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Yukí Árashi
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Thema: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:24 pm |
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17. März 1842Beide Hände zu festen Fäusten geballt hatte die Braunhaarige die Füße auf den Tisch gehoben und lehnte nun an der kalten Wand hinter sich. Ihr Kopf war etwas zurück gelehnt, aber der Blick der dunklen Augen war stur auf die Tür gerichtet, als würde sie warten. Die ganze Nacht hatte Yukí nicht geschlafen, immer wieder war sie aus ihrem Dämmerschlaf aufgewacht. Bis sie entschloss, einfach auf zu stehen. Am liebsten hätte sie alles auseinander genommen, was ihr gerade im Weg stand. Aber sie hatte sich zusammen gerissen. Einigermaßen. Es wirkte als würde sie mit aller Ruhe die Augen schließen. Dabei war ihr inneres aufgewühlt, sie konnte nicht klar denken. Der gestrige Tag hatte alles herum gerissen. Wut, fast schon Hass, hatte sich in ihr ausgebreitet. Und dieser nagte nun an ihr, ließ immer wieder neue Wut in ihr hoch kochen. Was hatten diese beiden sich dabei gedacht? Inzwischen schnitt sich Yukí fast mit den Fingernägeln ins eigene Fleisch. Ihr Vater war tot, er würde nie wieder einen von ihnen belästigen. Eigentlich hatte sie immer auf diesen Tag gewartet. Erlösung. Aber anstatt frei zu sein, kettete sie nun etwas neues fest, hielt sie gefangen. Ihre beste Freundin und ihr Bruder hatten sie hinterhältig verraten. Und sie wußte nicht damit um zu gehen. In einem Moment wollte sie beide anschreien, blind zuschlagen und einfach diese ganze Verzweiflung loswerden. Im nächsten Moment wollte sie keinen von beiden sehen, sie sollten weg bleiben. Langsam zog Yukí die Beine zu sich, winkelte diese an und ließ den Kopf auf ihre Knie sinken. Sie wollte ihre Ruhe, wollte über alles nachdenken. Oder einfach nur auf irgend etwas einschlagen. Egal ob lebendig oder nicht.
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Levester Ouwén
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:24 pm |
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Wortlos lehnte der Schwarzhaarige am Regal, in einer Hand eine Tasse Kaffee. Es lag ein drückendes Schweigen über dem Raum, eigentlich sogar über dem ganzen Schiff. Und nicht nur das, eine aufgestaute Wut, unausgesprochene Worte, oh viel Unausgesprochenes. Fragen, die noch keine Antworten kannten. Seine grauen Augen lagen scheinbar ruhig auf Yukí, die zwar einfach nur da sitzen zu schien, doch er kannte sie besser. Levester selbst hatte auch wenig geschlafen. Zu viel war noch zu erledigen gewesen, was keinen Aufschub bedurfte. Er hatte die Leiche des Mannes, der all das Unheil angerichtet hatte, über Bord befördert und den Anker wieder eingeholt. Das Schiff im die Insel gefahren, sicher in den Hintergrund. Schließlich fürchtete er, dass noch eine gesamte Crew in der Nähe sein konnte. Er hatte sich noch um Kajís Wunden gekümmert und anschließend lange wach gelegen. Die Welt schien sich innerhalb eines bedeutlosen Tages völlig aus den Angeln gehoben zu haben, Ereignisse, Schlag auf Schlag. Gestern saß er noch in romantischer Zweisamkeit mit Yukí am Tisch, jetzt stand er weg von ihr, sie saß da, und die Luft hatte beinahe etwas Elektrisierendes, sie war voller Spannung. Sein Blick richtete sich scheinbar abwartend auf die Tür.
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Faite el Incendio
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:25 pm |
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Ein Hämmern in ihrem Kopf hatte sie die ganze Zeit nicht schlafen lassen, nicht zur Ruhe kommen lassen. Es war einfach viel zu viel in viel zu kurzer Zeit geschehen. Alles auf einmal. So schnell konnte sie das gar nicht verarbeiten. Konnte nicht, war einfach unfähig dazu. Die Gedanken drehten sich einzig allein um die Geschehnisse des gestrigen Abends, und obwohl sie doch an nichts anderes zu Denken im Stande war, verstand sie es nicht. Es machte alles keinen Sinn, sie verstand einfach nicht. Und genau das machte sie Wahnsinnig, ließ sie ihren Verstand verlieren. Langsam fasste sich die Schwarzhaarige an ihren Kopf, strich sich eine dunkle Strähne aus dem Gesicht. Sie lag wieder einmal auf dem Boden ihres Zimmers, und starrte hoch zur Decke… wie so oft. Ihr Kopf pochte, er tat weh, weil sie es nicht verstand. Und während verschwommene Erinnerungen an einst gewesene Tage vor ihrem Inneren aufflackerten, erhob sie sich vorsichtig. Sie ging langsam, ganz behutsam zu ihrer Kommode und blickte in den Spiegel. Ihre Augen waren leicht gerötet, doch nicht weil sie geweint hatte. Nein. Dazu war sie viel zu leer, viel zu verwirrt. Sie hatte kein Auge zugetan, seit dieser Sache, und wenn dann hatte sie es nicht gemerkt. Die Müdigkeit machte sich bemerkbar, an ihrem Äußeren, aber auch in ihrem Inneren. Was sollte sie denken, was war wirklich passiert, was wusste sie nicht, war sie schuldig? Ihre Hand zitterte als sie sich nochmals die Haare machte, um nicht völlig verstört auszusehen. Sie schluckte schwer, bevor sie sich umdrehte und auf ihre Tür zu schritt. Es war soweit, sie würde sich nun stellen müssen, würde erfahren was wirklich Sache ist, ob SIE wirklich Schuld hat. Was sie innerlich zu verdrängen versuchte, aber die Angst schuldig zu sein zerfraß sie. Mit einem dumpfen Geräusch ging ihre Tür auf, sie trat heraus, und schloss sie wieder langsam, so vorsichtig. Mit einem tiefen Einatmen, überwand sie sich schließlich, ging in Richtung Kombüse. Wo sollten sie sonst sein, wo sonst? Es war doch alles wie immer. Und doch nicht. Es war so normal, aber gleichzeitig irreal. Sie war verloren. Doch trotzdem wollte sie wieder herausfinden und das jetzt klären. Wäre sie schuldig, dann wäre es eben so. Was würde sie tun können, als sie zu entschuldigen, von ganzem Herzen, und um Verzeihung bitten? Sie würde nicht erwarten können, dass man ihr verzieh. Nein, wirklich nicht. Und sollte das jetzt das Ende sein, einer Freundschaft, die sie noch nie gehabt hatte, einer richtigen Freundschaft? Als sie den Gemeinschaftsraum betrat, erkannte sie sofort Levester, der scheinbar schon wartend den Eingangsbereich im Blick gehabt hatte. Ihr Blick huschte zu Yukí, bevor er sich senkte. Sie konnte jetzt einfach keinen Blicken standhalten, sie konnte nicht. Nicht jetzt. Sie machte einen Schritt zur Seite, um nicht in der Tür zu stehen, und stellte sich etwas abseits von den Beiden, an den Schrank. Sie sagte nichts. Was hätte sie auch sagen sollen? Egal was sie jetzt sagen würde, es wäre falsch.
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Kají Árashí
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:26 pm |
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Leere. Gähnende, alles verschluckende Leere. Stumm gegen die Decke starrend lag Kají auf dem Rücken, den Körper lang auf dem Bett ausgestreckt. In seinem Kopf hatte sich eine Art Vakuum ausgebreitet, das nicht zuließ, dass er über eine gewisse Gedankensgrenze hinüber trat. Gestern war etwas zusammen gebrochen, etwas in ihm, etwas in der ganzen Welt. In der Welt auf der Sonate des Ozeans. Und es war seine Schuld. Er hatte sie ins Unglück gezogen und es von Anfang an gewusst. Wie sollte man sich da fühlen? Inzwischen fand Kají Árashi die körperlichen Schmerzen fast angenehm, so lenkten sie wenigstens teilweise von seinen Gedankenströmen ab. Der Rothaarige hätte nicht sagen können, wie lange er einfach nur dagelegen hatte und zur Decke hochstarrte. Wäre Levester nicht noch zu ihm gekommen, läge er wahrscheinlich noch immer auf dem Boden neben der Tür. Und natürlich hatte er mitbekommen, dass auch Faite noch Gestern auf seine Tür eingeschlagen hatte, doch er hatte sich nicht bewegt, nicht gerührt. Es war, als wäre er bereits tot, als sei schon jeder Lebensfunke aus ihm heraus gewichen. Immer wieder hörte er die Worte des Schwarzhaarigen, hörte den Schuss, sah das Blut an seinen Händen, der gestrige Tag wiederholte sich immer und immer wieder, so endlos wie die Tritte und die Schläge, die er von seinem Vater hatte einstecken müssen. Und auch jetzt schien es ihm noch so, als würde man immer weiter auf ihn eintreten. Doch er musste sich stellen, er musste jetzt die Wahrheit sagen. Langsam richtete sich Kají auf, ignorierte den stechenden Schmerz in seiner Brust und erhob sich. Seine Beine fühlten sich schwach an, viel zu schwach um ihn zu tragen. Trotzdem fing er an seine Füße voreinander zu setzen, ging über das Deck und fand, dass jeder Schritt wie ein Pistolenschuss hämmerte. Die Kombüsentür schien endlos weit weg. Schließlich blieb er stehen, betrat wortlos die Kombüse. Es waren bereits alle versammelt. Kají spürte, wie sich eine Schlinge um seinen Hals legte und langsam zuzog. Sein Blick führte leer ins Nichts.
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Yukí Árashi
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:27 pm |
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Stumm, bewegungslos saß die Braunhaarige auf der Bank, den Kopf noch immer schweigend auf ihren Knien abgelegt. In ihr kochte es. All das negative schien auf sie ein zu schlagen, erdrückte sie von innen heraus. Immer fester schloßen sich ihre Fäuste. Natürlich hatte sie bemerkt, dass Levester in der Nähe stand. Aber es war besser, wenn sie blieb, wo sie war. Für ihn und auch für sie. Was hätte sie ihm auch groß sagen sollen? Das die Wut und der Hass sie innerlich immer mehr zerfrasen? Und das sie keine Zeit mehr für ihn hatte, weil sie mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen hatte? Sie hörte, wie die Tür aufgeschoben wurde. Aber noch immer machte sie keine Anstalten, den Kopf zu heben. Es war völlig egal, wer den Raum betreten hatte. Egal.. Knirschend biß sie die Zähne aufeinander, als sie erneut Schritte vernahm. Nun waren sie also alle hier versammelt. Na wunderbar. Perfekter ging es nicht. Ganz langsam hob Yukí den Kopf. Ihre dunklen Augen ruhten erst auf der Schwarzhaarigen, dann auf ihrem Bruder. Beide bekamen den selben, leeren und ausdruckslosen Blick zugeworfen. Jetzt schlug erst recht alles auf sie ein.
