er tun? Wieso hatte man ihm keinen Befehl gegeben? Sollte er warten? Niemand hatte ihn mehr beachtet.
Verwirrt fiel sein Blick auf Levester, den er erst jetzt erkannte. Luca wusste nicht, was Antisympathie ist, aber er mochte ihn nicht. Nur dass so etwas in seinem Leben noch nie eine große Rolle gespielt hatte. Wenn seine Herren kämpfen gingen, hatte er mit ihnen zu kämpfen. Alle waren schon soweit vorne, beinahe bei Yukí angelangt, als sich Luca auf alle Viere hinab gleiten ließ, Kuscheltier und Kohlestift ablegte und lossprintete. Geschickt über den Pflasterstein, wie ein Hund, oder eine große Katze. Und schließlich tauchte er hinter Kaji auf.
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Yukí Árashi
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Yukí Árashi

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:57 pm

Yukí hielt den Kopf gesenkt, den Blick gen Boden gerichtet. Den Weg hier her hatte sie nur den Worten der drei Männer gelauscht. Zum Richtplatz, zum Galgen. Es war vorbei. Hier sollte sie ihr Ende finden. Eine der drei Wachen hielt ihre Arme fest, schob sie vorwärts. Die spürte ein tiefes Brennen, dort wo die Hände die brutal fest hielten. Hätte die Braunhaarige die Kraft dazu gehabt, hätte sie sich gewehrt. Aber sie fühlte sich zu schwach, glaubte nicht, dass sie überhaupt eine Chance hatte. Es war sinnlos, es zu versuchen. Sie schluckte, drehte den Kopf leicht nach hinten. Der Mann hinter ihr grinste Finster auf sie hinab, schob sie weiter nach vorn. Yukí senkte den Kopf wieder, der Blick trüb und müde. Niemand war hier, um ihr zu helfen. Niemand. Sie ging vollkommen allein ihrem Ende entgegen.
Eine laute Stimme ließ ihren Körper verkrampfen, alle Sinne anspannen. Sie kannte diese Stimme. Und zum ersten mal freute sie sich, diese zu hören. Selbst, wenn sie wieder nur Schwachsinn von sich gab. Ein winzig kleiner Hoffnungsfunken flammte in ihr auf, wo Tiberias war, da waren doch auch.. Die Braunhaarige wandte den Blick zur Seite, und erkannte sie sofort. Faite, Kají, Kümel. Sie waren gekommen, um sie zu retten. Trotz der Freude, ihre Freund eind ihren Bruder zu sehen, überwog noch immer dieses Unbehagen, dieses Gefühl, das Übelkeit in ihr auslöste. Der Griff um ihre Arme wurde fester, als plötzlich ein Knall ertönte und sie den Blick herum riß. Levi. Ihr Herz blieb bei dem Anblick ihres Freundes einen Moment stehen, starr blickte sie in seine Richtung. Einen Herzschlag lang hatte sie vergessen, was vorgefallen war. Wie mit einem Schlag in den Magen sah sie die Bilder wieder vor sich, roch förmlich noch den Atem, spürte den Körper so nah bei sich. Und sie wandte den Blick wieder von dem Schwarzhaarigen ab, sie wollte ihn nicht ansehen. Sie schämte sich für sich selbst, für ihre eigene Schwäche. Sie hatte sich nicht wehren können, und musste ihn unendlich damit verletzt haben. Es tat ihr so Leid. Die Frau senkte den Blick wieder, während ein erneutes Mal Tränen in ihre dunklen Augen traten. Sie hatte es nicht verdient, gerettet zu werden. Sie sollten verschwinden, sich in Sicherheit bringen. Es gab keinen Ausweg mehr, es war sinnlos. Diese drei Wachen waren sicher nicht die einzigen. Sie sah aus den Augenwinkeln, wie zwei der Wachen sich von ihnen weg bewegten. Einer ging auf Levi zu, der andere.. Ihr Körper zitterte, und sie zuckte ruckartig zusammen, als die Stimme, die ihren Namen gerufen hatte, schreiend näher kam. Tiberias. Er schmiß sich schreiend auf die Wache, schlug um sich. Sie wurde weiter geschoben, beobachtete mit leicht zur Seite gedrehtem Kopf, was der Blonde veranstaltete. Und ganz plötzlich wurden ihre Arme los gelassen, und auch die dritte Wache bewegte sich auf den Blonden zu. Sie stand allein da, den Blick nun wieder auf den Boden gerichtet, schwach und erbärmlich. Es würde nicht lange dauern, bis weitere Wachen kamen. Und dann.. war sie Schuld, wenn sie alle starben. Sie wollte das nicht, sie wollte nicht, dass sie wegen ihr starben. Warum konnten sie nicht verschwinden? Yukí ließ sich geschwächt auf die Knie sinken, wieder überrannte sie das Gefühl von Schwäche, Wertlosigkeit. Sie war es nicht wert, wenn ihre Freunde wegen ihr starben. Die Braunhaarige schluchzte, kniff die Augen zusammen, während Tränen über ihre Wange rannen.

“Verschwindet! Lauft weg! Das ist es nicht wert! Ich will nicht, dass euch wegen mir etwas passiert!“

So laut es ihre geschwächte Stimme zu ließ, schrie sie den Vieren entgegen. Sie.. sie wollte nicht sterben. Aber sie hatte es verdient. Sie hatte genug Schaden angerichtet.
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Faite el Incendio
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Faite el Incendio

