6 - Fall Overboard

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:08 pm

Schnell die unruhige Versammelung hinter sich lassend, öffnete Kají die Tür zu seinem Zimmer und trat hinein. Es war ungewohnt, so viel Trubel, wo doch die letzte Zeit diesen schweren, tonlosen Beigeschmack gehabt hatte. Er kam damit irgendwie nicht wieder zurecht, obwohl er vor noch nicht all zu langer Zeit selbst der größte Clown gewesen war. Das kam ihm jetzt wie ein anderer Mensch vor. Er hatte sich wirklich eine überzeugende Maske aufgelegt gehabt. Stumm zog er ein Handtuch, ein T-Shirt und eine Hose heraus. Langsam verließ er das Zimmer wieder, tappte den Weg zurück zu den anderen. Sein Blick blieb dabei wieder auf Faite hängen. Sie …
Er blieb bei dem Kind stehen, setzte sich auf den Boden und legte ihm kurzerhand das Handtuch über den Kopf.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:09 pm

Die Arme verschränkend blinzelte Yukí die Schwarzhaarige an, da dieses Kind ja eh nicht zu antworten schien. Ein stummes, Kají anhängliches Kind. Eine Augenbraue hochziehend sah sie kurz zu dem Schwarzhaarigen, dann wieder zu ihrer Freundin.

„Ja klar... Ich mach ihn voll an! Ich steh doch drauf!“ ê.e

Schwarze Haare hatte er ja schon Mal. Kurz zwinkerte sie in die Richtung ihres Freundes.

„Und irgendwie is’ er ja ganz knuffig.“

Kurz wuschelte sie ihrem Freund über den Kopf, wandte sich dann noch zu Faite und Kají und wandte sich dann mit gehobener Hand ab.

„Ich mach dann mal, wofür ich gut bin!“

Langsam bewegte sie sich zurück in Richtung Kombüse, wo sie eben den Tisch gedeckt hatte.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:10 pm

Faite seufzte innerlich, und fuhr sich mit einer Hand durch die noch etwas wuschelig aussehenden Haare. So früh am Morgen so viel Trubel… Sie sah eine Bewegung aus den Augenwinkeln und hob ihren Blick dann, der vorher noch auf Yukí gelegen hatte. Kají kam wieder, mit einigen von seinen Anziehsachen dabei, die er für den Kleinen geholt hatte. Für einen Moment trafen sich beide Blicke, bevor sie ihren Blick schnell wieder abwandte… Es war so eigenartig geworden, seit … sie wollte jetzt nicht daran denken. Sie schmunzelte leicht, als sie wieder Yukí hörte.

„Hmm, na ja, wie man’s nimmt. Süß? Er spricht ja nicht. Obwohl…“

sie sprach den Gedanken nicht weiter aus, sondern dachte sich einfach ihren Teil. Als sie in der Kombüse verschwand, drehte sie sich zu den drei restlichen „Jungs“ um.

„Wir sollten auch mal etwas essen…“

Ihre Stimme war etwas genervt, also eigentlich fast so wie immer, aber es hatte wohl einen etwas anderen Grund als sonst.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:10 pm

Levester sah Kají kurz hinterher, dann bedachte er den verängstigten Jungen wieder mit einem nachdenklichen Blick. Er hatte noch kein einziges Wort gesprochen, nicht wirklich einen Laut von sich gegeben. So fragte sich auch der Schwarzhaarige, ob das Kind entweder die Sprache nicht verstand, oder ob er einfach nicht sprechen konnte. Wie kam es dazu, dass ein vielleicht 10 Jahre altes Kind einfach im Meer herum trieb?

„Hmh … was machen wir jetzt mit dir? Wie sollen wir dich nennen?“

Es war mehr eine Frage für sich selbst, der Kleine würde eh nicht antworten. Als Kají wieder zurück kam und dem Kind ein Handtuch zuwarf, nahm er ihm das T-Shirt ab und zog dem Jungen einfach mal das lumpige Shirt aus und das Trockene über. Levi sah zu Faite hoch.

„Hauptsache, wir kriegen überhaupt was zu Essen in ihn rein.“

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:11 pm

Luca reagierte sofort auf Geräusche hinter sich, als sein Herr zurückkam. Er sah ihn immer noch mit großen Augen an, sich fragend, was nun geschehen würde. Einen Augenblick später hatte er einen Stoff über dem Kopf. Ehe er analysieren konnte, wozu man ihm diesen gegeben hatte, wurde er seines Oberteils entledigt. Schockiert starrte er in die Runde, ehe er die Situation gedeutet zu haben glaubte. Irgendjemand würde nun gleich die Peitsche bringen und dann wurde er bestraft. Also wartete er, bis sich die Erwachsenen wieder rührten. Der komische Mann, der hinter seinem Herrn herkam, zog ihm ein T-Shirt an. Abwartend blickte er zwischen den beiden Kerlen hin und her.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:12 pm