"Was wollt ihr?!"
Ihre Stimme war für ihre Verhältnisse ungewöhnlich ruhig. Sie flüsterte. Es war ein leises, kaltes Flüstern. Aber sie war sich sicher, dass sie sie verstehen würden.
"Habt ihr noch so ein tolles Ass im Ärmel? Gibt’s es noch jemanden, mit dem ihr euch gegen mich verschwören könnt? Oder dem ihr meine Lebensgeschichte erzählen wollt. Vielleicht findet ihr ja noch jemanden, der mir die Kehle aufschlitzen will? Ich hab keine Lust, euch weiter zu ertragen. Ich will nichts mehr mit euch zu tun haben. Gar nichts, kapiert?! Wißt ihr was? Verschwindet, macht was ihr wollt, aber lasst mich in Ruhe. Ihr habt genug angerichtet, oder geht ihr erst, wenn ich tot in irgendeiner Ecke liege? Seit ihr dann zufrieden?"
Ihre Stimme war schneidend, immerhin war die Stille so schon erdrückend. Zudem lag etwas angriffslustiges, provozierendes in dem Tonfall der Braunhaarigen. Inzwischen hatte sie die Beine von der Bank geschoben und schaute sie zwei nun abwechselnd an. Egal, was sie sagen würde. Sie wollte sie nie wieder sehen.
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Kají Árashí
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:28 pm |
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Nur mühsam konnte Kají den Blick auf Yukí richten, er wollte sie eigentlich gar nicht ansehen. Doch die Tatsache, dass sie jetzt mit ihm sprach und ihm nicht egal war, was sie sagte, ließ keinen Widerstand zu. Er fühlte Übelkeit in seinem Inneren, einen so stechenden, unangenehmen Schmerz, der wirklich alles überstieg. Der Rothaarige hatte das Gefühl sich setzen zu müssen, da er sonst zusammen brechen würde. Doch äußerlich änderte sich nichts. Sein Blick blieb leer, scheinbar anteilnahmslos. Er konnte einfach nicht mehr. Ihre Worte waren so schneidend, so hart wie Bláyron’s Tritte. Sein Verstand war zu unklar um eine eigene Verteidigung auf zu bauen. Es gab keine. Sie hatte Recht, es war alles seine Schuld. Kají schluckte, öffnete den Mund und erst befürchtete er, es würde kein Ton heraus kommen.
“Als ich vor 5 Jahren aus dem Waisenhaus kam ... wollte ich unbedingt meine Familie finden, wissen, warum sie mich abgeschoben hatten. Ich kannte nur den Namen meines Vaters und ich wusste, das ich eine kleine Schwester haben musste. Als ich ... ihn ... gefunden hatte, habe ich mir sofort gewünscht, ich wäre ihm nie begegnet. Ich habe ihm erzählt, was ich wollte und ihm schien es furchtbar wichtig zu sein, dich zu finden. Ich kannte dich nicht. Ich wusste nicht, wer du bist, ich wusste nicht, wie du bist. Ich wollte es aber wissen. Ich wollte wissen, ob wirklich die ganze Familie so ein verlogener Haufen ist. Deshalb musste ich ein Teil von ihr werden. Er hat mich am Leben gelassen, dafür sollte ich dich finden. Andernfalls hätte er mich umgebracht. Sieh dies nicht als Entschuldigung, ich weiß, da gibt es nichts zu entschuldigen. Aber ich wollte mein Leben nicht für jemanden auf’s Spiel setzen, der eventuell genau so grausam ist.“
Kají drehte den Kopf weg, seine Hände hatten sich inzwischen zu Fäusten geballt, zitterten leicht, während er versuchte die Erinnerungen zu unterdrücken, die er hier nicht erwähnte.
“Ich habe dich gefunden und alles ist ganz anders, als ich dachte. Du bist nicht wie er, ihr seid alle ganz anders. Trotzdem konnte ich das Unheil nicht mehr abwenden, ich weiß, das ist alles nur meine Schuld.“
Der Rothaarige versuchte keine Entschuldigung, brachte kein Wort der Verzeihungserbittung über die Lippen. Denn es war nicht zu entschuldigen und sie würde es eh nicht annehmen. Er hatte nur die Wahrheit gesagt ... und der Abgrund, dem er sich Gestern so nah gefühlt hatte, tat sich nun unter ihm auf.
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Faite el Incendio
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:29 pm |
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Der braunrote Bernsteinähnlicher Blick war nach unten gerichtet, auf den Fußboden, sie blickte ihn an, doch sah eigentlich durch ihn hindurch. Was war nur los mit ihr? So feige, so wortlos, so verdammt schuldig. Sie hob den Blick auch nicht, als sie hörte wie Kají sich näherte und offenbar in der Tür stehen geblieben war. Sie hatte es am schweren Schritt gehört, und außerdem war er der einzige, der sich noch auf dem Schiff befand. Was gestern auch hätte der Fall sein müssen. Sie konnte nicht aufblicken, konnte nicht sehen was für Verletzungen der Rothaarige hatte, es tat ihr so unendlich Leid. Dass sie nicht da gewesen war, nicht geholfen hatte, sie verraten hatte… Yukís schneidende stimmte Teilte den Raum in zwei Teile und Faite zuckte unscheinbar zusammen. Gute Frage. Was wollte sie überhaupt? Warum war sie hier? Ihr war irgendwie zum Lachen zumute. Kají und sie standen hier, wie zwei Hauptverdächtige bei einem Verhör. Wie zwei kleine Kinder, die man Bestrafte, weil sie etwas falsch gemacht hatten. Sinnlos. Ihre Augen wanderten langsam hoch als sich die Flutwelle von Worten über sie ergoss. Sie kam gar nicht hinterher. Und doch drangen die Worte so tief in ihr Innerstes ein, dass sie es kaum für möglich gehalten hätte. Ungläubig schüttelte sie den Kopf, biss sich dabei auf die Lippen. Sie hätte jetzt einfach gehen können, okay, sie wollte tatsächlich nichts mit ihr zu tun haben, Freundschaft beendet? Faite wollte etwas sagen, doch sie brachte keine Worte heraus, konnte nichts sagen, war wie versteinert… dann sprach Kají, und zum ersten Mal nach seiner Tat, gestern, sah sie ihn wieder an. Sah ihn überhaupt wieder. Ein Kloß saß in ihrem Hals, als sie hörte was er sagte. Und abermals schüttelte sie ungläubig den Kopf. Das… nein, das konnte nicht sein. Nicht er, warum er? Wie… verdammt. Bestürzt senkte sie ihren Blick, ihre Gedanken rasten, sie hatte keine Ahnung, was sie Denken sollte. Kají, hatte Yukí verraten, sie hatte ihn zufälligerweise dabei geholfen, ohne es zu wissen – was aber keine Rolle spielte, schuldig war schuldig. Kají und Faite; Verräter. Sie schüttelte wieder den Kopf und kam sich dabei richtig erbärmlich vor. Konnte sie nur noch den Kopf schütteln? Ihr Blick suchte wieder den von Yukí, und sie sprach leise, ganz leise, doch jeder hörte es.
“Du hast doch keine Ahnung… du weißt nichts. Denkst du wirklich wir würden dich an’s offene Messer liefern wollen… Denkst du das wirklich?! DENKST DU SOWAS VON UNS?“
Die Stimmte des Mädchens war immer lauter geworden, mit jedem Wort, das sie gesprochen hatte. Ihre Fäuste waren geballt, und ihr Blick ruhte auf Yukí. Konnte sie wirklich nicht verstehen? Dachte sie das, dachte sie das wirklich? Enttäuschung übermannte sie, und sie dachte sie würde langsam darin ertrinken. Sie war enttäuscht über sich selbst.
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Yukí Árashi
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:30 pm |
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Abwartend schaute die Braunhaarige zwischen den beiden hin und her, warf beiden vorwurfsvolle Blicke zu. Sie wartete, dass jemand reagierte. Das jemand antwortete, oder gleich aus ihrem Blickfeld verschwand. Ihr Bruder war der erste, der den Mund öffnete. Die dunklen Augen Yukí's richteten sich auf den Rothaarigen, während sie langsam aufstand und seinen Worten lauschte. Und was sollte das nun sein?! Eine billige Entschuldigung? Wollte er vielleicht noch auf den Knien vor ihr hin und her rutschen, um Verzeihung bettelnd? Selbst wenn er behauptete, das es keine Entschuldigung sein sollte, kam es ihr doch wie eine vor. Ein hämisches Grinsen legte sich auf die Lippen der Braunhaarigen.
"Achso. Na dann. Dann ist ja alles ok. Wenn du nur deinen eigenen Arsch retten wolltest und deswegen einfach Mal andere in Gefahr bringst. Warum auch an andere denken? Hauptsache bei dir ist alles ok nicht wahr? Wie schade, dass ich noch lebe oder? Wäre doch viel leichter gewesen, wenn ich jetzt eine Kugel im Kopf stecken hätte, oder? Dann müsstest du dir jetzt keine Vorwürfe machen, das ja so viel schief gegangen ist. Aber schön, dass du verlogener Mistkerl wenigstens einsiehst, dass es alles deine Schuld ist. Da muss ich dann ja nicht nachhelfen."
Noch immer lag ein recht bissiger Ton in der Stimme Yukí's, während die Verachtung unüberhörbar waren. Und dann schaltete sich die Schwarzhaarige ein. Sie schrie. Unbeeindruckt von ihren Worten beugte sie sich auf den Tisch, ihr Blick ruhte nun auf Faite.
"Ich habe euch vertraut. Und ich habe also keine Ahnung ja? Ich habe sehr wohl eine Ahnung. Warum sollte ich es nicht von euch denken? Das hat mir Mal wieder bewiesen, dass man nicht jedem trauen sollte. Und ihr seit gerade der letzte Dreck für mich. Oh und Faite? Hast du nicht vielleicht noch jemandem, dem du alles über mich erzählen magst? Vielleicht ist ja wieder jemand dabei, der mich gerne tot sehen würde."
Sie biß sich auf die Lippe, um ihre Stimme ruhig zu halten. Aber auch ihr Ton wurde immer lauter, jedoch schrie die Braunhaarige nicht. Fast schon angewidert blickte sie nun wieder zu ihrem Bruder, und dann zurück zu Faite. Sie wollte sie nie wieder sehen. Sie sollten verschwinden.
"Ich werde nicht auf euch warten. Ihr seit für mich gestorben."