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:57 pm

Ein lautes und unerwartetes Knallen ließ sie schrecklich Zusammenzucken und in ihrer Bewegung innehalten. Sie starrte Tiberias an, der ebenfalls wie sie stehen geblieben war, aber sich anscheinend in einer Schockstarre befand... was...? Ihr Blick folgte seiner Blickrichtung und sie erkannte, in einem Torbogen, - Levi. Er sah schrecklich aus, Fremde hätten ihn wahrscheinlich gar nicht mehr wiedererkannt. Erst als sie den noch leicht rauchenden Lauf deiner Pistole musterte, erkannte sie, dass er geschossen hatte und verstand es nicht. Was war in ihn gefahren? Wieso schoss er auf seine Freunde? ... doch sie hatte nicht genügend Zeit sich um dieses Thema den Kopf zu zerbrechen, ihre Füßen trugen sie schleunigst weiter, und sie kniff schützend die Augen zusammen, als der gellende Schrei von Tiberias den Zwischenhof erfüllte. Nur halb beobachtete sie, dieser sich auf eine der Wachen stürzte, die sich mittlerweile von Yukí gelöst hatte. Wenigstens das war schon mal gut. Ihr Körper spannte sich verkrampft an, als sich noch eine andere Wache von Yukí verdrückte und in Richtung von Levi glitt. Wenigstens hatten sie jetzt nur noch eine Wache um Yukí herum, die sie beseitigen mussten. Ihre Augen suchten Kají, der sich knapp einen Meter hinter ihr befand, und weiter hinten Krümel. Als sie wieder nach vorne Blickte hatte sich auch noch die andere Wache von Yukí gelöst, um sich im Tiberias zu kümmern. Und darin erkannte sie ihre Chance. Ohne noch ein weiteres mal darüber nachzudenken, nahm sie den Dolch aus seiner Scheide, umklammerte fest den Griff, der mittlerweile unglaublich war schien. Innerhalb von Sekundenbruchteilen hatte sie zu einem Sprint angesetzt, um zu Yukí zu gelangen, die in der Zwischenzeit schon zu Boden gesunken war. Schlitternd warf sie sich vor Yukí auf die Knie und bremste so ihren schnellen Lauf ab, schürfte sich dabei unter der Hose die Knie auf, doch das sollte sie jetzt noch nicht merken. Die Stimme von Yukí kam nur Bruchstückweise bei ihr an, gestört durch das laute Kreischen von Tiberias, der sich nur knapp 2 Meter entfernt von ihr und Yukí mit gleich zwei Wachen prügelte. Die Schwarzhaarige packte ihre Freundin an die Schulter und schüttelte sie leicht, damit sie endlich wieder zu bewusst sein kam. Sie mussten fliehen jetzt -

"Das ist es nicht wert?! Erzähl' keinen Scheiß, natürlich ist es das!"

Ihre Stimme war laut und deutlich zu hören, auch wenn sie leicht zitterte, und selbst mit Tiberias Geschrei im Hintergrund.

"Steh auf, mir müssen hier weg!"

Sie schüttelte ihre Freundin noch einmal sanft, und nicht so hart wie zuvor. Doch ein anderes Geräusch hinter sich vernehmend starrte sie kurz erschrocken Yukí an, ließ ihre Schultern los, bevor sie sich auf ihren Knien umdrehte, ihren Dolch dabei fest umklammert. Wache Nr. 1, hatte sich nicht mehr um Tiberias gekümmert, sondern schien sehr an den Beiden interessiert zu sein. Als sie ihren Blick langsam aufrichtete blickte sie in den dunklen Lauf einer Pistole.

"Scheiße."
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Kají Árashí
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:58 pm

Eine Hand schnellte ganz automatisch zu seinem Ohr, als Kají einen lauten Schrei hörte. Tiberias musste wahnsinnig geworden sein. Und er, er fühlte sich nur völlig verstört und überfordert mit der Situation. Tiberias kämpfte auf seine Weise, aber immerhin gelang es ihm, die Wache in Schach zu halten. Und im Hintergrund erkannten seine Augen, dass auch die 3. Wache von seiner Schwester abließ. Er wollte grade loslaufen, als er einen Tritt gegen seine Beine spürte und halb zu Boden stürzte. Der Rothaarige hechtete nach vorne um sich von seinem Angreifer zu entfernen und brachte sich schnell wieder auf die Beine. Ein Ziehen in Brust und Armen machte sich bemerkbar. Er sah jetzt der Wache entgegen, die sich eigentlich Levi hatte zuwenden wollen. Shit. Doch in dem Moment tauchte der Schwarzhaarige auch schon neben ihm auf und schlug dem Mann noch mit Pistole in der Hand, ins Gesicht. Kají wandte den Blick schnell ab, drehte sich um, versuchte einfach nur daran zu denken, dass er Yukí retten musste. Und als seine Augen sie wieder trafen, erstarrte er. Faite kniete jetzt vor seiner Schwester auf dem Boden. Sie sah direkt in den Lauf einer Pistole. Sein Herz hämmerte mit einem Mal so schnell in seiner Brust, pumpte pure Angst durch seine Adern. Nein, nein, nein! Ohne weiter darüber nach zu denken, rannte der Rothaarige los. Das Tiberias so am Schreien war, war jetzt sein Vorteil. Dadurch hörte man seine Schritte nicht. Er schmiss sich fast gegen den Kerl, schlang einen Arm um seinen Hals und drückte mit dem anderen seine Hand nach oben. Ein Schuss löste sich, feuerte gegen das Mauerwerk. Der Mann versuchte sich los zu reißen, Kají hielt mit aller Macht dagegen, zerrte ihn von den Mädchen weg. Doch dann stieß dieser ihm mit dem Ellenbogen gegen die Brust. Der Rotschopf keuchte vor Schmerz, wollte aber nicht aufgeben und hielt immer noch den Arm mit der Knarre fest. Der Mann wandt sich, Kají konnte ihn nicht weiter festhalten. Mit einem lauten Geräusch krachte plötzlich aber auch die Pistole zu Boden. Der Rothaarige stolperte einen Schritt rückwärts und schnappte sich in einer schnellen Bewegung die Waffe.
Er richtete die Pistole auf die Wache. Seine Arme zitterten. Wenn er Yukí und Faite retten wollte, musste er jetzt schießen. Er musste wieder zum Mörder werden. Er musste ihn erschießen. Aber seine Finger wollten nicht gehorchen. Er konnte nicht. Feigling.
In der nächsten Sekunde erblühte ein höllischer Schmerz in seinem gesamten Oberkörper und ihm wurde schwarz vor den Augen. Der Mann hatte zugetreten. Mit voller Wucht. Kají fiel nach hinten auf den harten Boden, seine Beine hatten nicht mal mehr versucht ihn noch aufrecht zu halten. Der Schmerz betäubte ihn, obgleich er noch irgendwie versuchte sich weg zu drehen. Er schmeckte Blut auf seiner Zunge. Und als er die Augen öffnete, konnte er nur noch verschwommen sehen, wie der Mann jetzt über ihm stand und den Abzug betätigte.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 10:59 pm