Kají ließ den Blick auf Levester ruhen, der dem Kleinen nun sein T-Shirt über zog. Er rubbelte anschließend mit dem Handtuch über seine Haare, um sie ein wenig trockener zu bekommen. Die Hose musste er erst einmal umkrempeln, der Kleine würde sonst wahrscheinlich zwei Mal rein passen. Den Blick zu Faite vermied er. In ihrer Stimme hörte er diesen leichten Unterton … und wieder fühlte er, dass ihm so unendlich Leid tat, was er ihr angetan hatte. Obwohl er immer noch nicht schlüssig war, ob er seine Tat bereuen sollte … Oder ob er bereuen sollte, noch zu leben. Abwartend sah er Levester an.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:13 pm

Langsam schritt die Brauhaarige in Richtung Kombüse, während sich die anderen mit dem Kind beschäftigten. Bei der Tür angekommen drehte sie sich kurz zu dem Haufen zurück, schüttelte den Kopf und öffnete die Tür. Essen machen.. Was sollte sie den mal machen? Mit weiterhin ruhigen Schritten näherte sie sich dem Kühlschrank, zog diesen auf und schaute in jede Ecke.

„Lalala..“

Nach einer Packung Eier greifend schritt sie zum Herd, schnappte sich eine Pfanne und stellte diese auf den Herd. Ehe sie zum Tisch ging, schlug sie ein paar Eier auf, tat diese in die Pfanne und rührte das ganze um. Das würde wohl reichen. Als sie am Tisch saß, lehnte sie den Kopf auf die Hand und blinzelte zur offenen Tür.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:14 pm

Die Dunkelhaarige beobachtete, wie Kají und Levis sich um den Kleinen kümmerten – sie hatte nichts zu tun, und so stand sie einfach nur daneben, und tat nichts. Sie blickte zu Levi.

„Oder ob wir überhaupt etwas zu essen kriegen…“

Sie dachte an Yukí, und daran ob sie überhaupt etwas Gescheites zu Essen hinkriegen würde. Sie seufzte laut und musterte dann das Findelkind.

„Er redet doch nicht… wir sollten ihn Stummer nennen!“

Sie hatte echt keine Kreativität – zumindest nicht im Moment, was die Namenswahl betraf. Es war zu früh am Morgen. Ganz einfach. Sie blickte noch einmal kurz zu Kají, wandte sich jedoch schnell wieder ab und schritt zur Kombüse. Dort angekommen winkte sie den drei anderen.

„Los, essen… jetzt. Ich hab Hunger.“

Damit trat sie in die Kombüse und schnupperte den Geruch der frisch gebratetenen… irgendwas. Sie wusste nicht was es war. Aber na ja, es roch nicht ganz so schlecht, wie sie gedacht hatte.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:14 pm

Levester wandte sich Kají zu, da der kleine Junge auch weiterhin nicht reagierte. Er nahm dem Wortkargen die Hose ab und richtete sich auf. Ein freundliches, nichts böses wollendes Lächeln auf die Lippen legend, griff er nach der Hand des Kleinen und zog ihn hoch. Nachdem er noch die nasse Hose gegen eine Trockene ausgetauscht hatte, drehte er den Kopf zu Faite.

„Stummer, äußerst kreativ.“

Aber da war die Schwarzhaarige eh schon weiter gegangen. Irgendwie schien sie schlechte Laune zu haben. Levester warf einen kurzen Blick zu Kají, nickte diesem zu und machte dann ein paar auffordernde Schritte nach vorne, den Jungen ansehend.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:15 pm

Luca starrte seinen Herrn an, lauernd, wie ein wildes Tier. Wartend, wie eine Katze, die vor einem Mauseloch sitzt. Misstrauisch, wie ein misshandelter Straßenköter und durchdringend wie jemand, der Gedankenlesen kann. Diese Fähigkeit hätte Luca allerdings nichts genutzt, er hätte sowieso nicht begreifen können, was in Kajís Kopf vorging. Er blieb ein kleiner Dummkopf, der nicht in diese Welt gehörte. Ihn erreichte nicht einmal die Erkenntnis, dass jemand der Erwachsenen gegangen war. Die nackte Frau war weg, aber das spielte keine Rolle. Auch nicht, als die andere Lady ging. Von Frauen verstand er nichts. Nur von seinen Herren. Aber sein neuer Besitzer schien nicht so ganz zu wissen, was er zu tun hatte.
Der andere Mann zog ihn hoch. Er musste der Komplize seines Herrn sein und Luca starrte ihn mit vor Schrecken geweiteten Augen an. Schließlich fand er sich in trockener Kleidung, auf wackligen Beinen stehend, umringt von den zwei riesigen Männern. Er schluckte, während ein Schauer durch seinen Körper fuhr. Unerkenntlich blieb, ob dieser von panischer Angst herrührte, oder von der Kälte die seit Tagen in seinen Knochen steckte. Er verschränkte schützend die Arme vor der Brust, um sich selbst zu wärmen.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:17 pm