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Kají Árashí
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:30 pm |
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Mit ausdruckslosem Blick sah Kají seine Schwester an, ließ den Blick nicht von ihr, auch wenn sich alles, was in ihm noch an Gedanken übrig war, lieber ganz weit weg rennen wollte. Nur kurz sah er aus den Augenwinkeln zu Faite herüber, die plötzlich anfing zu schreien. Seine Faust ballte sich noch ein wenig fester, seine Fingernägel fingen an in das eigene Fleisch zu schneiden. Er hätte nie hier her kommen dürfen. Am Besten, das Streichholz hätte ihn damals gleich mitausgelöscht. Levester schien teilnahmslos in der Küche zu stehen und doch wusste der Rothaarige, dass er sie genau beobachtete. Sein Augenmerk wurde wieder auf Yukí gezwungen, ihre Stimme, die nur so Verachtung triefte, schlug ihm tief in die Magengrube. Wäre innerhalb des letzten Tages nicht eh schon alles in ihm kaputt gegangen, würde er sich jetzt fragen, wieso er immer noch grade stehen konnte. Ihre Worte erinnerten ihn an den Mann, den er Gestern ein für alle Mal ausgelöscht hatte. Es war die selbe Abscheulichkeit, die aus ihrer Stimme klang und es war ein zerreißender Schmerz dies zu ertragen. Mistkerl. Der letzte Dreck. Und als sie schließlich geendet hatte, fühlte er, wie etwas in ihm stürzte. Etwas in ihm stürzte ab, stürzte tief in eine komaartige Ohnmacht. Äußerlich schien er einfach nur ruhig da zu stehen, als könne er die ganzen Worte locker ertragen, als gingen ihre Worte bei ihm rein und wieder raus. Wer genauer hinsah, würde erkennen, dass seine geballte Faust bebte. Die Sekunden verstrichen, in denen er Yukí einfach nur leer ansah, dann drehte er sich um, wortlos. Gestorben ... Sein meergrüner Blick legte sich noch einmal auf Faite und schließlich ... legte sich ein eigenartiges, freudloses Lächeln auf seine Lippen. Es wirkte beängstigend endgültig und gleichzeitig schwer von Trauer gezeichnet. Ohne noch etwas Weiteres zu sagen, senkte Kají den Kopf und verließ die Kombüse wieder. Zurück ließ er nur einen Haufen Scherben. Es war ein seltsames Gefühl in ihm, gleichzeitig leicht und doch furchtbar schwer. Alles ertaubte, während er langsam zu seinem Raum zurück ging und schließlich die Tür ins Schloss zog. Es waren nur kaputte Stücke übrig geblieben.
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Faite el Incendio
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:31 pm |
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Sie war fassungslos, einfach fassungslos. Und sie konnte einfach nicht glauben, was die Braunhaarige, ihre –ehemals?- beste Freundin sagte, dachte, meinte. Und wieder dieses Kopfschütteln von ihr selbst, und sie hasste sich in diesem Moment dafür, so tatenlos, hilflos, ausgeliefert. Yukí’s Worte trafen sie tief, aber vor allem der Tonfall in dem sie sprach. Soll das wirklich alles gewesen sein, alles? Ihre heile Welt, in der sie geglaubt hatte zu leben brach in sich zusammen, und sie konnte die Last nicht tragen. Sie hatte hier endlich ein Zuhause gefunden, ein Heim, Freunde… und nun? Was war übrig? Anscheinend nichts, und nur weil sie so fahrlässig gewesen war, und einfach los geplaudert hatte, einfach Spaß gehabt hatte? Woher, verdammt noch mal, hatte sie wissen sollen, in was für einem Chaos das ganze Enden sollte, was für verschissene Konsequenzen das alles haben würde… Und doch war es gekommen wie es gekommen war. Faite zuckte kurz zusammen, als sie zu Kají blickte, um seine Reaktion zu sehen, und sein Gesichtsausdruck erschreckte sie…und in ihren Augen spiegelte sich trostlose Hoffnungslosigkeit, dann drehte er sich einfach stumm um und ging. Ging weg, so wie Yukí es bestimmt gern haben würde. Und auch sie, Faite, hatte keine Kraft mehr, sie konnte nicht mehr, außerdem konnte man mit Yukí jetzt ohnehin nicht wirklich reden. Sie konnte nicht mehr um ihre Freundschaft kämpfen, wenn die Braunhaarige nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte… dann war es eben aus. Langsam schleichend, bewegte sie sich zur Tür, drehte sich vorher nochmals um, blickte in die blauen Augen ihrer… Freundin.
“Dann ist es wohl so…"
Ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauchen kraftlos, fast schon erbärmlich schwach. Faite ging, zog die Tür hinter sich mit einem leisen “Klack!“ ins Schloß und begab sich dann, dorthin wo sie früher so oft gewesen war. Nach oben, ganz weit nach oben. Sie wusste nicht wo sie sonst hin sollte, war verloren, so allein.
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Levester Ouwén
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:32 pm |
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Levester Ouwén hatte das Geschehen schweigend aus dem Hintergrund beobachtet. Was hätte er auch dazu sagen sollen? Er analysierte die Situation, trank seinen Kaffee weiter, beobachtete die Drei. Er lauschte den Worten seiner Freundin und hielt inne. Aus seinem Blick konnte man nicht entnehmen, was er dachte. Als Kají und Faite schließlich nahezu wortlos verschwunden waren, stellte er seine Tasse ab und ging zum Tisch hinüber. Er setzte sich jedoch nicht neben Yukí, sondern blieb vor ihr stehen. Sein Blick war kühl, als er auf sie herab sah.
“Und? Bist du jetzt zufrieden?“
Seine Stimme war leise. Sehr leise und so ruhig, dass es schon wieder etwas Bedrohliches an sich hatte.
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Yukí Árashi
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:32 pm |
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Noch immer leicht auf den Tisch gelehnt beobachtete die Braunhaarige, wie ihr Bruder sich abwandte und das Zimmer verließ. Sie hätte ihm irgend etwas dummes nachschreien können. Aber darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Auch Faite's Bewegungen wurden genau beobachtet. Auf die Worte der Schwarzhaarigen reagierte Yukí erst gar nicht. Kaum hatte Faite die Tür geschlossen, schloss Yukí ihre Augen. Nun kochten langsam erste Zweifel in ihr hoch, die an ihrem Gewissen nagten. Sie wischte sich mit der kalten Hand über die geschlossenen Augen, ehe sie den Kopf wieder etwas anhob. Der letzte, der es nun wohl noch mehr oder weniger in ihrer Nähe aushielt war auf sie zu gekommen. Nur kurz hob sie den Blick in die Augen ihres Freundes, ehe sie diesen wieder zur Tür wandte. Ein leises Lachen war von ihr zu vernehmen.
"Oh ja.. natürlich. Alles bestens. Es könnte mir gar nicht besser gehen. Ich bin vollkommen zufrieden."
Noch immer war dieses provozierende, anklagende nicht aus ihrer Stimme zu verbannen. Wie gebannt starrte die Braunhaarige die Tür an, als würde sie darauf warten, dass einer der beiden zurück kam. Aber die Tür wurde nicht geöffnet. Und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie sich selbst gerade alles kaputt gemacht hatte.
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Levester Ouwén
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:33 pm |
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Levester sah seine Freundin weiterhin ohne eine Mimikregung an. Es war gut, dass es niemandem möglich war, Gedanken zu lesen.
“Na dann ist ja gut.“
Das dieser Satz durch und durch ironisch gemeint war, konnte man sehr genau aus seiner tiefen Stimme heraus hören. Seine grauen Augen wanderten kurz zur Tür, durch die Faite und Kají eben verschwunden waren. Ein seltsam ungutes Gefühl lag ihm im Magen. Levester blickte wieder auf Yukí hinab, einen Moment schweigend, dann verengten sich seine Augen.
“Wäre ich an Kajís Stelle gewesen, hätte ich wahrscheinlich genau so gehandelt. Ich kann ihn verstehen. Und? Hasst du mich jetzt auch?“
Er klang nicht direkt provozierend, immer noch ruhig und kalt. Es war mehr wie eine Zurechtweisung. Ohne Gewalt und trotzdem heftig. Abwartend sah er seine Freundin an.
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Yukí Árashi
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:34 pm |
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Sie reagierte nicht auf seine Worte, viel mehr galt ihre Aufmerksamkeit der Tür. Innerlich hoffte sie, dass diese geöffnet wurde. Aber anderer Seits.. war es besser, wenn niemand den Raum betrat. Nicht jetzt. Dann, ohne irgend eine Vorwarnung, schien auf ein Mal all die Wut, die sich in ihr angesammelt hatte, aus ihrem Inneren brechen zu wollen. Seine Worte waren wie ein Schlag in die Magengegend, für wenige Sekunden stoppte ihr Atem. Es war der erste Teil, von dem was er sagte. Er hätte genau so gehandelt.. Er hätte sie verraten. Hinterhältig verraten und dann fallen gelassen. Ruckartig einatmend riß sie den Kopf herum, starrte in die hellen Augen ihres Freundes. Alles brach aus ihr heraus, sie hatte keine Kontrolle mehr über das was sie sagte oder dachte.
"Gut zu wissen, dass du mich auch so wunderbar hintergehen würdest! Das ist wirklich sehr aufmunternd. Willst du mich auch tot sehen? Ist es das was du willst? Wie viel bedeute ich dir, wenn du so einen Scheiß von dir gibst?! Anscheinend gar nichts! Aber danke das du mich darüber aufgeklärt hast, dass ich dir egal bin! Hast du vielleicht auch noch so ein tolles Ass im Ärmel?! Irgend jemand, der mich umbringen will? Wenn es das ist, was ihr wollt, bitte! Ich kann mir auch gerne selber eine Kugel in den Kopf jagen, dann habt ihr nicht diese ganze Drecksarbeit! Es ist euch doch vollkommen egal, was mit mir ist! Oder warum hintergeht ihr mich, verratet mich und bringt mich fast um?! Wenn du mich hasst, warum bist du dann hier?! Geh, verschwinde! Ich brauche niemanden, dem ich nicht vertrauen kann! Verstehst du?! NIEMANDEN!"
Yukí atmete schwer ein. Sie hatte nicht nachgedacht. Sie hatte nur heraus geschrien, was ihr durch den Kopf ging. Noch ein Mal atmete die Braunhaarige tief ein, ihre Augen etwas geschlossen hatte ihre Stimme noch immer dieses vorwurfsvolle an sich. Und wieder schrie sie.
"Oder willst du mir vielleicht selbst eine Kugel in den Kopf jagen? So kannst du dein größtes Problem selbst erledigen!"
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Levester Ouwén
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:34 pm |
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Levester Ouwén sah seiner Freundin direkt in die Augen, als sie sich ihm zuwandte und plötzlich richtig anfing zu schreien. Man konnte nicht sagen, dass es ihn nun überrascht hätte. Aber je mehr sie sagte, je mehr aus ihrem Mund heraus kam, desto größer wurde die Wut, die er plötzlich in sich aufsteigen spürte. Ihre Worte waren härter, als er es je erwartet hätte und verletzten somit auch viel mehr, als er je geglaubt hatte verletzt werden zu können. Sie wagte es zu sagen, dass sie IHM egal war? Als schließlich der letzte Satz von ihren Lippen war, passierte es dann. Ohne nach zu denken hatte Levester den rechten Arm gehoben und in der nächsten Sekunde hatte er Yukí eine schallende Ohrfeige verpasst. Während das Geräusch noch in seinem Kopf nachhallte, wurde er sich erst bewusst, was er grade getan hatte. Sofort ließ der Schwarzhaarige die Hand wieder sinken, wandte sich ab. Wütend und verletzt.