Was machten die alle eigentlich? Tiberias schrie, als würde er gerade bei lebendigem Leib aufgegessen, Yukí und Faite wechselten in lautem Ton einige Worte, während ganz in Lucas Nähe Schüsse fielen. Verwirrt sah er von einem der Erwachsenen zum Anderen. Er stand, auf allen Vieren, zwischen ihnen, überlegte, die eine Wache anzugreifen, als sein Herr neben ihm auf dem Boden landete und schließlich in die Mündung einer Pistole blickte. Luca nahm noch die Bewegung des Fingers wahr, so unscheinbar sie auch sein mochte. Langsam schloss sich die Hand mehr, während der schwarzhaarige Junge den Sekundenbruchteil nutzte, um seine Hand über die Mündung zu legen und die Pistole wegzurücken. All das geschah während eines einzigen Herzschlags und dann spürte Luca, wie die Kugel durch seine Handfläche stieß, die Knochen zertrümmerte und das Fleisch aufriss. Ein glatter Durchschuss.
Weder die Verletzung scherten ihn sonderlich, noch die Schmerzensschreie der Wache, die dummerweise abgedrückt hatte. Durch den Druck, der nicht wirklich hatte entweichen können, hatte sich der Mann seine eigenen Hände zerschossen. Fleisch hing unsortiert herunter, im Blutfluss trieben Knochensplitter und Muskelfasern. Luca sah seinen Gegner regungslos an. Die Pistole war nun unbrauchbar, aber wie wollte er denn nun die Feinde töten?
Unschlüssig sah er sich um, während der Mann zu Boden ging und jammerte, nicht wissend wohin mit seinen Schmerzen. Luca hatte nur stumpf seine Hand sinken lassen, während die Pistole auf dem Boden gelandet war, noch mal abfederte und dann liegen blieb. Im inneren des Gebäudes sammelten sich Schritte, Luca hörte, wie sie sich langsam in ihre Richtung bewegten. Es würden bald ziemlich viele Wachen da sein, zu viele Feinde für die Anzahl an fähigen Kämpfern, die sie noch hatten. Falls sie je so etwas gehabt hatten. Darüber dachte der kleine Junge nicht nach, er blickte lediglich zu dem Mann vor seinen Füßen und trat ihm mit dem Knie direkt ins Gesicht, in einer Bewegung, die von unten kam und auf die Nase seines Feindes zielte. Er wich nicht einmal aus. Luca wusste natürlich nicht, was genau mit seinem Gegner passierte, er wusste nur, dass man Menschen auf diese Weise töten konnte. Er brach ihm die Nase und da er von unten geschlagen hatte, rutschte das Nasenbein etwas zu hoch ins Gehirn. Damit hieß es für den Wächter: Lebwohl Leben.
Luca drehte sich zu seinem Herrn um und deutete auf das Gebäude, in dem noch immer die Schritte widerhallten. Vermutlich war er der einzige, der sie bisher hören konnte. Aber bald würden sie so nah und so laut sein, dass auch die Erwachsenen mitbekamen, was abging. Ehe aber niemand eine Entscheidung traf und wusste, was zu tun war, schnappte er mit seiner nicht verletzten Hand nach dem Arm von Levester und wies ihn in Richtung Gasse, die sie von hier wegbringen würde. Danach nahm er die Hand seines Herrn und zog daran. Er konnte ihn zwar nicht aus eigener Kraft wieder auf die Beine ziehen, aber ihn immerhin dazu ermutigen.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 11:00 pm

Tiberias hörte die Schüsse um sich herum, sein Herz schlug so wild wie noch nie und das Schreien aus seiner Kehle wollte einfach nicht versiegen. Zu viel Angst hatte er vor der Stille danach. Er kratzte der Wache mit den Händen über die Augen, dadurch ließ dieser von ihm ab und hielt sich die Hände vor die Augen. Tiberias machte einen Ausfallschritt, er dachte an Luca und schlug, wie der kleine Junge kurz davor bei ihm, dem Wachmann mitten in seine Weichteile. Dieser ging wimmernd zu Boden. Er sah sich um, um ihn herum tobte ein Kampf über den er längst den Überblick verloren hatte. Er sah nur das Yukí nicht aufstehen wollte, Levester schwer verletzt war. Er hielt ausschau nach Luca. Was er sah, drehte ihm den Magen um und einen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Er wurde ganz bleich im Gesicht und seine Beine wurden weich. Der Wachmeister nutzte diese Chance und schlug ihm mitten ins Gesicht. Tiberias taumelte einige Schritte zurück. Der schlag ins Gesicht schmerzte einerseits, andererseits hatte er etwas ausgelöst, was tief in dem Blondschopf verborgen schien. Auch er war abgerichtet gewesen, wie Luca. Nur auf eine andere, komplexere Weise. Er wehrte sich nur wenn er direkt angegriffen wurde. Dem zweiten Schlag der Wache wich er geschickt aus, während er seine Faust gezielt in dessen Bauch plazierte, dann packte er ihn an den Haaren, und schlug seinen Kopf brutal gegen sein Knie. Das Blut spritzte nur so. Seine Hände zitterten, er war über all voll damit. Taumelnd lief er auf Yukì los. Sie mussten sofort hier weg. Der Blonde hatte keine Ahnung wie lange er sich noch auf den Beinen halten konnten. Kraftlos warf er sich Yukí über die Schulter und lief einfach los, erst langsam und unsicher, dann begann er zu rennen.

„Weg hier!"

Schrie er panisch. Die Welt vor ihm schwankte gefährlich und er hatte Angst, die Gasse nicht beim ersten Versuch zu treffen. Er war voll mit Blut.
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Yukí Árashi

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 11:01 pm

Ihr Blick blieb auf den Boden gerichtet, die Augen fest geschlossen. Sie hörte nur Schreie, Schritte und ein unendlich erscheinendes Rauschen. Sie wollte das nicht. Es sollte aufhören. Es sollte alles vorbei sein! Zitternd hob die Braunhaarige den Blick, als jemand zu ihr kam. Zuerst zuckte sie zusammen, wollte aufspringen und davon laufen, als sie erkannte, wer bei ihr war. Sie schluchzte, sah die Schwarzhaarige müde an und wurde im nächsten Moment geschüttelt. Sie wehrte sich nicht, hielt einfach nur still. Sie verstand ihre Worte, ordnete sie zu und schüttelte den Kopf. Sie konnte hier nicht weg. Es war ihre Schuld. Ihre Schuld ganz allein. Wieder wurde sie geschüttelt, blieb aber wie erstarrt und blickte auf den Boden. Ihre Schuld. Sie wollte ihrer Freundin alles erklären, sich bei ihr anlehnen. Irgendwo Halt finden. Aber da war schon eine der Wachen bei ihnen, richtete seine Pistole auf Faite. Nein, nein, nein! Sie wollte schreien, Faite weg stoßen. Aber sie war gelähmt, konnte sich nicht rühren. Yukí konnte nicht aufhören zu weinen, zu schluchzen. Sie kniff die Augen zusammen, wandte den Blick ab und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Aber.. da waren noch andere Schritte, ein Rumpeln, das Fallen einer Waffe. Mit rasendem Herzen hob die Braunhaarige den Blick, starrte ihren Bruder an, der sich auf die Wache gestürzt hatte. Ihre Schuld. Yukís Lippen formten den Namen des Rothaarigen, sie brachte jedoch keinen Ton hervor. Und schon im nächsten Moment lag er auf dem Boden, und ihr Herz blieb stehen. Es würde ihre Schuld sein, wen ihr Bruder starb. Sie würde Schuld sein, wenn niemand mehr leben. Ihre Schuld. Sie hatte den Tod verdient.