Kají wandte den Blick auf den Kleinen, sah stumm zu, wie sich Levester um ihn kümmerte. Den Namen, den Faite vorgeschlagen hatte, fand er nicht minderer kreativ, als der Schwarzhaarige, doch ehrlich gesagt machte er sich darum grade keinen Kopf. Seine Augen richteten sich auf das Mädchen mit den bernsteinähnlichen Augen, ihre Blicke trafen sich kurz, doch sie sah sehr schnell weg und verschwand in der Kombüse. Auch Levi war aufgestanden, trieb den kleinen Jungen zum mitkommen an und er stand da, fühlte sich wie ein Objekt, dass in der Zeit stecken geblieben war. Eine Uhr, die tickte, unaufhaltsam, weil ihr Leben einfach nicht verklang. Doch was um sie herum geschah, war immer noch eine andere Welt, ohne Zugehörigkeit. Alles strich an ihm vorbei. Er versuchte die Trauer aus seinem Blick zu verbannen.
Kají seufzte tief, ohne den Mund dabei zu öffnen und schritt langsam nach vorne. Im Vorbeigehen wuschelte er dem kleinen Jungen kurz über den Kopf.

„Na komm.“,

sagte er leise und trat hinter Faite durch die Tür. Yukí schien tatsächlich irgendwas zu kochen, es roch recht gut. Wortlos nahm er am Tisch platz, zu seiner Schwester hinüber schauend. Irgendwie hatte er ja auch hunger.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:18 pm

Abwartend betrachtete die Braunhaarige die Tür, tippte mit den Fingerkuppen auf dem Tisch herum. Wie lange die wohl noch brauchten, um das Kind zu versorgen? Irgendwann stand Yukí auf, tappte zum Herd und betrachtete das Essen in der Pfanne. Jetzt mussten die anderen aber langsam mal kommen, sonst konten sie schwarze Eier essen. Noch irgendwie die Müdigkeit in den Knochen holfte das Mädchen Teller und Besteck aus dem Schrank, verfrachtete dieses auf den Tisch und ging zurück zur Herdplatte. Und dann kam auch schon der erste. Blinzelnd drehte sie sich um, sah Faite einen Moment an und schenkte ihrer Freundin ein etwas zögerliches Lächeln, ehe sie das Essen umrührte. Dann kam auch Kají dazu und setzte sich gleich an den Tisch. Raubtierfütterung, oder so. Mit einer Gabel ein Stück Ei aufpieksend drehte sie sich zu den zweien um.

"Habt ihr was aus ihm raus gekriegt?"

Sie steckte sih das Stück in den Mund, überlegte kurz und nickte dann. Fertig. Nun stellte die Braunhaarige den Herd aus, schnappte sich die Pfanne und schritt zum Tisch herüber. Gelassenb füllte sie etwas Ei auf jeden Teller, ging zurück zum Herd und stellte die Pfanne wieder ab. Dann ging sie zurück zu den anderen beiden, ließ sich auf ihren Platz sinken und musterte ihren Bruder und die Schwarzhaarige einen Moment.

"Lasst es euch schmecken."

Und wieder wandte sich ihr Blick zur Tür. Es war ja schon interessant, warum der Junge nicht sprach. Aber sie hatte keine Lust, sich darüber nun den Kopf zu zerbrechen.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 4:19 pm

Kaum war sie in die Kombüse getreten, hatte sie sich auch sofort an den Tisch gesetzt um sich, faul wie sie ja war, von Yukí bedienen zu lassen. Vorsichtig schnupperte sie in der Luft herum, und erkannte schließlich, dass es sich um Rührei handeln musste. Naja, das konnte Yukí immerhin, also musste sie sich keine Sorgen machen, dass alle hier nichts zu essen bekommen würden. Mürrisch legte sie ihren Kopf in ihre Hände, sich mit den Ellenbogen auf dem Tisch abstützend und beobachtete Yukí, die eifrig dabei war, den Tisch zu decken und dann das Ei auf die Teller zu verteilen. Sie blickte kurz zur Seite zu Kají, bevor sie wieder sturr geradeaus blickte.

"Hmm... nee, nichts."

Mit einem leisen Grummeln ihres Magens nahm sie eine Gabel in die Hand und fing an in ihrem Essen herumzustochern. Zögernd nahm sie ein Stück in den Mund, und stellte dabei fest, dass es echt gar nicht so schlecht war. Während sie langsam und beinahe schon lustlos aß, wollte sie am liebsten aufspringen und wegrennen. Was machte sie eigentlich da? Was zum Teufel war mit ihr los...? In ihrem Hirn spielte alles verrückt, obwohl doch alles war wie immer. Es war alles wie immer, warum war sie dann nicht einfach so wie immer?

.oO( Wegen diesem Jungen... ja genau, es ist der Junge.)

Genau. Das war das was anders war als sonst, der Faktor, der sie so eigenartig sein ließ. Das musste es sein. Und so versuchte sich die Schwarzhaarige das einzureden, obwohl sie den Grund ihres Verhaltens doch so genau kannte...