"Vergiss nicht, wegen wem du überhaupt noch lebst, meine Liebe. Ich glaube du solltest dringend nochmal darüber nachdenken, was du grade gesagt hast.",
zischte er ihr eisig und schneidend entgegen. Dann verließ er mit schnellen Schritten das Zimmer und schmiss die Tür hinter sich ins Schloss. Er hätte sich vielleicht entschuldigen sollen, aber das war einfach nicht mehr möglich gewesen.
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Yukí Árashi
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:35 pm |
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Sekunden vergingen, in denen sie einfach nur dastand, in blinde Wut verfallen in die Augen ihres Freundes starrte. Sie hatte alles heraus geschrien, was sich in ihr angestaut hatte. Aber besser ging es ihr dadurch kein bisschen. Sie atmete schwer ein, es war, als wäre sie hunderte Meter gerannt. Das was sie nun raus geschrien hatte, schien sich nun wie eine Schlinge um ihren Hals zu legen, drückte ihr die Luft ab. Wäre nicht alles anders gekommen, hätte sie nun erneut rum geschrien, damit die Schlinge selbst noch fester gezogen. Aber es war der Schwarzhaarige, der die gesamte Situation um 180 Grad wendete. Die Ohrfeige hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Im Bruchteil weniger Sekunden meldete sich ihr Gewissen, macht ihr klar, was sie getan hatte. Ihr Kopf war leicht zur Seite gedreht und ganz langsam hob sie eine Hand und legte diese auf ihre Wange, ging automatisch einen Schritt zurück. Der körperliche Schmerz war schnell gewichen, aber desto mehr spürte sie, wie ihr inneres mit der ganzen verdammten Situation zu kämpfen hatte. Seine Stimme schien so weit weg, und doch verstand sie jedes Wort stechend scharf. Seine Worte klangen noch immer in ihrem Kopf, als hätte er sie angeschrien. Sie konnte ihn nicht ansehen, auch nicht als er sich abwandte. Zu groß war die Angst vor dem womöglich verachtendem Blick des Schwarzhaarigen. Statt dessen stand sie wie versteinert da, eine Hand noch immer auf ihrer Wange ruhend. Der seidene Faden, der alles in ihr noch schwach zusammen gehalten hatte, war längst zerrissen. Es fühlte sich an, als hätte die Ohrfeige das Tor für aller Zweifel, Vorwürfe und all das andere negative geöffnet. Und genau dies schlug nun auf sie ein, erdrückte sie. Ihre eben noch kleinen Zweifel wuchsen nun über sie hinaus, verbannten all die Vorwürfe, die sie gerade noch jedem der drei an den Kopf geworfen hatte. Faite hatte es nicht wissen können, wem sie das alles erzählt hatte. Kají hatte nur sein eigenes Leben retten wollen, er hatte sich nicht für jemanden opfern wollen, den er nicht kannte. Und Levi.. er hatte Recht gehabt. Mit den Worten mit denen er gegangen war, hatte er so verdammt Recht gehabt. Und alleine diese Tatsache schmerzte mehr als unzählige Schläge. Sie war es, die jetzt alles zerstört hatte. Mit ihrem bescheuerten Dickschädel hatte sie ihr eigenes Leben zerstört. Innerhalb von wenigen Minuten war ihre Welt zerbrochen. Und sie allein war Schuld daran, dass sie nun hier saß. Allein. Ohne jemanden, der sie in den Arm nahm. Ohne jemanden, mit dem sie Spaß haben und lachen konnte, und ohne jemanden, der sie immer zum lachen brachte, egal wie schlecht es ihr ging. Allein. Je mehr sie über die Fehler nachdachte, die sie begangen hatte, desto schlechter ging es ihr. Ganz langsam ließ sie die Hand von ihrer Wange sinken, während ihr Blick auf eine Tasse auf dem Tisch gerichtet war. Für einige Momente schloss sie die dunklen Augen. Und wieder überkam sie die Wut, die sie blind handeln ließ. Ohne eine Vorwarnung riß sie die Augen wieder auf und schlug sie die Tasse vom Tisch. Sie musste sich abreagieren, in Ruhe über alles nachdenken. Aber wie sollte das funktionieren, wenn sie im Hinterkopf hatte, dass sie alles verloren hatte, was ihr etwas bedeutete. Sie hatte nichts mehr. Der Sinn ihres Lebens war in weite Ferne gerutscht. Das zersplitternde Geräusch von Porzellan riß sie aus ihren Gedanken. Es war vorbei. Sie hatte alles verloren. Sie hatte selbst gesagt, dass sie nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollte. Sie würden gehen, garantiert. Sie wußte nicht damit um zu gehen. Kraftlos ließ sie sich auf den Boden sinken, ihr Blick ging starr ins Leere. Je mehr sie an sich zweifelte, desto größer wurde die Last, die sich selbst auferlegt hatte. Ruckartig riß sie die Hände hoch und presste diese gegen ihren Kopf. Lautlose Tränen rangen über ihre Wangen.
“Geht weg! Verschwindet! Ich brauche euch nicht! Ich brauche niemanden!”
Sie schrie denen nach, die sie gerade verlassen hatten. Sie wußte, dass es anders war. Yukí log sich selbst etwas vor, um wenigstens ein bisschen diese negativen Gefühle hinter sich zu lassen. Die Braunhaarige versuchte zu verdrängen, was sie verletzte. Aber es half alles nichts. Sie fühlte sich leer. Und niemand war da, der ihr helfen konnte. Die einzigen, die ihr etwas bedeuteten, hassten sie. Aber sie hatte diesen Hass verdient.
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Kají Árashí
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:36 pm |
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Der Abend beginnt zu dämmern. Wieder einmal stumm und ohne klare Gedanken stand Kají vor seiner Zimmertür, spürte wie sich seine Fingernägel in die Handfläche gruben. Die Worte seiner Schwester hallten noch immer in seinem Kopf nach, verfolgten ihn wie ein Fluch. Verlogener Dreckskerl. Nur Trümmer. Sein meergrüner Blick hing haltlos im Raum, während sein Inneres immer tiefer stürzte und von qualvollen Erinnerungen aufgefressen wurde. Lautlos nach Atem ringend, klammerte der Rothaarige seine Arme um sich, krallte die Hände in seine Seiten, als wolle er den Schmerz festhalten, um ihn nicht heraus zu schreien. Er wandelte auf einem schmalen Grad zwischen Leid und Taubheit, immer mehr fiel von ihm. Seine Chance war vertan. Die kurze Zeit, in der sein Leben einen erträglicheren Sinn erhalten hatte, zerrann zwischen seinen Fingern und ging unwiderruflich verloren. Kurz glitten seine Hände über die Bandagen um seine Brust und noch immer brannte die aufgerissene Narbe darunter. Noch immer hatte er das Gefühl, Blut an sich kleben zu haben, den verseuchten Lebenssaft seines Vaters. Mehr taumelnd als gehend, begab sich Kají zu dem kleinen Tisch in seinem Raum und setzte sich auf den alten Stuhl davor. Sein albernes Pokerface war zerstört, von dem immer gut gelaunten, witzigen, jungen Mann nichts übrig geblieben, außer der Wahrheit. Und doch kannte sie keiner, auch wenn es alle glauben wollten. Sie wussten nichts und irgendwo zu viel. Das einzige Gefühl, das noch in seinen trüben Augen stand, war die Entgültigkeit. Eine sehr traurige Entgültigkeit. Wie von selbst öffnete Kají eine Schublade und zog einen Bogen Pergament heraus. Er griff nach Feder und Tinte, starrte auf das Blatt. Er hatte versucht perfekt zu sein, doch es war es nicht wert gewesen. Wenn er ehrlich war, hatte er eh nicht mehr geglaubt, dass es ihn realer werden ließ. Es war nicht so einfach. Und doch hatte er immer alles so gemeint, wie er es gesagt hatte. Jetzt war dieser Platz genau so leer, wie jeder andere und düstere Gedanken so verführerisch, wie nie. Gott, wie hatte es nur so schlecht werden können? Es war doch verrückt, dass nichts ihn retten konnte und doch war es das Einzige, was er hatte. Er hatte perfekt sein wollen – es war es nicht wert gewesen. Nichts könnte je so falsch sein. Ja ... wahrscheinlich hatte er das schon immer gewusst.Kají ließ sich gegen die Stuhllehne sinken, hob diesen letzten Brief, welcher nun geschrieben war. Er stand auf. Ein undurchdringbarer Schleier legte sich über seinen Verstand und stoppte den Gedankenfluss. Als er die untere Schublade öffnete und einen glänzenden Gegenstand heraus holte, war er nur noch ein Körper, dem das Leben entwich und dessen Geist sich schon versteckt hatte. Trotzdem mischte sich zwischen diesen Nebel ein lächelndes Gesicht, das jetzt auch – so wie er – nicht mehr lachen konnte. Und er war schuld. Es tat ihm so Leid. Mit schweren Schritten verließ Kají den Raum, ließ den Brief nicht los. Wie er schließlich vor der Reling stand und auf das rauschende Meer starrte, war es bereits Abend geworden. Der Rothaarige wandte der See den Rücken zu und sah zum Krähennest hinauf. Er spürte den Wind in seinem Nacken und dem langen, zu einem Zopf gebundenem Haar. Doch es spendete keinen Trost mehr. Kají konnte Faite dort oben in etwa ausmachen, meinte ihren Kopf ein wenig sehen zu können und so humpelte er zu ihrem Zimmer, öffnete dort die Tür und ging langsam zu ihrem Bett herüber. Der Brief fand Platz auf ihrem Kopfkissen und er verdrängte die Frage, was er damit eigentlich bezwecken wollte. Ein paar Atemzüge lang verharrte er noch, aber es war Zeit zu gehen. In seinem Kopf war kein Platz mehr für Gesichter. Er sollte leer sein. Alles hatte zu verschwinden, damit ihn nichts mehr aufhalten konnte. Das Wissen, dass eh alles vorbei war, tat sein Übriges. Der Rothaarige lauschte den knarzenden Dielen unter seinen Füßen und ihm fiel auf, dass ihn dieses Geräusch langsam nicht mehr erreichte. Es wurde immer dumpfer und dumpfer. Langsam stieg Kají die Strickleiter herab und stapfte durch den lauwarmen Sand Richtung Wald. Selbst den Weg zwischen den Bäumen hindurch zu jenem Ort hin – seine Beine bewegten sich ganz automatisch. Er hatte das Schiff, seine Bewohner hinter sich gelassen und damit alles, was mit ihnen in Verbindung stand. Selbst den Schmerz seines geschundenen, geprügelten Körpers, obwohl er immer noch humpelte. Ein rötlicher Sonnenstrahl drang schließlich durch die Bäume, fiel auf sein Gesicht und Kají hob die müden