“KAJÍ!“

Sie wollte aufspringen, ihm helfen. Irgend etwas tun. Aber sie sackte nach einem kurzen Schritt zusammen, konnte ihr Gewicht nicht tragen. Die Panik lähmte ihre Glieder, schwächte sie. Ein Schuss ertönte, Blut spritze. Yukí erstarrte, und blickte den Jungen an, den sie nicht registriert hatte. Krümel hatte ihren Bruder beschützt, hatte sich dazwischen gestellt. Sie sah nicht, wer blutete, konnte nichts erkennen. Fast abwesend starrte sie durch den Jungen hindurch, saß einfach nur zitternd da. Um sie herum war alles vergessen, als wäre sie in ein tiefes Loch gefallen. Sie spürte ihr Herz schmerzhaft schlagen, konnte aber nichts tun. Ihr Kehle war trocken, sie konnte nicht sprechen. Ihr Blick neigte sich auf den Boden, Tränen tropften auf den Boden. Sie sollten aufhören. Sie wollte das alles doch nicht. Sie hatte schon aufgegeben, nur ihre Freunde.. sie sollten verschwinden, sich in Sicherheit bringen.
Der nächste Moment raubte ihr den Atem, ließ ihr Herz still stehen. Sie wurde gepackt, hoch gehoben und weg getragen. Vor ihr tauchte das lachende Gesicht dieses Mannes auf.. sie spürte seine Hände, nahm seinen Geruch wahr. Er war hier. Er trug sie weg. Er wollte wieder.. Ohne Vorwarnung schrie Yukí los, schlug wild um sich. Egal was sie traf, egal wie ihre Hände schmerzten. Sie musste sich wehren, musste weg kommen. Sie schrie aus Leibeskräften, behielt die Augen zu gekniffen und schlug auf alles ein, was sie traf. Ihre Kehle schmerzte, aber das war egal. Sie wollte das nicht noch ein Mal. Er sollte sie loslassen. Bitte nicht..
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Faite el Incendio
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Faite el Incendio

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 11:01 pm

Der Moment, in dem sie in das dunkle Loch des Laufes der Pistole blickte, schien sich ins Unendliche zu ziehen. Da war nur der Lauf der Pistole, die Dunkelheit und um sie herum war es plötzlich erstaunlich still. Sie hörte nichts mehr, nur das monotone Rauschen ihres Blutes in ihren Ohren. Ihre Hand krampfte sich um den Dolch zu, und als sie sich bewusst wurde, dass sie zu langsam war schloss sie nur noch ihre Augen, und wartete auf das Ende. Sie waren zu spät gekommen, zum falschen Augenblick. Es war aus.

Der Schuss der sich löste, ließ das Mädchen zusammen zucken, sich sonst jedoch nicht bewegen. Immer noch auf den Knien, den Dolch fest umklammert, wartete sie auf den Schmerz, auf den kurzen Moment des Schmerzes, bevor es vorbei sein würde ... doch dieser Moment kam nicht. Sie hörte nur wie die Kugel hinter Yukí und ihr zischend gegen die Mauer schlug und als Querschläger weiter flog, sie jedoch verfehlt hatte. Mit unverständlichem Gesichtsausdruck beobachtete sie, was sich gerade vor ihren Augen bot; Kají hatte den Wachmann zur Seite gestoßen, und sie somit vor einer Kugel in ihrem Kopf bewahrt. Was durch ihren Körper strömte konnte man nicht Zusammenfassen: Erleichterung und Adrenalin, Hoffnung und Panik, Kampfgeist und Versagensängste. Angst. Angst, dass jemand sterben könnte.
Sie beobachtete das Gerangel bei Kají, unfähig irgend etwas zu tun. Sie wollte aufstehen und ihm helfen, doch sie wollte Yukí nicht alleine lassen... und dann ging alles so schnell, dass sie es kaum mit ihren Augen mitverfolgen konnte: Kají griff nach der Pistole, lag zwar am Boden, doch hatte den Lauf der Waffe auf die Wache gerichtet, doch er schoss nicht. Er schoss einfach nicht und dann war es zu spät und der Wärter trat ihn mit voller Wucht. Das laute Kreischen von Yukí neben sich, das Geschrei von Tiberias vorhin... sie dachte mittlerweile sie wäre taub. Die Angst um Kají, als sie die Bewegung des Wachmannes sah, der nun mit der Pistole auf Kají zielte, die kleine Bewegung des Abzuges am Finger... es zerriss sie schier. So eine Angst hatte sie noch nie verspürt, glaubte sie. Sie hörte nur das laute Knallen, bei dem sie schon so oft zusammengezuckt war - doch jetzt nicht. Jetzt war sie darauf vorbereitet gewesen.

"Neeein!"

Ihre Stimme war nur ein Hauchen im Gegensatz zu der Lautstärke, in der Yukí gerufen hatte. Faite el Incendio sah nur noch wie Blut spritzte, sie schüttelte den Kopf und wollte dieses Szenario nicht wahrhaben. Krümel hatte sich irgendwie schützend vor Kají geworfen und Blut tropfte seinen Arm hinunter zur Hand... die nur noch ein Klumpen Fleisch zu sein schien. Oh Gott. Oh Gott. Oh Gott. - ging es ihr immer wieder durch den Kopf.
Dann stand mit einem Mal Tiberias neben ihnen, sie starrte den Blonden ohne Regung an, beobachtete ihn, wie er Yukí auf seine Schultern packte und dann los lief. Endlich raffte sie sich nun auch auf, blickte auf die zwei Wachmänner, die mehr oder weniger lebendig am Boden lagen, sah das ganze Blut. Ihr Blick glitt zu Kají und Krümel. Der Junge half dem Rotschopf gerade auf, Yukí wurde von Tiberias von hier weggeschafft... Levi. Ihre Augen suchten den Dunkelhaarigen, und aufgeregt lief sie auf den Freund von Yuki zu, der immer noch mit der Pistole in der Hand, in einem Durchgang stand. Sie musste ihn holen.