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 6:19 pm

Der Kleine rührte sich auch weiterhin nicht und Levester seufzte leise. Naja, vielleicht würden sie ein wenig mehr aus ihm heraus bekommen, wenn er erst einmal was gegessen hatte. Ihm stellte sich ja immer noch die Frage, wie lange er wohl im Wasser getrieben hatte. Durchgefroren war er allemal, aber das ließ auf keinen Zeitraum schließen. Kurz war es sicher nicht gewesen.
Inzwischen waren Kají und Faite auch in der Kombüse verschwunden und der Schwarzhaarige hoffte einfach mal, dass der Junge ihnen folgen würde, wenn er jetzt einfach hinterher ging.
In der sogenannten Küche angekommen, saßen alle schon bei Tisch und irgendwie war es immer noch ungewöhnlich still und bedrückend, für ihre Verhältnisse. Keiner lächelte und vor allem Faite strahlte eine extrem schlechte Laune aus. Leider war es ihm nicht möglich, etwas daran zu ändern. Noch einmal einen Blick zu dem Jungen zurückwerfend, rückte er einen weiteren Stuhl für ihn zum Tisch heran und ließ sich neben Yukí auf die Bank sinken.

„Er spricht kein Wort. Vielleicht versteht er unsere Sprache nicht, oder kann einfach nicht sprechen ... hmhm.“

Levester nahm eine Gabel in die Hand und schob sich etwas von dem Rührei in den Mund. Seine grauen Augen wanderten zu der Braunhaarigen und er lächelte ihr kurz zu. Schmeckte gar nicht mal schlecht.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 6:20 pm

Regungslos stand Luca da und ließ sich, ohne jegliche Gegenwehr über den Kopf wuscheln. Verständnislos sah er seinem Herrn nach, der davon schritt. Was war denn nun zu tun? Scheu und vorsichtig sah er um sich, die Worte noch in den Ohren, die man an ihn gerichtet hatte. Er konnte nichts damit anfangen. Die Tonlage dazu stimmte einfach nicht. Es klang nicht nach einem Befehl und so dauerte der Prozess in seinem Kopf eine halbe Ewigkeit, ehe er die Aufforderung begriff. Als er sich neuerlich umblickte stand er allein an Deck, ohne zur Kenntnis genommen zu haben, dass sich alle entfernt hatten. Verwirrt eilte er hinter seinem Herrn her und stolperte ungeschickt in die Kombüse. Er fing sich und starrte erschrocken in die Gesichter, die dort am Tisch platz genommen hatte. Ein unangenehmes Gefühl kroch in ihm hoch, dass er verspürte, wenn er etwas falsch gemach hatte. Er bereute, nicht klüger gehandelt zu haben. Er schimpfte sich, weil er dumm war. Nur nach Außen verzog er keine Miene und sah hilflos zu den Leuten, die ihn aus dem Wasser gefischt hatten und so merkwürdig zu ihm waren. Unsicher überlegte er, ob er vielleicht gar nicht hätte mitkommen dürfen. Hier her gehörte er nur, um zu putzen. Sollte er sauber machen? Wollten die Leute das? Unschlüssig griff er nach einem Schwamm, ohne seinen Herrn aus den Augen zu lassen und begann dann vorsichtig über die Anrichte zu wischen.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 6:21 pm

Kají fühlte sich weiterhin ziemlich unwohl in seiner Haut. Irgendwas ging gewaltig schief, es war einfach nichts so, wie es sein sollte. Natürlich konnte er sich weiterhin dafür schelten, dass es seine Schuld war, aber damit wäre er wieder genau dort, wo er ... zwei Wochen. Vierzehn Tage. Und irgendwie schien ihm keine Zeit vergangen zu sein. Seine Handgelenke taten immer noch weh.
Mit Levester war die Gruppe komplett und der kleine „Neuling“ stolperte auch recht schnell hinterher. Kají hatte sein Essen noch nicht angerührt, noch einmal kurz war sein Blick an Faite hängen geblieben. Es tat ihm so Leid ...
Als sich der kleine Junge nicht an den Tisch setzte, sondern zur Spüle lief und sich dort einen Schwamm schnappte und mit Putzen anfing, nahmen seine meergrünen Augen einen verwirrten Ausdruck an. Was war mit diesem Kleinen nur los? Er beobachtete ihn noch eine Sekunde länger und als ihm die Bekanntheit dieses Bildes schmerzhaft bewusst wurde, erhob sich der Rothaarige, als wolle er durch die Bewegung eine schlimme Erinnerung fortwischen. Leise seufzend ging er zu dem schwarzhaarigen Jungen hinüber und nahm ihm vorsichtig den Schwamm wieder aus der Hand.

„Nein, du brauchst hier nicht putzen ... ess was.“

Da Kají ja nicht wusste, ob das Kind verstand, was er sagte, hielt er seine Hand weiterhin fest und zog ihn sachte mit zum Tisch herüber, wies auf den freien Stuhl und ließ sich wieder dort sinken, wo er eben noch Platz genommen hatte. Die Gabel in seine Hand nehmend, wandte er den Blick nicht von dem Jungen ab und stach in das Rührei, führte es zum Mund.