Augen. Er war fast da. Nur noch wenige Schritte, dann war er am Ende angekommen. Welch’ melancholische Metapher der Waldrand für ihn doch darstellte ... Die Bucht, die sich schließlich vor ihm erstreckte, wurde von einem kräftigen Gemisch aus Gelb, Orange und Rot ausgeleuchtet, das Sonnenlicht brach sich in Tausend Kaskaden auf dem Meer. Am Horizont, direkt auf der Linie zwischen Himmel und See ruhend, thronte der glühende Feuerball und schien mit undefinierbarem Gesichtsausdruck auf den jungen Mann herab zu sehen. Der jedoch blieb bloß kurz stehen, ging weiter und kam erst vollends zur Ruh, als seine Zehen schon vom Wasser umspült wurden. Das Kreischen von Möwen lag in der Luft, wurde vom gleichmäßig klingendem Wellengang begleitet und ließ keine anderen Geräusche mehr zu ihm hervor dringen. Jetzt, wo Kají sich so umsah, fiel es ihm doch zunehmend schwerer, sich nicht von Trauer übermannen zu lassen. Der Schutzschild, welcher alle Erinnerungen von ihm abhalten sollte, erzitterte und bröckelte. Wie viele Male hatte er hier mit Faite gesessen und gelacht? Levester und Yukí hatten diese Bucht nie zu Gesicht bekommen, dafür hatten sie gesorgt. Der Rothaarige kam nicht drum herum. Er mochte dieses schwarzhaarige Mädchen. Es tat weh. Nur wegen ihm war sie jetzt in all das herein gezogen worden. Aber jetzt würde das nie wieder geschehen. Er würde seine unzähligen Schulden begleichen. Mit kalter Hand zog er den Dolch aus seiner Tasche, den er eben mitgenommen hatte. Das Licht wurde von der Klinge in sein Gesicht reflektiert und er betrachtete sein Spiegelbild. Seine Finger klammerten fester, fingen an zu beben und dieses Gesicht, der bandagierte Kopf verformte sich, bis dort nur noch ein kleiner Junge, in einem langen Flur stand. Hilflose grüne Augen, in die jeder nur mit Verachtung und Spott sah. Der Kleine wurde geschubst und fiel zu Boden. Gehässiges Lachen. Fremde Menschen gingen vorbei, aber niemand half ihm auf. Nein. Er spürte noch einen Fuß in seiner Seite, der ihn aus dem Weg beförderte. Piratenjunge. Nutzloses Stück Dreck. Überall nur böses Lachen. Alles ging mit einem einzigen Streichholz in Flammen auf, brannte so heiß und glühend rot, wie diese Bucht. Es holte ihn ein, wollte ihn mit Schuld erdrücken. Keuchend ging der rothaarige Mann in die Knie, kniff die Augen zu. Wie oft hatte dieser kleine Junge geweint und nach dem Warum gefragt? Seine Tränen waren schon vor langer Zeit versiegt. Er hatte jetzt keine Zeit mehr zu brennen. Langsam setzte Kají den Dolch an sein Handgelenk. Zwei Schnitte brauchte es bloß, dann würde alles vergehen. Er übte ein wenig Druck aus und zog die Klinge längs seinen Arm entlang – das Rot blühte auf. Ein seltsames Gefühl kroch durch seine Glieder, während er zusah, wie sofort Blut hervor quoll, über seinen Arm lief und ins Meer tropfte. Es würde alles wegwaschen. Schade, dass er diese reine und schöne Bucht mit seinem Blut beflecken musste. Zitternd nahm Kají den Dolch in die bereits gekennzeichnete Hand, ignorierte den drückenden Schmerz eines Körpers, der sein Leben verlor und schnitt auch beim anderen Arm die Arterien auf. Jetzt ließ er das Messer fallen, senkte den Kopf und biss die Zähne zusammen. Es gab kein Zurück mehr. Er hatte den Anfang, welcher ihn auslöschen würde, bereits gemacht. Während unaufhaltsam Lebenssaft aus seinen Handgelenken floss und das eh rötlich schimmernde Meer verfärbte, durchströmte ihn ein undefinierbares Gefühl. Da war keine Erleichterung, keine Ruhe. Er konnte nicht in Frieden sterben ... nein. Nie. Die Hölle wartete schon auf ihn. Langsam wurde spürbarer, dass ihn alle Kräfte verließen und er fing an zu schwanken. Die Welt drehte sich im letzten Tanz. Erschöpft vom Dasein streckte er die Beine nach vorne, Wasser umhüllte seinen Körper schon bis zum Bauch. Kají sackte nach hinten in den noch trockenen Sand und tauchte seine Arme ins Meer. Der letzte Schmerz, den er wahr nahm, war das unglaubliche Brennen von Salz in seinen Wunden. Der Kopf registrierte das alles schon nicht mehr, seine Augen waren in den Himmel gerichtet. Schleichend verschwamm auch noch das farbenreiche Wolkenbild, wurde dunkler. Seine Lider zuckten kurz, seine Lippen formten noch einen leisen Namen ... dann fielen ihm die Augen zu und er stürzte in tiefe Schwärze. Entgültigkeit. Wahrscheinlich hatte er das schon immer gewusst.
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Faite el Incendio
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:37 pm |
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Hier oben wehte der Wind. Er wehte so stark und seicht zugleich, doch Faite spürte es kaum. Er zerzauste das Haar, strich über die Kleidung & die Haut. Sie hatte ihre Beine eng an ihren Körper gezogen, die Arme um diese gelegt, und den Kopf auf ihren Knien gebettet. Und so hoffte, sie nicht allzu sichtbar zu sein, hier oben in ihrem Versteck, dem Krähennest. Die anderen drei wussten sicher wo sie war, aber in ihr gab es noch die Hoffung, dass sie es doch nicht wussten. Also starb die Hoffnung doch nie ganz? Sie wusste es nicht, es war alles aus dem Ruder gelaufen, wie sollte es jemals so werden wie früher? Und wieder war sie alleine. Als die Dunkelhaarige ihren Blick wieder gen Himmel richtete, wurde ihr bewusst, dass sie fast den ganzen elendigen Tag hier oben verbracht hatte. Ein melancholisches Lächeln zierte ihr Gesicht, es war freudlos und traurig, aber so war wenigstens auch dieser schreckliche Tag bald vorbei. Wenn sie nur wüsste… Langsam erhob sie sich aus ihrer Haltung, bemerkte dabei, dass ihre Füße eingeschlafen waren. Bevor sie also hinunter stieg schaute sie also noch mal auf das Meer, das unendliche Meer. Der Wind pustete ihr noch sanft seinen Atem ins Gesicht, bevor sie sich auf den Weg machte, und hinunter stieg. Beim hinabklettern, hoffte sie, betete sogar, dass sie niemandem begegnete. Und sie hatte Glück – zum ersten Mal am heutigen Tag? – und erreichte ihre Zimmer ohne Zwischenfälle. Langsam ließ das Mädchen die Tür ins Schloss fallen, und lehnte sich an die Tür, blickte stumpf in ihr Zimmer. Dieser Tag gehörte eindeutig zu denen, die sie niemals mehr erleben will. Ihr Blick strich über den Boden, den Schrank, die Kommode, das Bett… Dann stockte sie. Mit gerunzelter Stirn, war sie mit einem großen Schritt an ihrem Bett angelangt, griff nach dem Stück Papier, das sich dort befand. Und schon als sie den Zettel in Händen hielt, lief es ihr kalt den Rücken hinunter. Sie wusste sofort, von wem der Brief stammte… sie wusste es. Beim Lesen hielt sie die Luft an. Sie hielt einen Moment still, starrte still und tonlos auf die Schrift, die sich nun langsam vor ihr auflöste. Dann wie vom Donner gerührt, rannte sie los. Sie drehte sich um, und als sie das Zimmer verlassen hatte, fiel der Brief sanft gleitend zu Boden… Laut polternd rannte sie zu Kajì`s Zimmer, schlug die Tür auf. Mit geübtem Blick erkannte sie, dass er sich nicht dort befand…
“Scheiße…!“
das Mädchen drehte sich um, schlug die Tür wieder krachend hinter sich zu, lief das ganze Schiff ab, um den Jungen zu suchen, wich aber geschickt Levis und Yukí aus. Sie wusste, dass er sich dort nicht befinden würde. Nein, nicht dort, nicht bei denen. Und als sie draußen an der Reling stand, über das Meer blickte, den Wald betrachtete, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Sie sprintete los, stieß dabei gegen ein Fass, das polternd umkippte und über das Deck rollte. Doch es war ihr im Moment so egal, wie viel Lärm sie machte, ob die beiden sie jetzt – mit Sicherheit- gehört hatten. Sie kletterte von Schiff, sprang das letzte Stück und rannte dann los. Ihre Füße trugen sie von selbst, sie war den Weg schon so oft gegangen, zusammen mit ihm, mit Kají. Wieso hatte sie nicht sofort daran gedacht? Es war doch so klar. Faite el Incendio rannte, rannte wie sie noch nie gerannt war. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, ihre Kehle war trocken, und sie schnappte nach Luft, als sie endlich ankam. Der Weg war ihr noch nie so lang vorgekommen wie heute. Sie war an der Bucht. Es war ihre Bucht – die von Kají & Ihr. Und so schnell wie es geschlagen hatte, als sie angekommen war, so schnell setzte es plötzlich aus, als sie einen Schatten halb im Wasser, halb im Sand liegen sah. Ihre Welt brach in sich zusammen. Blind rannte sie weiter, mechanisch, sie wusste nicht was sie tat, stolperte im Sand, fiel hin, schürfte sich die Knie’ im Sand auf, doch sie merkte es nicht. Rappelte sich auf, lief weiter, stolperte noch ein paar Male, doch konnte sich halten bevor sie bei ihm ankam. Und er war es tatsächlich. Es war alles rot. Vor den Augen verschwammen die Farben, bis sie nur noch rot sah. Panisch fasste sie den Körper des Jungen an, testete ob er noch warm war, wenn …. Sie schluchzte erleichtert aus, als sie spürte, dass noch Leben in ihm war. Wenn auch nicht mehr viel. Er war noch warm, leicht warm. Ihr Stirnband hatte sie nicht mehr, es lag immer noch irgendwo auf dem Schiff herum. Verzweifelt suchte sie nach etwas um die Wunden des Jungen zu verschließen, aus denen Langsam das Leben kroch und sich im Meer auflöste. Es durfte nicht sein, nicht jetzt, bitte nicht. In ihrer Verzweiflung riss sie sich die Ärmel ihres Pullovers, den sie anhatte ab. Den Ärmelfetzen nahm sie um sie seine Handgelenke zu wickeln, doch diese färbten sich so unglaublich schnell rot. Was sollte sie machen, sie konnte nichts tun, nichts. Sie konnte NICHTS für Kají tun. Tränen rollten der Schwarzhaarigen über das Gesicht, sie nahm den Kopf samt Oberkörper des Jungen in den Arm, und drückte ihn an sich. Tränen liefen ihr über das Gesicht, tropften sanft auf das Gesicht des Jungen.