"Levi, wir müssen weg hier!"
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Levester Ouwén
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Levester Ouwén

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 11:02 pm

Sein Blickfeld drehte sich, der Schwarzhaarige musste sich keuchend gegen die Wand stützen, versuchte aber dennoch zu erkennen, was sich vor ihm abspielte. Das Schreien von Tiberias klingelte in seinen Ohren und am Liebsten hätte er selbst geschrieen, dass der Blonde seine verdammte, schwule Klappe halten sollte. Dann stolperte er einfach los, wenn er Yukí hier rausholen wollte, musste er zu aller Erst die Wachen umlegen. Levester erkannte Kají, der grade von einem Kerl zu Boden getreten wurde, holte einfach aus und schmetterte ihm die Faust samt Pistoleneisen ins Gesicht. Der Mann schrie auf, hielt sich die Hände vor das Gesicht und taumelte Rückwärts. Levester nutzte die Situation, um ihm ebenfalls in den Magen zu treten, so wie es vorher mit ihm gemacht wurde und sah den Bastard mit Genugtuung zu Boden stürzen. Er sollte dafür büßen, was er vor allem Yukí angetan hatte. Sie alle. Mit einem weiteren, kräftigen Tritt, seitlich gegen seinen Kopf, brach er ihm das Genick. In der nächsten Sekunde fuhr er zusammen, als ein Schuss die Luft zerschnitt. Der Schwarzhaarige wirbelte herum und sah Kají, der grade noch auf dem Boden gelegen hatte, mit einem anderen Mann ringen. Doch dann wurde der Rotschopf wieder auf den harten Grund befördert, Levester wollte grade seine Pistole ziehen, um den Wachmann ebenfalls einfach ab zu knallen, als es wieder krachte. Doch nicht aus seiner Pistole. Blut spritzte, der Mann schrie entsetzlich auf und es war wirklich ein Grauen, wie seine Hände nur noch so in Fetzen an seinen Armen hingen. Levester taumelte wieder ein paar Schritte, dieses Mal zurück, ohne Kontrolle über seinen Körper zu haben. Er musste einen Moment die Augen schließen, Sein Kopf tat so entsetzlich weh. Er wollte vorwärts gehen, zu Yukí, sie hier rausbringen. Aber was er dann hörte, entfachte einen neuerlichen Sturm in ihm. Sie schrie wieder, aus Leibeskräften. Ruckartig öffnete Levester die Augen wieder, suchte wütend nach dem Verursacher und sah Tiberias, der sie einfach auf seinen Rücken gepackt hatte. Das Faite grade auf ihn zurannte, realisierte er in dem Moment nicht mehr. Er streckte den Arm wieder nach vorne, stapfte auf den Blonden zu, die Zähne fest aufeinander beißend. Die Waffe auf ihn gerichtet.

Lass sie los. Lass sie los!“
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Tiberias
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Tiberias

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 11:03 pm

Tiberias spürte wie sie ihn schlug, oder besser gesagt, er registrierte es. Aber er spürte nicht wirklich Schmerz. Die Welt drehte sich viel zu schnell. Er sah seine Hände, voller Blut. Er sah über all Blut und sein Gesicht war kreidebleich. Es war so schwer zu laufen, warum machte die Braunhaarige es ihm denn noch schwerer. Er versuchte schneller zu laufen, versuchte mit seinen Händen, die von Yukí fest zu halten. Es war ihr egal, warum sie schrie. Wenn sie sterben wollte, konnte sie das vergessen. Sie mussten hier weg. Und da dieses dumme, kleine Mädchen ja anscheinend nicht alleine laufen konnte, musste er halt aushelfen. Am liebsten hätte er ihr irgendwie das Maul gestopft und der Blonde fühlte sich, als hätte er noch niemals eine solche Wut gespürt. Wusste sie eigentlich, was sie gerade für sie getan hatten? War ihr eigentlich klar, was er gerade durch machte? War ihr bewusst das Tiberias gerade den größten Kampf seines Körpers bestritt? Es war noch nie so schwer gewesen sich unter Kontrolle zu halten. Nicht einfach in Ohnmacht zu fallen. Nicht einfach durchzudrehen. Was fiel ihr ein? Er wollte das sie aufhörte ihm weh zu tun. Er wollte, dass sie aufhörte zu schreien. Er wollte sich sauber machen. Er war dreckig, voll mit Blut. Er konnte nicht mehr. Gerade als er in die Gasse treten wollte, hörte er Levis Stimme. Eigentlich wollte er sich nur umdrehen um den Kopf zu schütteln. Als er sah das der Revolver auf ihn gerichtet war, entgleisten seine Züge auf eine seltsame Art und Weise. Zu erst war da maßlose Enttäuschung. Darüber dass diese zwei furchtbaren, bescheuerten Menschen so undankbar waren, dafür, dass er so verdammt ungerecht behandelt wurde. Dann veränderten sich die Züge, wurden ungläubig. Hilfesuchend sah er zu Faite und zu Kají. Der Blonde verstand die Welt nicht mehr. Er verstand nicht was er falsch gemacht hatte und er wünschte sich Hilfe von den Menschen, die für ihn Freunde waren. Zumindest hatte er das Gedacht. Im nächsten Moment flog auch dieser Ausdruck von seinem Gesicht und zurück blieb eine verrückte Fratze. Sein Körper spielte verrückt. Es würde nur noch wenige Minuten dauern bis Verstärkung kommen würde und Levester richtete ernsthaft eine Waffe gegen ihn? Hysterisch fing er an zu lachen. Das war so absurd dass es schon fast wieder lustig war. Er schüttelte den Kopf. Die Welt zog sich in lange Streifen, sein Verstand kapitulierte und seine Knie wurden immer weicher. Sein Lachen dröhnte in seinen Augen. Er rang nach Luft um etwas zu sagen, presste es zwischen den schönen Zähnen hervor:

„Meinst du das ernst?"

Er sah Levi an, ohne ihn wirklich wahr zu nehmen.

„WAS ZUM TEUFEL IST MIT EUCH LOS?!"

Schrie er, so laut er konnte, musste aber schon wieder anfangen zu lachen.

„Ihr wollt sterben, oder? IHR WOLLT DAS WIR ALLE STERBEN!"

Sein Atem beschleunigte sich und dunkle Schatten bildeten sich an seinen Augenrändern. Er schüttelte den Kopf so schnell er konnte, stolperte einige Schritte zurück, ohne Yukí los zu lassen.

„Du kannst sie nicht tragen. Und sie wird nicht laufen. DU BRINGST UNS ALLE UM!"