„Siehst du? Essen.“

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 6:22 pm

Ihre Gabel in die Hand nehmend betrachtete die Braunhaarige noch immer die offene Tür, wandte sich nur kurz Faite zu, als diese etwas sagte. Er sprach immer noch nicht. Selbst jetzt, wo sie doch gar nicht mehr in der Nähe war. Yukí seufzte und piekste dann etwas Ei auf, während sie Faite beobachtete. Die.. totale Motivation. Langsam hob sie die Gabel zum Mund und steckte diese samt Essen in den Mund, den Blick dabei wieder zur Tür gerichtet. Auch als ihr Freund und kurz darauf hin der kleine Junge gerein kam, nahm sie die Gabel noch immer nicht aus dem Mund.

"Wir sind halt Aliens",

war ihr einziges Kommentar auf Levis Worte hin. Sie erwiderte sein Lächeln, was sichtlich ein ziemlicher Akt war, mit der Gabel und Essen im Mund. Und natürlich steckte noch immer die Gabel auch noch in ihrem Mund, als der Junge einen Schwamm schnappte. Hä? Etwas verwirrt blinzelte sie zu ihm, wollte gerade aufstehen und die Sache ändern, als ihr Bruder dies schon erledigte. Dann war es ja gut.. Nun wandte sich die Braunhaarige wieder Faite zu, die noch immer sehr.. unmotiviert wirkte. Sie zögerte, steckte ihr doch noch immer in den Knochen, was sie gesagt hatte. Seufzend bemühte sie sich um ein ehrliches Lächeln, während sie ihre Freundin so ansah.

"Du bist komisch drauf? Kann das sein? Ich kenn das von mir, verheimlichst du mir was?"

Kurz grinste sie zu Levi, ehe sie zu Kají und dem Jungen sah, der nun von dem Rothaarigen gefüttert wrde. Dann sah sie wieder zu Faite.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 6:23 pm

Mürrisch legte sie die Gabel wieder beiseite, als Levi hereinkam, und sich an den Tisch setzte und stzarrte dann fast schon beleidigt das Essen an, als ob etwas für ihre Laune könnte. Sie hatte zwar Hunger, und das Essen schmeckte gar nicht so schlecht, aber ihr war nicht nach essen, sie hatte einfach keinen Appetit... Sie hob ihren Blick, als der kleine Knirps sich zu ihnen gesellte. Er war so eigenartig. Was hatte man mit ihm angestellt? oder war das... angeboren? Sie hätte sicjhjetzt verschluckt, hätte sie etwas im Mund gehabt, als der Junge anfing unsicher die Theke mit einem Schwamm abzuwischen. Und sie spürte einen Schwall von Mitleid, der über sie hinweg rollte wie eine hohe Welle. das war eindeutig nicht normal, wer konnte einem Jungen sowas antun? Stumm beobachtete sie Kaji dabei, wie er den Jungen an den Tisch führte und ihm zeigte, wie man richtig aß. Ob das was bringen würde, wusste sie nicht... vielleicht hatte man den Jungen ein paar Mal zu oft auf den Kopf geschlagen und er konnte deshalb nicht richtig reden? Sie seufzte mit Blick auf den kleinen Schwarzhaarigen.
Und sie horchte auf, als Yukí etwas von Aliens erzählte.

"Der einzige Alien auf diesem Schiff bist wohl du... du hast ihn immerhin mit deiner Freizügigkeit verschreckt... und jetzt redet er nicht mehr."

Sie nahm nocheinmal die Gabel in die Hand und stocherte willkürlich in dem Rührei herum, ohne noch etwas in den Mund nehmen zu wollen. Wo war eigentlich diese verdammte Katze? Wenn man mal auf irgendetwas einschlagen wollte, dann war nichts vernünftiges zum Schlagen da... tzz.
Doch mit einem Schlag lag ihre Konzentration wieder auf Yukí, die etwas gesagt hatte. Etwas wirklich falsches gesagt hatte. Langsam hob Faite den Blick vom Essen zu Yukí... und ihr Blick verhieß nichts gutes.

"BItte was?! ICH bin komisch drauf? Geht's noch?

Sie schlug mit ihrer Faut auf den Tisch, traf dabei die Gabel die wieder neben dem Teller lag, und nun klirrend von Tisch fetzte.

"Die einzige die immer komisch drauf ist bist du! Ich bin ganz normal, okay!? Ganz normal!"

Ihre Stimme hatte sich beinahe überschlagen, als sie die Worte laut und fauchend in Richtung der Braunhaarigen pfefferte. Was bildete die sich eigentlich ein? Sie war GANZ normal. Normal... so wie immer. Wie immer...