„Kaajjííí… biitte… biittee nicht…“
Sie konnte nicht mehr sprechen, ihre Stimme war ein einziges Zittern. Sie hatte so große Angst. Kají starb ihr gerade in ihren Armen weg. Und sie konnte NICHTS tun.
„Bitte verlass mich nicht…“
Sie schluckte, ihr Gesicht tränenüberströmt und sie war blind für alles. Für fast alles.
"Ich liebe dich doch..."
Ein leises Hauchen am Ohr des Jungen, sie wusste selbst nicht was sie sagte oder warum sie es tat, obwohl die Worte aus ihrem tiefsten Inneren kamen. Sie hatte so unbeschreiblich große Angst ihn zu verlieren, ihn in den Armen haltend zu verlieren. Und dann, am Ende der Welt, alleine zu sein, während alles in kleine Stücke zerfällt.
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Levester Ouwén
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:37 pm |
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Als Levester aus der Tür herausgeschritten war, hatte der schwarzhaarige Mann ehrlich gesagt nicht gewusst, wohin er sich nun verkriechen sollte, zumal das auch überhaupt nicht seine Art war. Aber die Wut pochte ihm nach wie vor durch die Adern, vermischte sich mit pulsierendem Schmerz. Mit knirschenden Zähnen stapfte er über das Deck und zum Zimmer zurück. Mit irgendwas wollte er sich ablenken und wusste dabei doch nicht womit genau. Genervt hob er seine Arzttasche wieder auf, die beim Hereintreten vom Tisch gefallen war. Nachdem er sich kurz umgesehen hatte, fiel ihm auf, dass noch zwei Verbandsrollen auf dem Boden lagen und diese stopfte er einfach in seine Jackentasche. Erstens hatte er keine Lust die Tasche wieder auf zu machen und Zweitens konnte man bei diesem Haufen nie wissen, wann man etwas brauchte. Es lag noch immer ein bitterer Geschmack auf seiner Zunge, eine ungute Vorahnung. Levester ließ sich auf das Bett sinken und starrte gegen die Kajütendecke. Er wollte nicht darüber nachdenken, was jetzt weiter geschehen würde, eigentlich wollte er über gar nichts nachdenken. Gut gelang ihm das nicht. Immer wieder seufzte er teils genervt, teils resignierend. Irgendwann hob er die Hand, mit der er Yukí geschlagen hatte und sah sie einfach nur an. Das hatte er nicht gewollt ... aber ... sie hatte ihn so fahrlässig und ungemein verletzt. Er ballte die Hand zur Faust und biss wieder die Zähne aufeinander. Die unruhige Wut in seinem Inneren wollte einfach nicht verklingen und während er sich noch weiter über sie aufregte, flog die Zeit schneller dahin, als er gedacht hätte. Wie Levester Ouwén wieder aufstand und das Zimmer verließ, dämmerte der Abend schon. Unschlüssig sah er über das Deck, aber es herrschte weiterhin Totenstille. Eine sehr drückende Stille. Langsam lief der Schwarzhaarige an der Reling entlang und suchte im Wind etwas Beruhigung ohne sie zu finden. Bis es plötzlich laut wurde. Er hörte, wie jemand anfing über das Schiff zu rennen, Sachen umgestoßen wurden und einfach nur ein Heidenlärm veranstaltet wurde. Levester suchte sich umschauend nach der Ursache dieses Lärmes und fragte sich, ob Yukí nun in Rage das ganze Schiff auseinander nahm. Derweil stieg das ungute Gefühl in ihm ins Unermessliche. Es war nicht Yukí, die diesen Radau veranstaltete, es war Faite. Grade noch sah er sie vom Schiff stürmen und in Wald verschwinden, dann fiel ihm der Zettel auf dem Boden auf. Hin und her gerissen schnappte er das Papier und warf einen kurzen Blick darauf. Kajís Handschrift.
„Scheiße.“
Auch er fand kein besseres Wort dafür und stürmte los. Instinktiv wählte er aber nicht den Weg über die Strickleiter, sondern stürzte halb die Treppe zum Lagerraum hinunter und riss die Planke nach unten. Er rannte aus dem Bug des Schiffes hinaus, durch den Sand und folgte Faites Spuren, die nur schwer zu übersehen waren. Während Levi lief, wusste er noch nicht genau, wie er die Situation einordnen sollte, er wusste nur, dass alles in ihm danach schrie schneller zu werden. Den Weg dabei zu behalten war jedoch nicht grade einfach. Hin und wieder musste er aufpassen, dass er nicht unkoordiniert vor einen Baum lief, weil er einfach rasend so raste, dass sein Hals anfing weh zu tun. Der Weg führte ihn aus dem Wald heraus und der Schwarzhaarige blieb atemlos stehen. Er konnte nicht glauben, was er dort sah. Seine stahlgrauen Augen fixierten sofort die zwei Gestalten am Meer und er biss sich auf die Lippen. Oh Gott. Hastig stolperte er durch den Sand auf die weinende Faite zu und innerlich flehte eine Stimme, dass Kají bitte bitte noch am Leben war. Bei den Beiden angekommen ließ sich auch der große Mann in den Sand fallen und er legte automatisch eine Hand auf Kajís Hals. Ganz schwach konnte er dort einen Pulsschlag fühlen und er griff nach seinen Händen. Kurz warf er Faite einen Blick zu und hoffte, dass es keiner Worte bedurfte um ihr klar zu machen, dass er half. Das er die zwei Verbandsrollen jetzt in seinen Taschen hatte, musste wohl eine Eingebung von ganz weit oben gewesen sein. Er nahm die Aushilfsverbände wieder von Kajís Handgelenken und anstatt die Verbandsrolle nun auf zu machen, drückte er sie einfach mitten auf die Wunde drauf und legte ihm den abgerissenen Ärmel wieder um. Mit einem festen Knoten direkt auf dem Verband wandte er sich dem anderen Handgelenk zu, um dort auch einen Druckverband an zu legen. Damit war die Sache allerdings längst nicht gegessen. Hastig sah er wieder zu Faite, die den Rothaarigen schluchzend im Arm hielt. Es tat selbst ihm weh, dass mit an zu sehen. Und der junge Mann ... wirkte bereits wie tot.
„Faite, schnell. Wir müssen ihn zum Schiff bringen und dürfen keine Zeit mehr verlieren!“
Zusammen beförderten sie Kají Huckepack auf seinen Rücken und machten sich so schnell es möglich war, auf den Weg zurück zum Schiff. Glücklicher Weise war der Rothaarige nicht so schwer, ihn an Händen und Füßen zu tragen, hätte länger gedauert. Und da Levester die Planke heruntergelassen hatte, mussten sie auch nicht überlegen, wie sie wieder hoch auf das Schiff kamen. Trotzdem, langsam aber sicher war auch der Schwarzhaarige völlig außer Atem und sein Herz klopfte unter Aufregung immer schneller. Was machten sie jetzt? Wie viel Blut hatte der Rothaarige schon verloren? War es bereits zu spät? Zu spät?! An Deck musste er kurz inne halten, atmen und richtete den Blick auf die Tür zu seinem Zimmer. Durch den Druckverband sickerte längst wieder Blut. Scheiße.
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Faite el Incendio
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:38 pm |
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Leer, es war alles so leer, sinnlos, unsichtbar, sinnlos, leer. Das leise Rauschen des Meeres, das sein Wasser immer und immer wieder, unaufhörlich, gegen den leichten Sand prallen ließ, war ein Geräusch, das beruhigte. Oder beruhigen sollte. Die Stimmen des Waldes waren zu hören, Vögel, das Geraschel der Blätter, der Wind in den Bäumen. Doch sie, Faite el Incendio war nicht imstande das alles wahrzunehmen. Sie hörte nichts, nahm die Umgebung nicht mehr war, das Pochen ihres Blutes in ihrem Kopf ließ sie die Orientierung verlieren. Das einzige was sie noch zu verspüren vermochte, war der intensive Geruch des Salzes. Sie glaubte ihn noch niemals so stark gerochen zu haben. Obwohl sie so lange und oft auf salzigem Meer unterwegs war. Erst jetzt wurde sie sich dieses Duftes bewusst. So stark und intensiv wie nie zu vor, und beinahe schien er tödlich… Das Mädchen halb im Wasser kniend, wiegte den Oberkörper Kají’s sanft im Takt der Wellen hin und her, konnte nichts tun, war dazu verdammt, tatenlos auf ein Wunder zu hoffen. Tränen strömten ihr Gesicht hinunter, tropften immer wieder auf das Gesicht des bewusstlosen Jungen, regungslos, hilflos. Die Zeit stand still für den Moment, die Dunkelhaarige war wie betäubt, wusste nichts mehr. Und dann war da plötzlich etwas. Ein dunkler Schatten, der am Rande ihrer Augen auftauchte, die blind waren vor Tränen und nichts mehr scharf erkennen konnten. Dumpfe Schritte, die das Mädchen unter ihr verspürte, bis sie auf einmal zurückzuckte, als sie eine Berührung an ihrem Arm spürte. Ein Kloß in ihrem Hals ließ sie kein Wort hervorbringen und schon wollte sie instinktiv nach vorne fallen um den Leblosen Körper von Kají zu schützen, als sie erkannte, dass es sich um Levi handelte. Es war Levi. Levis. Levester. Levester… er war da. Ihr Mund öffnete sich, sie wollte etwas sagen, doch kein Laut kam aus ihrer Kehle, ihre Lippen waren trocken, ihr Hals schmerzte. Hilflos hockte sie da im kalten Wasser, während alles im Zeitraffer um sie herum passierte, Levi wickelte die Verbände neu, legte Druckverbände an – warum war sie nicht auf die Idee gekommen, warum hatte sie das nicht schon getan?- Kají bewegte sich immer noch nicht, die Wellen schlugen weiter gegen den sandigen Strand, der Abendhimmel so rot wie das Wasser, in dem die Dunkelhaarige saß. Mit einem Mal befand sie sich auf wackeligen Beinen, drohte wegzurutschen, doch durfte sie nicht. Zusammen mit Levi packte sie den Leblosen Körper des Rotschopfes auf den Rücken des Dunkelhaarigen. Das Levi etwas gesagt hatte, hatte sie nicht mitbekommen. Dann liefen Beide, den Weg zurück. Und während sie den Weg entlang stolperte, versuchte sie einzuschätzen wie viel Zeit vergangen war, doch sie konnte nichts darüber sagen. Ihr Verstand blockierte immer noch, sie war unfähig, eine Marionette, die tat, was man ihr sagte, ohne einen eigenen Willen zu haben – nur den, dass Kají überleben sollte, wollte und musste. Ehe sie sich versah waren sie wieder an Deck des Schiffes, ihr Herz raste und sprengte fast ihren Brustkorb. Verschwommen blickte sie sich um, bis ihr Blick schließlich dem von Levi folgte. Die braunen Augen fixierten die Tür, die der Arzt im Visier hatte, stolperte dann vor und riss die Tür fasst schon gewaltsam auf.