Plötzlich fing er an zu weinen, konnte aber gleichzeitig nicht aufhören zu lachen. Dann drehte er sich um und lief weiter. Dies mal schneller. Er würde nicht sterben. Nicht heute, nicht hier. Nicht so. So verdammt dreckig. Als er in der Gasse angekommen war, blieb er stehen, als hätte er es sich anders überlegt, stellte Yukí einfach ab. Tränen strömten über seine Wangen und seine Hände zitterten vor Wut und Enttäuschung. Und vor Angst. Er drehte sich zu den Menschen, die ihn so maßlos enttäuscht hatten.

„VERRECKT DOCH ALLE!"

Schrie er, bevor er taumelnd in der Gasse verschwand, eine Hand an der Wand, um nicht zu fliegen, aber er stolperte doch, flog hin, schlug sich die Knie und die Hände auf. Verzweifelt schrie er auf, schlug auf den Boden und versuchte sich wieder aufzurappeln. Das war nicht fair.
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Kají Árashí
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Kají Árashí

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 11:04 pm

Zwischen dem schier tödlichen Schmerz war kein Platz mehr für Gedanken. Er nahm alles ein. Es tat fast genau so weh wie damals, als Bláyron seine Narbe wieder aufgeschnitten hatte. Und so starrte der Rothaarige nur in den Lauf der Pistole, wissentlich, das gleich alles vorbei sein würde. Er hatte versagt. Weil er immer nur ein verdammter, nutzloser Feigling sein konnte. Er war noch nie zu etwas gut gewesen. Er hatte nicht mal ... das Mädchen beschützen könnten, dass er ...
Ein lauter Knall schien sein Trommelfell zu zerreißen, Blut spritzte bis in sein Gesicht. Starr, mit weit aufgerissenen Augen sah Kají zu Krümel hoch, der einfach den Lauf der Waffe zugehalten hatte, als wäre sie nur ein Spielzeug. Die Schreie um ihn herum hörte er nicht, in seinen Ohren klingelte nur noch ein langgezogenes Piepen, vermischt mit dem endlosen Schmerz in seiner Brust und dem Entsetzen über das, was er sah. Ihm wurde mit einem Mal so schlecht, dass er meinte, sich übergeben zu müssen. Bilder kamen wieder, die er nicht mehr sehen wollte. All das Blut, die Haut- und Muskelfetzen. Oh Gott. Der Rothaarige sah, dass Krümel sich noch weiter mit dem Wachmann befasste und kniff einfach nur noch die Augen zu. Eine Hand an seinem Oberkörper, sich an der Jacke verkrampfend. Leise wimmernd versuchte er sich auf den Bauch zu drehen, um sich irgendwie auf zu richten, als er an der Hand gepackt wurde. Im ersten Moment wollte er sich losreißen, sah aber, als er die Augen öffnete, dass es Krümel war. Der kleine Junge, der ihn wegen seiner Unfähigkeit retten musste. Sein Blick huschte kurz ängstlich zu seiner blutüberströmten Hand. Aber da waren keine Stümmel. Die Zähne fest zusammen beißend, stämmte er sich vom Boden hoch, ließ sich halb von Krümel ziehen. Zuerst befürchtete er, dass seine Beine ihn nicht tragen würden. Er musste den Schmerz hinunter schlucken. Er hatte zu viele Jahre geübt, Schmerzen zu ignorieren, als dass er sich jetzt von ihnen übermannen lassen konnte. Als er wieder stand, fuhr der Rothaarige mit zittrigen Fingern dem Jungen über den Kopf.

Danke.“

Er wusste nicht, ob Krümel verstand. Und eigentlich reichte ein Danke nicht mal. Kají sah sich um, alle Wachen lagen am Boden, die anderen hatten es geschafft und sie bekamen die Chance ab zu hauen. Zumindest hätte man das meinen können. Doch da gellte schon wieder ein lauter Schrei durch die Luft, prallte an den Mauern ab. Seine Schwester. War da etwa noch jemand!? Wieder wirbelte sein Blick herum, doch es war nur Tiberias. Er trug Yukí, doch sie wehrte sich, als wäre der Blonde der wahrhaftige Teufel. Er verstand nicht. Und dann war da plötzlich Levi, zielte auf Tiberias und drohte. Waren sie jetzt plötzlich übergeschnappt? Er wollte grade rufen, dass sie verdammt noch mal aufhören sollten, da fing auch Tiberias wieder an zu schreien. Die Worte schmerzten in seinen Ohren, aber er hatte Recht. Sie mussten hier weg, sie mussten aufhören durch zu drehen! Auch wenn Tiberias grade selbst durchdrehte. Kajís Augen suchten noch mal nach Faite, er musste wissen, ob sie unversehrt war. Er fand sie, noch bei Levi stehend, sah sie noch ein bisschen länger an, drängend, sie musste ebenfalls hier weg und schleppte sich dann auch vorwärts, bis er irgendwie rannte. Eine Hand gegen seine Brust haltend, den brennenden Schmerz ignorierend, ebenso, wie es vor seiner Brust langsam warm wurde.
In der Gasse angekommen, schnappte er mit der freien Hand die von seiner Schwester und zog sie mit sich. Von dem vielen Geschrei und den Schmerzen schon fast taub, war er nicht mehr empfänglich für irgendwelche Worte. Erst als er beinah in Tiberias reinrannte, blieb er wieder stehen. Mit der Hand, die er gegen seine Brust hielt, musste er sich am Mauerwerk festhalten, um nicht um zu kippen.

Komm schon, Tiberias ... Wenn du nicht sterben willst, darfst du hier jetzt nicht liegen bleiben.“

Schwer atmend warf er einen Blick hinter sich. Er wusste, wenn sie nicht bald hinter ihnen herkamen, wenn sie nicht kam, würde er zurücklaufen.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 11:04 pm