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 6:25 pm

Auch Levester staunte nicht schlecht, als der kleine Junge in die Kombüse gestolpert kam und scheinbar gleich mit Putzen anfangen wollte. Er konnte bei jeden von ihnen die Anstalten erkennen, sich zu erheben, doch da war Kají bereits bei dem Kleinen angelangt und holte ihn zum Tisch. Auf eine gewisse Art und Weise, brachte sie das, was der Junge grade gezeigt hatte, schon weiter. Allerdings nicht auf eine schöne Tour. Wahrscheinlich war er nicht gut behandelt worden ... überhaupt nicht gut. Da lag auch in Levis stahlgrauen Augen ein Funken Mitleid.
Der Schwarzhaarige sah zurück zu seiner Freundin und Faite, die grade recht einleuchtend erklärte, dass Yukí der einzige Alien auf diesem Schiff war. Nun ja, eine Außerirdische war sie jetzt nicht, das musste er wissen, aber der letztere Teil war gar nicht mal soo unlogisch. Im nächsten Moment allerdings, sagte die Braunhaarige etwas, was eigentlich eine typische Provokation war, Faite jedoch zu einer Explosion überlaufen ließ. Levi zog eine Augenbraue hoch und es hätte ihn nicht mal mehr verwundert, wenn die Gabel ihr bei dem Schwung im Auge stecken geblieben wäre. Sie landete allerdings bloß laut scheppernd am Boden. Der Schwarzhaarige räusperte sich leicht.

„Gut, nennen wir es gereizt. Und jetzt hast du den Kleinen wahrscheinlich noch viel mehr traumatisiert.“,

bemerkte er trocken, nicht unbedingt provokativ, mehr tadelnd. Sie brauchten mal Urlaub. Aber irgendwie konnte man, wenn man so lebte, keinen Urlaub haben.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 6:58 pm

Plötzlich wurde ihm der Schwamm weggenommen. Luca hatte nicht registriert, dass Blicke auf ihm gelegen hatten. Erst einmal mit dem Putzen angefangen, war er in der gewohnten, bekannten Welt verschwunden, aus der er stammte. Sie war leer. Gedankenlose Leere wie sie für jeden Anderen unvorstellbar gewesen wäre. Es gab sie, in seinem Wesen, diese Augenblicke in denen er gar nicht da zu sein schien. Dass war die schönste Zeit in seinem Leben. Wenn er nicht war.
Große, blaue Kinderaugen sahen zu Kají nach oben, während Luca kaum merklich kleiner wurde. Fragend sah er seinen Herrn an, nicht das Geringste von der Welt verstehend. Und schon gar nichts von den Dingen, die um ihn herum geschahen. Das Wort ‚Nein’ wanderte durch seinen Kopf und suchte nach einer Verbindung, die dem kleinen Jungen klar gemacht hätte, was es bedeutete. Doch dann brachte ihn sein Meister erneut durcheinander, in dem er ihn zum Tisch zog. Er wartete noch auf die Ohrfeige, als ihm schon lange klar war, dass sie nicht folgen würde. Neugierig sah er zu, wie Kají seine Gabel zum Mund führte. Und jetzt?
Unschlüssig sah er auf den Teller vor sich und wieder zu seinem Herrn, ehe er unbeholfen die Gabel die vor ihm lag in die Hand nahm. Allein daran, wie er sie anhob und hielt konnte man sehen, dass er vermutlich das erste Mal in seinem Leben ein solches Werkzeug in der Hand hielt, um damit zu essen. Gewaschen hatte er sie schon oft. Vorsichtig stocherte er auf seinem Teller herum, nicht wagend, etwas zu essen. Erst musste er sicher gehen, dass er nicht schon wieder etwas falsch interpretierte. Mehrmals sah er zu seinem Herrn, als bräuchte er dessen eindeutige Zustimmung, wenn er das Essen auch nur ansehen wollte.
Plötzlich krachte es und er fuhr erschrocken herum, ließ dabei seine Gabel wieder los und in den Teller fallen. Ängstlich blickte er zwischen den beiden Frauen hin und her, diesen merkwürdigen Wesen, denen er so selten in seinem Leben begegnet war. Streit kannte er. Das machten die Männer seiner Herren auch immer, mit dem Unterschied dass sich Frauenstimmen schrill anhörten, wenn sie so wütend waren. Er erhob sich wieder vom Tisch und steuerte zielstrebig auf die Gabel zu, die zu Boden gefallen war. Es fiel ihm nicht schwer, zuzuordnen, wo sie gelandet war. Das war viel einfacher als Worten zu folgen, die er nicht kannte. Eine Weile stand er noch da, wartend, bis niemand mehr herumschrie. Dann stellte er sich zu der Frau, die die Gabel weggeworfen hatte und hielt sie ihr, wie ein braver Hund hin, zögerlich und vorsichtig in die Runde blickend. War das erlaubt gewesen?