„Schnell…“
Mit einem Satz war sie wieder bei Levi und Kají, und half Levi dabei Kají in das Zimmer zu bugsieren. Sie machte sich nicht die Mühe die Tür zu verschließen, sondern wischte sich nur noch einmal mit dem Handrücken über die Augen um den letzten Rest der Tränenflüssigkeit loszuwerden. Man sah ohnehin, dass sie geweint hatte, ihre Augen waren rot unterläufen, und normalerweise hätte sie sich jetzt in ihr Zimmer eingesperrt, damit niemand sie so sehen konnte, am Ende und total fertig. Aber jetzt, heute, in diesem Moment war ihr alles egal. Es ging um Leben und Tod, da konnte man Stolz nicht gebrauchen, und um sein Leben zu retten, würde sie auf sämtliches Ehrgefühl verzichten…
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Yukí Árashi
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Geburtstag : 07.12.22
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:39 pm |
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Sie hätte kotzen können. Einfach auf Grund, all dieser Emotionen, all dieser Gedanken, die sie zerfraßen. Da hockte sie auf dem Boden, völlig allein, aufgelöst und kaum fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Ihre Hände presste sie gegen ihren Kopf, während sie immer wieder schluchzte. Es war alles zu viel für sie. Zu viel war in so kurzer Zeit passiert, viel zu viel. Und sie war allein, niemand war da, der sie in den Arm nahm um sie zu trötsten. Je mehr sie darüber nachdachte, was sie getan hatte, desto mehr schien es ihr inneres zu zerreißen. Es tat weh.Und sie konnte nicht aufhören, zu weinen. Warum war es alles so gekommen? War es das gewesen? Waren die vergangenen Monate die Zeit gewesen, in denen sie das Glück versprüren durfte, dass sie sich schon als kleines Kind immer gewünscht hatte? Sollte es das wirklich gewesen sein?! Ohne eine Vorwarnung nahm sie eine Hand von ihrem Kopf, ballte diese zu einer Faust und schlug mit aller Kraft auf den harten Holzboden, auf dem sie hockte. Kaum spürte sie einen stechenden Schmerz in ihrer Hand, hob sie sie noch ein Mal, um erneut auf die selbe Stelle zu schlagen. Es half nichts. Es half alles nichts.. Kraftlos und völlig am Ende ließ sich Yukí zurück sinken, lehnte nun gegen einen Stuhl, der hinter ihr stand. Die dunklen Augen leicht geschlossen hob die Braunhaarige den Blick zum Fenster, durch dass etwas Licht hinein schien. E schien, als wäre jeder gute Gedanke aus ihrem inneren befördert worden. Alles Gute schien so nah, und doch zu weit entfernt, um es zu erreichen. Aber.. sie wußte nicht weiter. Yukí hatte aufgegeben, die Einsamkeit übernahm die Kontrolle über sie. Und es schmerzte. Sie wollte in ihr Bett, schlafen, diesen verdammten Tag zu Ende bringen. Aber.. auch da würde sie allein sein, und das würde ihr Wunden nur weiter öffnen. Sie fühlte sich fast ein wenig wie ein kleines Kind, dass nicht ohne ihren Teddy schlafen gehen wollte. Langsam hob sie eine Hand, legte diese auf ihre Wange. Dieser eine Schlag hatte ein riesiges Loch in ihr Innerstes gerissen. Ihr Kopf sank auf die angewinkelten Knie, während sie erneut schluchzte. Warum verdammt?! Warum hatte es dieser Bastard schon wieder geschafft, ihr Leben in den Abgrund zu treten? Langsam hob die Braunhaarige wieder den Kopf, erneut blinzelte sie zu dem Fenster hinauf. Leicht den Kopf schüttelnd stützte sich die junge Frau auf dem Boden ab, erhob sich und ging die letzten Schritte zum Fenster. Fast bemitleidend betrachtete sie ihr Spiegelbild, ihre geröteten Augen.
"Was ist bloß aus dir geworden..?"
Sie sprach leise und fast so, als würde sie jemand anderes meinen. Für einige Momente schloß Yukí die Augen. Sie wollte sich selbst nicht sehen. Als sie die ozeanblauen Augen wieder öffnete, betrachtete sie den roten Sonnenuntergang. So ein schönes Bild.. und sie konnte es nicht genießen. Es schien sie nichts mehr zu begeistern. Alles hatte seine Farben verloren, es wirkte alles leer und trist. Und sie befand sich in mitten dieser Einöde, in einem Labyrinth aus dem sie allein den Ausgang nicht kannte. Erneut den Kopf schüttelnd wandte sie sich ab. Sie wollte weder den Sonnenuntergang, noch sich selbst sehen. Es war verrückt.. sie hatte völlig sinnlos herum geschrien. Und sie wußte nicht ein Mal warum. Sie wußte nur, dass sie sich selbst ihr komplettes Leben mit wenigen Worten zerstört hatte. Sie allein war schuld. Und niemand anders. Mit langsamen Schritten näherte sie sich der Tür, schob diese langsam auf. Was brachte es noch, zu leben? Der einzige Sinn, den ihr Leben je gehabt hatte, wirkte nun weiter entfernt als je zuvor. Die drei wichtigsten Personen in ihrem Leben hassten sie. Müde atmete die Braunhaarige die Meeres Luft ein, di eihr entgegen stieg. Selbst der Anblick des Ozeans regte nichts in ihr. Es war ein Moment, den sie nie hätte definieren können. Als bekannte Stimmen zu ihr vordrangen, wäre sie am liebsten los gerannt, hätte die Besitzer der Stimmen umgerannt. Unbewußt war Yukí einen Schritt vor gegangen. Jedoch hielt sie wieder inne. So sehr sie es sich auch wünschte, es gab keine Möglichkeit, einfach alles zu vergessen. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
"Verdammter Dreck!"
Was hatte sie schon zu verlieren? Sie hatte vor wenigen Stunden alles verloren, was ihr etwas bedeutete. Unsicher bewegte sich Yukí nun vorwärts, kam jedoch nur bis zur nächsten Ecke. In diesem Moment gefror ihr Denken auf ein neues ein. Sie stand versteckt, man konnte sie nicht sehen. Aber sie konnte genau sehen, was dort unten vor sich ging. Sofort fiel ihr Kají auf, der auf dem Rücken ihres Freundes hing. Die Braunhaarige schluckte. Die Hand am Geländer der Treppe verkrampfte sich, fest klammerte sie sich an das Holz. Blut.. so viel von der roten Flüssigkeit.. Kají.. ihr großer Bruder.. Ihre Schuld. Sofort schlugen wieder all diese negativen Gedanken auf sie ein, versuchten sie zu Boden zu strecken. Sie hatte am liebsten geschrien, aber ihre Kehle war zugeschnürt. Sie konnte sich kaum regen. Da war so viel Blut.. Ohne sich wirklich dessen bewußt zu sein rannte sie los, eilte die Treppe hinunter und hetzte auf das Zimme rzu, in dem die drei verschwunden waren. Egal wie sie es drehte und wendete.. es konnte nur Kají's Blut sein, dass sie gesehen hatte. Bei der Tür des Zimmers angekommen, lehnte sie sich neben diese an die Wand. In ihrem Kopf waren die wildesten Vorstellungen. Wenn das wirklich Kají's Blut gewesen war.. würde er dann..? Konnte man so viel Blut Verlust überleben? Sie kniff die Augen zusammen, nahm all ihren Mut und trat einen Schritt zur Seite, sodass sie nun im Türrahmen stand. Ihr Blick war gen Boden gerichtet, nur kurz blinzelte sie zu dem schwer verletzten Rothaarigen. Es war sein Blut. Und er sah.. gar nicht gut aus. Während ihre Hände sich erneut zu Fäusten ballten, traten wieder Tränen in die dunklen Augen Yukí's Es gab nur einen Weg, ihn zu retten. Und dieser Weg würde mit ihr der sicherste sein. Sie konnte den Anwesenden nicht in die Augen sehen, weswegen ihr Blick auch dann noch am Boden heftete, als sie ein leises Flüstern von sich gab.
"Wird er.. wird er.. verbluten..? Ich.. ich will ihm helfen! Sagt mir, wie ich.. ihm helfen kann!"
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Levester Ouwén
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:40 pm |
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Etwas außer Atem, setzte sich der Schwarzhaarige wieder in Bewegung, als Faite die Tür aufstieß. Sofort steuerte er auf das Bett zu, auf dem der junge Mann bereits Gestern versorgt werden musste. Jener Raum, in dem das ganze Übel seinen Start gefunden hatte. Würde auch hier alles enden? Levester biss die Zähne zusammen, setzte den Rothaarigen auf dem Bett ab und legte seinen schlaffen Körper hin. Kurz hob er einen seiner Arme, aber die Blutspur führte bereits wieder aus dem Zimmer hinaus. Verdammter Dreck. Wie viel Blut mochte Kají schon verloren haben? Schnell griff er wieder an seinen Hals, der Puls war noch da. Aber er schien mit jeder verstreichenden Sekunde schwächer zu werden. Er würde verbluten. Hastig lief er auf den Schrank zu, riss ihn ohne Rücksicht auf und holte erneut einige Bandagen und Klammerbänder hervor. Wieder am Bett öffnete er die Druckverbände an Kajís Handgelenken und drückte den tiefen Schnitt zusammen. Mit einem Tuch wischte er kurz notdürftig etwas Blut ab und benutzte die Klammerbänder um den Schnitt weiter zu zuhalten. Längs drüber, quer. Egal, Hauptsache fest. Er durfte nicht noch mehr Blut verlieren. Anschließend zurrte er wieder einen sehr festen Verband um das Handgelenk, wiederholte die Prozedur am anderen Arm. Jetzt dürfte kein Blut mehr hervortreten. Aber er hatte schon so viel verloren ... das konnte sein Körper nicht innerhalb kurzer Zeit neu produzieren. Scheiße. Er würde ihnen hier wegsterben, wenn er kein neues Blut bekam. Aber welche Blutgruppe hatte er?! Als er eine Stimme hinter sich hörte, wandte sich Levester rasch um. Yukí. Er spürte, wie ein unschöner Schmerz in seinem Inneren aufflammte und er sah die Braunhaarige an, die seinen Blick mied. Sie wollte plötzlich helfen? Und doch, bereits beim nächsten Gedanken wurde ihm klar, dass dies die einzige Möglichkeit war. Sie waren Geschwister und damit die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr hoch, dass sie die selbe Blutgruppe besaßen. Der Schwarzhaarige sah kurz zu Faite, dann wieder zu seiner Freundin.