Die Schritte trommelten bedrohlich und kamen unaufhaltsam näher. Hörten die Anderen das denn nicht? Er zog noch ein bisschen mehr an der Hand seines Herrn und sah zu, wie dieser aufstand. Alle um ihn herum drehten durch. Alles schrie, dann rannten sie, stritten, als wäre Zeit dazu, rannten wieder. Luca hatte die Hand seines Herrn wieder losgelassen, kaum dass dieser schneller lief. Er rannte auf die Stelle zu, an der er seinen Kuschelhund und die Kohle abgelegt hatte. Und die Anderen drehten noch weiter durch. So etwas hatte der kleine Junge noch nie erlebt. Was war eigentlich mit seinen Mitbewohnern los? Wieso stellten sie sich an, als hätten sie den Kampf verloren? Sie hatten doch gewonnen!
Aber irgendwie schien dass noch nicht bei ihnen angekommen zu sein. Luca nahm seinen Hund in den Arm und griff dann nach dem Kohlestift. Funktionierte nicht. Seine Hand funktionierte nicht. Er sah auf das Blut, dann auf die Kohle. Er wollte sie nicht hier liegen lassen und er wollte nicht, dass sein Hund blutverschmiert wurde. Egal, wurde er eben doch blutig. In völliger Ruhe und Gelassenheit entschied er also, den Hund in den anderen Arm zu nehmen und dann die Kohle aufzuheben. Dann rannte er hinter den Anderen her in die Gasse, in der sich sein Herr gerade um Yukí kümmerte und Tiberias am Boden lag, nach dem er zuvor noch mal aus Leibeskraft gebrüllt hatte. Wäre es Luca möglich gewesen, zu verstehen, welche Worte umher folgen, hätte er sich gewünscht, sie nicht zu verstehen. Es war also gut, dass alles war, wie es war. Alle waren durchgedreht, außer ihm, weil er wahrscheinlich irgendein wichtiges Ereignis nicht begriffen hatte. Aber sie mussten immer noch hier weg!
Luca trat zu Tiberias hinüber und überlegte kurz, ob er ihm einfach eine Ohrfeige geben sollte. Dass war dieser Schlag mit der flachen Hand, der nicht wirklich weh tat, aber nur für die wertlosesten Kämpfer da war. Es sei denn, sie wurde von einer Frau verteilt, dann hatte das irgendwas mit ausgleichender Gerechtigkeit zu tun. Aber was verstand er schon davon?
Luca nahm die Kohle zwischen die Lippen, ehe er Tiberias’ Arm packte, den Kuschelhund dazwischen stopfte, und bewegte ihn dann so zurück bewegte, dass der Blonde ihn selbst festhielt. So machte man das, mit kleinen, schreienden Kindern. Und die hörten dann auf, sich falsch zu benehmen und gingen wieder brav an der Hand der Erwachsenen. Der 10-jährige war sicher, dass es mit ihm nicht funktionieren würde. Also das mit dem an-die-Hand-nehmen, also zupfte er an Tiberias’ Oberteil und folgte seinem Herrn, nicht ohne sich noch mal zu vergewissern, dass die anderen Beiden auch folgen. Mochte ja sein, dass diese Idioten immer noch nicht verstanden hatten, dass sie abhauen mussten!
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Yukí Árashi
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Yukí Árashi

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 11:05 pm

Yukí konnte nicht aufhören zu schreien, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass alles nur wegen ihr so laut war. Immer wieder schlug sie gegen Tiberias‘ Kopf, sich nicht bewußt, auf wen sie einschlug. Es war egal. Hauptsache, er ließ sie los. Für einige Momente war sie wieder das kleine Kind, dass von ihrem Vater weg getragen wurde, nur um sie grün und blau zu prügeln. Sie sah nur die blonden Haare, spürte immer wieder neue Wellen von Panik durch ihren Körper fluten. Er würde ihr weh tun, er würde sie vergewaltigen, sie beschmutzen und sie schlagen. Die Braunhaarige war blind für ihre Umwelt, nahm nichts wahr, hörte nur ihr Schreien und ein Rauschen. Sie erhoffte sich keine Hilfe von Levi, sie hatte ihn zu sehr verletzt. Aus den Augenwinkeln konnte sie nur Faite erkennen, die zu ihrem Freund lief. Aber der Schwarzhaarige setzte sich in Bewegung, ging auf sie zu. Er hob die Waffe, und Tiberias blieb stehen. Levi zielte auf den Blonden, und Yukís Schreien verstummte. Nicht aber die Panik, die deutlich in ihrem Blick zu erkennen war. Schmerz, Leid, Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit. Es mischte sich alles zusammen, zog sie immer weiter nach unten. Und dann fing der Blonde an zu lachen, vollkommen wahnsinnig. Aber er ließ sie nicht runter, trotz der Schläge, die noch immer auf ihn hinab prasselten. Sie nahm den Sinn seiner Worte nicht ganz auf, lähmte die Angst doch ihr Denken. Levi stand ganz nah, und trotzdem fühlte sie sich, als wenn er die Waffe auf sie gerichtet hätte. Sie hatte alles falsch gemacht. Außer zum weinen war sie zu nichts mhr fähig, auch die Schläge auf Tiberias Kopf wurden weniger. Sie war vollkommen erschöpft, und jeden Moment wurde sie schwächer. Tiberias schrie, Worte wurden gewechselt. Das einzige, was sie verstand war immer wieder das Gleiche. Sterben. Sterben. Sterben! Sie konnte es nicht mehr hören. Und dann rannte der Blonde weiter, aber sie konnte sich nicht wehren. Nur stumme Tränen rannen über ihre Wangen, verfingen sich im Wind und fielen zu Boden. Es waren nur wenige Meter, dann wurde sie abgesetzt. Mit panisch aufgerissenen Augen starrte sie den Blonden an, presste die Hände gegen ihre Ohren. Ihr kraftloser Körper sackte gegen die Wand, nur um nicht um zu kippen. Es waren nur wenige Atemzüge, dann war der nächste bei ihr. Tiberias war weiter gelaufen, nun war ihr Bruder bei ihr. Aber selbst das vertraute Gesicht des Rothaarigen löste Panik in ihr aus, als er nach ihrer Hand griff, sie weg zerrte. Sie schrie, versuchte sich los zu reißen. Aber er hielt sie fest, ließ nicht los und lief zu Tiberias. Nun war Kají es, der sich an der Mauer abstütze. Ihr Schreien war verklungen, aber sie versuchte sich immer noch weinend zu befreien. Mit einem Ruck befreite sie ihre Hand, taumelte einen Schritt zurück und blickte ihren Bruder starr an. Sie wollte hier weg, irgendwohin. Egal. Aber sie wußte nicht welchen Weg, wußte nicht wohin. Ihr Blick glitt auf den Boden. Es war ihre Schuld. Ganz allein ihre Schuld. Krümel trat zu ihnen, aber Yukí nahm ihn kaum war. Sie stand nur da, stumme Tränen auf den Wangen. Der kleine Junge gab Tiberias seinen Stoffhund, aber Yukí stand nur da und blickte ausdruckslos auf den Boden. Es war alles egal. Es war hoffnungslos. Und dann, ohne irgendwie darüber nach zu denken, setzte sie sich in Bewegung, bewegte sich durch die Gasse. Es war egal, wo sie ankommen würde. Egal..
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Faite el Incendio
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Faite el Incendio