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 6:59 pm

Kají sah das Kind aufmerksam an und nickte ihm aufmunternd – soweit es bei ihm eben möglich war – zu, als es die Gabel in die Hand nahm. Vielleicht hatte er noch nie mit Messer und Gabel gegessen? Der Rothaarige überlegte grade, ob er ihm das auch noch zeigen sollte, als es plötzlich krachte, eine Gabel scheppernd zu Boden fiel und Faite zu Yukí über den Tisch schrie. Er war zusammen gezuckt, sah zu der Schwarzhaarigen herüber, registrierte die Worte, und fühlte sich schon wieder als Schuldiger am Ganzen. Am Liebsten wäre er aufgestanden und weggegangen, alles drehte sich nur im Kreis. Aber er durfte sich nicht in diesem Kreis bewegen, sonst würde er letzten Endes wieder dort ankommen, wo er schon war ... und alles nur noch schlimmer machen. Hah. Wenn er es bitter bedachte, würde ihn das dann gar nicht mehr stören können, da – nein. Dieser Gedanke war wirklich zu schwarz.
Stumm ließ er die Gabel wieder neben seinen Teller sinken, verspürte irgendwie keinen Hunger. Als der kleine Junge schon wieder aufstand, hatte er Mühe, seinen Bewegungen zu folgen, wollte sich grade damit anfreunden, wohl wieder bei irgendwelchen komischen Aktionen einschreiten zu müssen, als er die Gabel aufhob und Faite entgegen streckte. Wortlos betrachtete er die schmale Hand des Kleinen, in welcher die Gabel lag. Dann sah er kurz zu Faite und wieder auf seinen Teller. Er konnte nicht verhindern, dass in seinem Blick etwas Trauriges lag.

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 7:00 pm

Blinzeln, die Gabel noch immer im Mund steckend betrachtete die Braunhaarige ihr Gegenüber, war sich jedoch nicht sicher, ob sie lieber weg sehen sollte. War ja irgendwie eine merkwürdige Situation, aber so war das nun mal. Und dann sah sie kurz zu ihrem Bruder und dem kleinen Jungen, der wohl unsicher mit der Gabel wirkte. Gerade wollte sie ihm zeigen, was er tun sollte, als er nach der Gabel griff. Auf Levis Worte hin nickte sie zustimmend, wandte sich schließlich wieder Faite zu. Sie ein Alien? Prüfend sah sie an sich herunter. Naja, grün war sie schon mal nicht. Aber recht luftig gekleidet war sie wohl, das war richtig. Aber.. so war das Leben. Kurz wandte sie den Blick ab, wieder zu dem Jungen und Kají. Der war merkwürdig, eindeutig. Aber.. als sie Faites Blick spürte, drehte sie ihr den Kopf wieder zu. Dieser "Stirb du dreckige..!" - Blick.. Ohwe, das sah nicht gut aus. Etwas verwirrt weiteten sich ihre dunklen Augen, als Faite rumschrie und auf den Tisch einschlug. Wäre das möglich gewesen, wäre sie nun ganz klein mit Hut geworden. Sie verzog das Gesicht ganz automatisch.

"Meinst du? Ja? Gar nicht."

Sie zog langsam eine Augenbraue hoch, und wollte gerade noch ein Kommentar von sich geben, als der kleine Junge zu Faite ging, die Gabel aufhob und der Schwarzhaarigen hinhielt. Was.. wurde das nun? Ihr Kopf neigte sich zur Seite, sie sah fragend zu Levi. Auch wenn der wohl genausowenig wußte, was hier eigentlich los war. Nun blickte Yukí stehcnd zu Faite, sah dann aber wieder den kleinen Jungen an.

"Jetzt sag mir mal deinen Namen, oder ich denk mir was aus."

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 7:00 pm

Ihre Faust lag auf dem Tisch, und das Scheppern der Gabel auf dem Boden, klirrte noch in ihren Ohren nach. Sie löste ihren harten Griff und spreizte die Finger, bevor sie ihre Hand vom Tisch nahm, und sie langsam unter den Tisch sinken ließ. Bevor sie noch etwas andertes zerdeperrte. Sie blickte nach unten, auf ihren zerstocherten Teller und atmte tief ein und aus, um langsam wieder herunter zu kommen. Das hatte sie nicht gewollt wirklich nicht, und nunja, jetzt war es doch passiert. Sie seuftzte, und strich sich dann mit der Hand, die zuvor die Gabel hatte fliegen lassen durch's Haar. Die dumme Bemerkung von Levi ließ sie aufblicken, und am liebsten hätte sie ihn mit den Worten "Ja und?! Auch schon gemerkt?" angeschrien, doch sie hielt sich zurück, und warf ihm stattdessen nur einen bösen Blick zu, der eigentlich ziemlich harmlos im Gengesatz zu dem war, den sie Yuki entgegen geschmettert hatte. Leise Schritte ließen sie den Blick zu dem Jungen finden, der nun aufgestanden war und sich ihr langsam näherte. Oder besser gesagt, der Gabel, den sie vorhin weggepfeffert hatte. Stumm beobachtete sie den Jungen, und als er vor ihr stand, mit der Gabel in der Hand, und sie seine unsicherheit sah, hätte sie am liebstne losgeheult. Was war nur mit ihr los? Das war nicht normal, das war nicht sie, was war das? Am liebsten hätte sie sich selbst geohrfeigt, oder wäre gegen irgendetwas gerannt, doch da das in der Gesellschaft nicht gut ankommen würde, ließ sie es bleiben und verlegte dieses Verhalten auf später. Sie blieb für einen Moment regungslos sitzen. Dann erhob sie sich, und ging vor dem Knirps in die Knie und hockte sich vor ihm hin, um auf Augenhöhe zu sein. Vorsichti nahm sie die Gabel aus seiner Hand und legte sie hinter sich auf den Tisch, um dannach die Hand auf seinen Kopf zu legen, und seine ohnehin schon zerwuschelte Frisur noch mehr zu verwuscheln.