„Er braucht Blut, ansonsten wird er sterben. Ich weiß nicht, was für eine Blutgruppe er hat, aber da du seine Schwester bist, wirst du mit größter Wahrscheinlichkeit die Selbe haben. Wenn du helfen willst, musst du Blut lassen.“
Er suchte kurz Yukís Blick, da sie aber zu Boden sah, konnte er ihn nicht finden. Levester stand auf, ging wieder zum Schrank zurück und begann nach notwendigen Utensilien zu suchen. In diesen Momenten konnte er nur dem Himmel danken, dass er tatsächlich Arzt geworden war und deshalb genügend Hilfsmittel besaß. Ansonsten hätte es für den Rothaarigen wohl keine Chance mehr gegeben. Er räumte aus dem Schrank zwei dünne Schläuche, zwei Transfusionsnadeln und eine Spritze ohne Nadel. Seine grauen Augen richteten sich wieder fordernd auf Yukí. Er wusste, wie sehr sie diese Nadeln verabscheute.
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Faite el Incendio
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:41 pm |
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Und dann lag er da wieder, genau wie am Abend zuvor, doch diesmal war es anders. Und genau dieses andere war das was so schlimm war. Gestern waren ihm seine Verletzungen von fremder Hand zugefügt worden, heute hatte er es selbst getan. Er selbst. Er hatte es so gewollt... und wieder war sie etwas abseits, an der Seite des Bettes, den Blick auf den Jungen gerichtet, der um sein Leben kämpfte. Oder es wenigstens sollte. Die Dunkelhaarige war sich nichtmehr so sicher, was sie denken und fühlen sollte, was Wahrheit war und was Trugschluss. Betäubt beobachtete sie Levi, der damit began den Verletzten zu versorgen, und sie war wieder einmal machtlos, kraftlos, unwichtig, hilflos. Sie rieb sich nochmal über die Augen, wodurch diese noch mehr gerötet wurden. Ihre Arme hingen anschließend schlaff an ihrem Körper hinab, sie war so unglaublich müde, fertig mit der Welt. Er jetzt merkte sie, dass sie noch Nass war, alles klebte an ihr, der Pullover war zerfetzt, die Kleidung an so vielen Stellen mit Blut verschmiert. Sie began zu zittern, blickte auf Kají, der ebenso nass war, wenn nicht noch mehr. Und zudem ausgekühlt. Langsam und kraftlos nahm sie die Decke, die am Fußende des Bettes lag, und zog sie dem Jungen bis an die Hüfte, damit er wenigstens ein bisschen Wärme abbekam. Ein Geräusch in der Nähe de Tür ließ sie herumschnellen. Sie hörte die Worte die die beiden wechselten, doch nur ein Wort hallte in ihrem Gedächtnis nach und schrie sie förmlich an. Immer und immer wieder.
.oO( ...sterben...sterben...sterben...sterben...STERBEN.)
Das Mädchen schluckte hart, und blickte dann das Mädchen an. Ihre beste Freundin. Und in ihren Augen konnte man sehen, dass sie aus tiefstem Herzen sprach, dass das was ihre Lippen verließ, die reinste Wahrheit war, und dass sie alles genauso meinte, was sie sagte. Sie flehte förmlich, und schmiss ihren Stolz über Bord.
" Bitte...Yukí. Bitte hilf ihm."
Ihre Stimme klang brüchig, sie war schwach und eigentlich so untypisch für die temperamentvolle Schwarzhaarige. Sie wusste ganz genau, was für eine Angst Yukí vor Spritzen hatte, und dass das die einzige Möglichkeit war um den Jungen zu retten. Ihr Blick huschte für einen Sekundenbruchteil zu Levi, der alles Vorbereitete, um die nötige BLuttransfusion durchführen zu können. Die orange schimmernden Augen suchten anschließend den Blick von Yukí, der jedoch verborgen, am Boden des Zimmers lag.
"Bitte..."
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Yukí Árashi
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:42 pm |
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Noch immer konnte sie nicht den Blick heben, sie konnte sie nicht ansehen. Zu groß war die Angst, Verachtung in ihren Augen zu sehen. Sie spürte, wie sie sie ansahen. Sie spürte ihre Blicke wie Messer, die man ihr in den Rücken stach. Sie malte sich aus, wie sie einfach davon lief. Wie ein feiges Kind, dass Angst vor einer Bestrafung hatte. Die Worte ihres Freundes drangen zu ihr vor, hallten in ihrem Kopf immer und immer wieder. Er würde sterben. Er brauchte Blut. Ihr Blut. In ihrem Kopf war kein Platz für die Angst vor Spritzen, Nadeln.. aber unwohl war ihr trotzdem. Nun sagte auch Faite etwas. Inzwischen bohrten sich ihre Fingernägel in das Fleich ihrer Hand. Natürlich wollte sie helfen. Sie wollte ihren Bruder nicht sterben lassen. Zusätzlich biß sie sich auf die Unterlippe, konnte noch immer nicht den Kopf heben. Mit den Augen folgte sie den Bewegungen ihres Freundes. Ihr Herz raste. Je länger sie sich Zeit ließ, desto mehr starb der Rothaarige. Sie musste sich entscheiden. Ohne wirklich darüber nach zu denken, setzte sie einen Fuß zurück. Sie wollte wegrennen, sie hatte das Gefühl an der Situation zu zerbrechen. Faite's Stimme ließ ihre Bewegung einfrieren. Yukí schloß die blauen Augen, atmete tief ein. Es war seine einzige Möglichkeit, zu überleben. Seine einzige Überlebenschance stand in der Tür und badete sich in purem Egoismus. So ein verdammter Dreck! Ganz langsam hob Yukí eine Hand, schob ein wenig den Ärmel ihres Oberteiles nach oben. Sie tat dies auomatisch, sie wußte nicht ein Mal, ob sie sich richtig verhielt. Ihr war schwindelig, schon alleine der Gedanke an diese Spritzen sorgte bei ihr für Übelkeit. Ganz langsam hob sie den Blick. Zuerst sah sie Faite an, konnte ihr für wenige Momente in die Augen sehen. Blinzelnd drehte sie dann den Kopf zu dem Schwarzhaarigen. Sie hielt den Atem an, während sie ihm für den Bruchteil einer Sekunde in die Agen sah. Sie konnte es einfach nicht. Schnell wandte sie sich wieder ab, ging einige Schritte vor um näher bei Kají zu stehen. Das war das einzige, was sie für ihn tun konnte. Yukí schloß die Augen und zog den Ärmel noch ein kleines Stück höher. Sie wandte sich nicht den beiden anderen zu, ihr Blick lag wieder stumm auf dem Boden. Langsam ließ sie sich auf das Bett sinken, es war besser so. Sie hatte das Gefühl, nicht mehr stehen zu können, mit all der Last auf ihren Schultern.
"Er.. darf nicht sterben"
Diese Worte sollten so etwas wie eine Aufforderung sein. Jetzt konnte sie nur noch die Augen geschlossen halten und darauf warten, dass man versuchte, ihrem Bruder zu helfen. Ihr Blick fiel zur Seite, wo der leblose Körper ihres Bruders lag. Nicht hörbar für die anderen flüsterte sie mit leisem Ton. Er würde es vermutlich nicht hören, aber.. das war auch egal.
"Halte durch.. großer Bruder.."
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Levester Ouwén
Protagonist
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Thema: Re: 5 - Pieces Mi Dez 23, 2009 10:42 pm |
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Mit ein paar Handgriffen baute der Schwarzhaarige die Konstruktion zusammen, indem er die zwei Nadeln an jeweils einem Schlauch befestigte und die beiden freien Enden in zwei vorgesehenen Löchern der Spritze steckte. Ein kurzes Prüfen, indem er an dem Heben zog. Levester richtete seinen Blick wieder auf Yukí, die sich nun langsam auf dem Bett sinken ließ. Er nickte, schob sich einen Stuhl heran und ließ sich vor der Braunhaarigen sinken. Jetzt wagte er es doch für ein paar Atemzüge nicht mehr, ihr in die Augen zu blicken. Er nahm ihren Arm in die Hand, ließ kurz ein wenig Desinfektionsmittel in ihre Armbeuge tropfen. Schließlich hob er doch vorsichtig den Blick und sah sie an.
„Das ... wird nun ein bisschen weh tun. Du schaffst das.“
Er stach so behutsam, wie es eben möglich war, die Nadel in eine Ader in ihrer Armbeuge und befestigte diese mit einem Klammerband an ihrem Arm. Dann zog er an dem Hebel der Spritze und schon floss Blut in sie hinein. Während dieser Prozedur hielt er ihren Arm auch weiterhin sachte fest, hob nun allerdings nicht mehr den Blick. In Anbetracht dessen, dass Kají Unmengen an Blut verloren hatte, würde es auch einiges Blut brauchen, um ihn außer Lebensgefahr zu bringen. Er hatte mit Sicherheit zwei volle Liter gelassen. Das konnte er seiner Freundin natürlich nicht abnehmen. Er wusste, dass bei Blutspenden etwas mehr als 500 Milliliter pro Person zu Stande kamen, doch das würde bei Kají auch nicht reichen. Der junge Arzt legte sich schließlich auf 800 Milliliter fest. Er schob den Stuhl etwas weiter, nahm Kajís Arm und träufelte auch auf seine Armbeuge etwas von dem Desinfektionsmittel. Die Nadel positionierte er bereits in seinem Arm, machte sie fest und kontrollierte den Stand vom Blut seiner Freundin. Er stoppte schließlich die Transfusion, drückte den Hebel etwas zurück. Vorsichtig zog er die Nadel wieder aus ihrem Arm und drückte sofort eine kleine Kompresse darauf. Er hob den Blick wieder in Yukís Gesicht.
„Du legst dich jetzt bitte hin und nimmst dir Wasser mit. Viel trinken um den Flüssigkeitsverlust aus zu gleichen, sonst wird dir schnell sehr schlecht.“
Levester sprach mit ruhiger Stimme, wollte ihr sagen, dass er später auch zu ihr kommen würde, wollte sich eigentlich schon bei ihr für seine Ohrfeige entschuldigen, doch dazu war jetzt keine Zeit. Er band auch ihr eine Bandage um den Arm, erhob sich und strich ihr kurz über den Kopf. Natürlich war er noch verletzt von den Worten, die sie ihm an den Kopf geschmissen hatte, doch immerhin hatte sie grade gezeigt, dass sie es eigentlich nicht so gemeint hatte. Es rechtfertigte nichts, aber sie rettete Kají damit vielleicht das Leben. Es war alles andere als richtig gewesen, sie zu schlagen. Das tat ihm unendlich Leid. Nun dichtete er das eine Loch an der Spritze ab und drückte den Hebel herunter. Diesmal floss das Blut in Kajís Arm. Hoffentlich ... war es nicht schon zu spät und sein Körper konnte schnell genug neues Blut bilden. Immerhin hatte er bereits Gestern schon Lebenssaft verloren, auch körperlich war er nicht fitt. Alles Kriterien, die das Gesamtbild schlecht aussehen ließen. Der Schwarzhaarige biss sich auf die Lippen und sah zu Faite hinüber.
„Wir können jetzt nur noch hoffen, dass er die Nacht überlebt ... bleibst du bei ihm?“
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Thema: Re: 5 - Pieces |
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