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 11:06 pm

Je länger sie hier waren, desto schlimmer wurde es. Sie wurden alle langsam aber sicher verrückt. Und die Schwarzhaarige wusste auch ganz genau wieso: Es war schiere Angst, die sie alle zu ihren Taten trieb. Die Levi dazu brachte auf Tiberias zu zielen. Die ihn dazu brachte auf einen Freund zu zielen, der Yukí nur helfen wollte.
Ungläubig starrte sie den Schwarzhaarigen an, konnte einfach nicht begreifen, was er da tat. Wieso er das tat. Sie war mitten in der Bewegung stehen geblieben, folgte Levester mit den Augen, wie er an ihr vorbeiging, mit nach vorn gerichtetem Arm, auf den großen Freund zielend, der gerade dabei war Yukí zu retten. Der doch nur helfen wollte. Sie waren alle übergeschnappt. Und sie blieb einfach nur stehen, drehte sich nicht mal um. Sie wollte das nicht sehen, wollte einfach nicht wahrhaben, dass diese Scheiße gerade passierte. Sie sollten Zusammenhalten, als Team agieren. Gleich würden die nächsten Wachen ankommen, und sie würden immer noch hier sein. Oder auch nicht. Vielleicht hatten sie sich mittlerweile schon selbst erschossen. Angst zerstörte Menschen - und gerade in diesem Moment wurde Faite sich dieser Tatsache mal wieder mit Grauen bewusst. Die Schreie von Yukí gellten immer noch durch den Zwischenhof, mittlerweile müsste selbst die Menschenmenge auf dem Richtplatz sie gehört haben und merken, dass etwas vorging.

Sie hob die Schultern leicht an, kniff die Augen zusammen, als Tiberias anfing herum zu schreien. In ihrem Kopf war es leer und sie dachte nur daran, dass sie morgen bestimmt alle heiser sein würden. Idiotisch. Der letzte Satz vom Blondschopf ließ sie nur verbittert Lächeln. Verreckt doch alle. Irgendwie tat es weh, aber es rüttelte auch wach. Einer Eingebung folgend, blickte sie zur Seite, musterte Kají einen Moment und nickte ihm kaum merklich zu. Sie drehte sich nun um, sah, dass Tiberias verschwunden war und Levi immer noch mit ausgestrecktem Arm ins Nichts zielte. Wenigstens hatte er nicht geschossen. Sie eilte die paar Schritte zu dem Schwarzhaarigen, blickte ihn mit leerem Ausdruck in den Augen an, und griff nach der Waffe. Berührte den Lauf von oben und drückte sie herunter, damit sie Richtung Boden zeigte.

"Komm."

Ohne noch etwas zu sagen lief sie los, aber noch ohne sich zu vergewissern, dass Levi dicht hinter ihr war. Wenn es nötig sein würde, konnte sie ihn so stützen, er sah schrecklich aus. Und bildete sie sich das ein, oder hörte sie Schritte, die nicht von ihren Freunden stammten...?
Kaum einige Momente waren sie bei den anderen angelangt. Tiberias lag am Boden, Kají stützte sich an der Mauer ab und Krümel versuchte dem großen Blonden auf zu helfen, in an die Hand zu nehmen. Yukí raffte sich gerade auf und lief weiter, einfach nach vorne, wusste sie überhaupt wohin sie da gerade lief? Ihr Blick musterte alle Anwesenden, sie nickte, als sie merkte, dass alle da waren, die da sein mussten, und als sie merkte, dass alle körperliche Verletzungen hatten oder psychisch so labil waren, dass sie kaum mehr denken konnten - nur sie nicht. Sie schluckte noch einmal kurz, bevor sie nach vorne stürmte, und sich vor Yukí platzierte.

"Los Leute, mir nach!"

Zielstrebig lief sie los, wich dann plötzlich in eine enge Seitengasse aus, die vielleicht einen leichten Umweg ergeben, sie aber sicherer ans Ziel bringen würde. In diesen engen und verwinkelten Gassen würde es schwieriger sein sie zu finden... vor allem wenn sie sich aufteilen würden. Aber wie sollten sie das machen? Also doch zusammen bleiben. Die Dunkelhaarige biss sich angestrengt auf die Lippe und lief weiter, sich dabei aber immer wieder nach hinten wendend, um sicher zu stellen, dass die anderen fünf ihr auch folgten. Immer wieder glitt sie in eine andere dünne Gasse aus, die immer dunkler und enger wurden.
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Tiberias
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Tiberias

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet - Seite 2 EmptyFr Dez 25, 2009 11:06 pm

Levester traf schweigend zu der Gruppe, die Waffe nicht mehr in der Hand. Starr der Blick. Die 6 schafften es nun ohne weiteren Zwischenstopp, wenn auch nicht unbedingt schnell, zurück zum Schiff. Levester, inzwischen wieder bei Verstand, aber weiterhin stumm, lichtete mit Krümels Hilfe den Anker und begann das Schiff aus dem Hafen zu lenken.
Levester, Tiberias, Faite, Krümel und Kají haben sich im Steuerraum eingefunden. Levester steht am Steuer, Faite hat bereits einige von Levis Utensilien auf dem Tisch verbreitet, wo normalerweise Yukís Karten liegen. Yukí hockt irgendwo draußen an der Reling.


Tiberias saß am Tisch und starrte auf die Tischplatte. Er wollte nicht hier sein. Er wollte nicht in Gesellschaft dieser Menschen sein, er fühlte sich ausgenommen, ausgenutzt, benutzt. Und vor allem fühlte er sich schmutzig. Und das war das unerträglichste Gefühl von allem. Er konnte kaum still sitzen. Sah sich immer wieder nervös um.

„Ich bin voll mit Blut."

Murmelte er immer wieder. Er konnte kaum jemanden ansehen. Immer wieder krampfte sich sein Magen ruckartig zusammen und er sackte unkontrolliert nach vorne. Irgendwann wanderte sein Blick zu Faite, er sah sie aus trüben Augen an. Sein Gesicht war kreidebleich und Blut verschmiert, sein Atem lauter als der der anderen. Gerade wollte er den Blick wieder senken, da streifte sein Blick Krümel, er zuckte zusammen, stürzte von der Bank und stolperte an die frische Luft. Sein Ziel war die Reling. Aber er sollte es nicht erreichen. Die Beine sackten ihm weg, waren weich wie Butter. Er knallte auf den Boden, übergab sich röchelnd, bevor sein Bewusstsein sich ausschaltete und er wie tot in seinem erbrochenen liegen blieb. Ruhe.
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