"Vielen Dank,... aber das musst du nicht machen."

Ihre Augen huschten für einen Moment zu Boden, da sie nicht wusste was sie tuen, oder sagen sollte. Der Junge verstand ihre Sprache ja anscheinend nicht. Und so nahm sie ihn einfach in den Arm. Sie umarmte ihn, drückte ihn an sich, bevor sie ihn wieder loslies, und ihn mit einem sanften Lächeln ansah. Immernoch vor dem Knirps hockend, blickte sie zum Tisch, wo die anderen 3 noch saßen, und sprach leise.

"Was hat man nur mit ihm gemacht?"

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 7:01 pm

Dieses Kind gab ihm Rätsel auf. Aber so tat er das wahrscheinlich mit ihnen allen. Als nächstes stand er schon wieder auf und brachte Faite ihre Gabel zurück. Erst hatte er putzen wollen, nun räumte er auf. Ob man ihn als eine Art „Putzfrau“ gehalten hatte?
Faite schien sich in einer ziemlichen Phase von Gefühlsschwankungen zu befinden, jetzt, wo sie Yukí angeschrieen hatte, wurde danach der kleine Junge umarmt und sie redete ruhig mit ihnen weiter. Levesters Blick wanderte zu seiner Freundin, die noch immer versuchte, einen Namen aus dem Kleinen heraus zu bekommen.

„Ich glaube nicht, dass er jetzt plötzlich doch anfängt zu sprechen.“

Er gähnte mit einer Hand vor dem Mund und machte sich weiter daran, den Teller leer zu essen, wenn es schon kein anderer tat.

„Wir werden uns wohl tatsächlich etwas ausdenken müssen.“

Thema: Re: 6 - Fall Overboard Do Dez 24, 2009 7:02 pm

Das große Fragezeichen, das sich in seinem Kopf ausbreitete, musste beinahe in seinen Augen zu sehen sein, als Luca in die Runde blickte. Er wusste nichts über Gefühle, oder Mimiken. Er verstand sie nicht, aber er spürte sie. Er nahm sie nur nicht bewusst wahr, oder wusste sie einfach nicht zuzuordnen. Irgendwie war es jedoch wieder dazu gekommen, dass alle auf ihn sahen. Er schluckte und richtete seine Aufmerksamkeit zuerst auf die wenig bekleidete Frau, die sich an ihn wandte. Unverstanden klangen ihre Worte in seinen Ohren, während er auf die Eingebung wartete, die ihn befähigte, zu begreifen, aber wie immer ausblieb. Dann sah er zu der anderen Frau, die zuvor ihre Gabel weggeworfen hatte. Ihre Tonlage verwirrte ihn. Es klang nach Ablehnung, aber war nicht böse. Das erschien ihm schon sehr rätselhaft, ebenso wie die Geste, die sich im Laufe der wenigen Minuten, in denen er bisher auf diesem Schiff war, zum sechsten, oder siebten Mal wiederholte. Seine Haare waren inzwischen trocken und unsortiert wie immer. Er wusste nicht, was er tun sollte, ohne zu ahnen, dass die Anwesenden ebenso ratlos waren, wie er. Die Frau jedenfalls steigerte das merkwürdige Verhalten, dass man ihm hier entgegenbrachte, als sie die Arme um ihn schloss. Seine Augen weiteten sich und sein Körper wurde starr. Einen Augenblick glaubte er, die Zeit wäre stehen geblieben und er würde ewig weiter existieren, mit dem beklemmenden, schockierenden Gefühl, dass sich um sein Herz geschlungen hatte, doch dann ging alles ganz schnell. So schnell, dass er nicht die Möglichkeit hatte, zu reagieren, oder zu realisieren. Als er wieder zu sich kam, hatte man ihn losgelassen und er stand, ungerührt da, als wäre nichts gewesen. Irritiert huschten seine Augen über die jungen Leute, ehe er die Frau vor sich wieder ansah. Erwartete man irgendetwas von ihm? Sie sprach schon wieder und für ihn hätte es keine Rolle gespielt, ob es englisch oder deutsch oder lateinisch war. Es klang alles gleich. Irgendetwas musste verlangt sein. Wahrscheinlich sahen sie ihn deshalb alle an.
Unschlüssig hob er die Hand und strich kurz durch ihre Haare, damit alle imitierend, die ihm heute über den Kopf gestreichelt hatten. Danach huschte er an ihr vorbei, um sich wieder neben seinen Herrn zu setzen, der zuvor versucht hatte, ihm verständlich zu machen, was er tun sollte. Fragend sah Luca ihn an, als wäre er nie aufgestanden. Erneut hob er die Gabel an, um genauso unbeholfen wie zuvor damit auf dem Teller herumzustochern.