Sonate des Ozeans
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 8 - Innocent Murder

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Levester Ouwén
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Levester Ouwén

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:35 pm

Levester ignorierte gekonnt das gekünstelte Lächeln, verdrehte nur innerlich die Augen. Dieser Kerl war ihm einfach suspekt. Er verhielt sich nicht mal wie einer. Und dann kam schon wieder dieses typische in die Hände klatschen und plötzlich lief Tiberias rückwärts vor ihm her. Der Schwarzhaarige zog desinteressiert eine Augenbraue hoch. Nach seinen Worten zog sich auch die zweite Augenbraue hoch ... eine Sekunde verstrich, dann war Levi an der Reihe, ein paar Mal auf zu lachen. Und der nächste Blick, den Tiberias zugeworfen bekam, sollte ihn schier umbringen. Ein abwertendes Grinsen erschien aber schon bald auf seine Lippen.

Bevor DU, mein Freund, mir Konkurrenz machst, lernen Schweine fliegen, Hühner fangen an zu bellen und Krümel spricht chinesisch."

Dieser Kerl war wirklich eine Nervensäge und irgendwo nicht ganz richtig im Kopf. Ja, genau deshalb war er es eigentlich nicht wert, sich über ihn auf zu regen. Und Yukí ... ach, das war doch lächerlich.

Ich mache mir keine Sorgen.",

erwiderte Levester gelassen und blieb nach ein paar weiteren Schritten stehen. Er hatte keine Lust mehr, das wurde ihm zu dumm.

Ich werde jetzt zum Schiff zurück gehen, du kannst ja noch nach ein paar ... Heilcremes Ausschau halten."

Der junge Mann hob die Hand zum Gruß und wandte sich um. Das nächste Mal, wenn Yukí auf die Idee kam Streichhölzer zu ziehen, würde er sie über Bord werfen. Also, die Streichhölzer. Hoffentlich hatte aber seine Freundin derweil auch eingesehen, dass es eine ziemlich dämliche Idee gewesen war.
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Tiberias
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Tiberias

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:36 pm

Tiberias grinste nur wissend. Jaja, jetzt versuchte er also ganz geschickt sich aus diesem offensichtlichen Grund hinaus zu reden. Das ging bei dem Blonden durch das eine Ohr rein und durch's andere wieder raus. Er war nunmal schön. Ausgesprochen schön. Die Frauen auf dem Markt starrten ihn an. Er war das gewohnt. Die Worte Levesters ließen ihn kalt. Als dieser sich jedoch abwandte und zum Schiff zurück ging, drehte auch er und war schnell wieder an seiner Seite.

„Halt die Klappe."

Zischte er. Gelassen lief er neben dem Schwarzhaarigen her. Er wusste gar nicht, was das Problem war. Wieso ihn keiner mochte und so. Er war doch eigentlich ganz okay. Es musste daran liegen, dass er irgendwie Konkurrenz war. Er seufzte. Manchmal war Schönheit eben vergänglich.

„Wie lange bist du denn schon mit Yukí zusammen?"

Fragte er und lief einfach in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
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Faite el Incendio
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Faite el Incendio

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:37 pm

Sie mochte es gar nicht, wie sich alles entwickelt hatte, in diesem Moment. Sie mochte es wirklich nicht, doch etwas dagegen tun konnte sie kaum, sie konnte nur versuchen mit dieser Situation umzugehen und sie vielleicht etwas zu entschärfen. Sie starrte dem Dunkelhaarigen Jason weiterhin stur in die Augen, vielleicht etwas gereizt, weil er einfach auf das Schiff gekommen war, ohne überhaupt zu fragen oder wissen zu wollen ob er erwünscht war. Außerdem war da seine Art, die so anders war, als diese, die sie an ihm kannte, als sie ihn kennengelernt hatte. Nur tief in ihrem Unterbewusstsein beschlich sie das Gefühl, dass es der Alkohol gewesen sein könnte... Sie wusste, dass Krümel da war, bei Kají, doch bewusst nahm sie das nicht war, in ihr war nur drin, dass Kají komisch war, komischer als sonst. Und er kannte Jason. Und das mochte sie nicht. Und das was Jason sagte erst Recht nicht. Sie erstarrte bei seinen Worten, und es schien in ihren Ohren nachzuklingeln. Immer wieder war da [...] "Piratenjunge ist ein Kindermörder, nicht wahr? ..." Kindermörder... Mörder. Sie konnte nichts sagen, hätte sich zu gerne umgedreht um die Reaktion von Kají zu sehen. Sie wollte ihm in die Augen sehen und fragen ob das wahr war. Das konnte nicht sein. Sie kannte ihn doch. Wie er mit Luca umging, mit allen anderen. Er würde doch nie morden, Kinder! Sie biss sich auf die Lippen, wusste einfach nichts mehr, was sollte sie glauben, was nicht, log Jason einfach nur...? Am Liebsten wäre sie losgerannt und hätte sich irgendwo verkrochen. Ganz weit weg, um dann einfach in die Welt hineinzuschreien. Einfach um ihren Frust, ihr Unwissen herauszulassen. Was wusste sie schon über Kají...? Eigentlich hatte Jason Recht. Sie kannte ihn doch gar nicht... oder? Sie ließ sich ohne zu Reagieren beiseite schieben, registrierte noch nicht einmal die Berührung, sie war zu aufgewühlt. Was ein paar Worte nur bewirken konnten. Sie stand da, wie geschlagen und getreten, rührte sich nicht, nur ihr Kopf senkte sich ab und musterte nun leer den Holzboden.
Doch wieder riss die Stimme von Jason sie wach. Sie schnellte um, als sie ihn wieder sprechen hörte, bemerkte, dass er näher an Kají dran war, als sie hatte zulassen wollen, und war sich dann nichtmehr sicher, warum sie sich zwischen beide gestellt hatte. Mörder. Kaum hatte sie die schnelle Drehung vollendet und wieder sicher auf beiden Beinen stand, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Hölle. Wie konnte er es wagen...?! Zorn kochte in ihr Hoch, als sie sah, was Jason getan hatte, sie konnte es nicht glauben. Was erlaubte der Schwarzhaarige sich eigentlich? War er noch zu retten...?! Sie starrte nur stumm auf die Narben an dem Handgelenk von Kají, war für einen Moment sprach und regunslos, bevor sie sich mit einem Sprung vom Boden abstieß und direkt auf Jason zuschritt, binnen Sekunden war sie direkt hinter ihm. Sie packte ihn am Arm und zog ihn ruckartig herum, sodasssein Körper in ihre Richtung zeigen musste und er den Arm von Kají zwangsweise loslassen musste. Mit der anderen holte sie weit aus und gab ihm eine schallende Ohrfeige, sodass ihre Handinnenfläche zu brennen anfing. Doch das war ihr egal. Nur das Geräusch des Knallens hallte noch etwas nach.

"Halt deine Fresse, ja?! Du hast keine Ahnung, keiner kommt in die Hölle, und wenn dann bist du das!"

Sie ließ seinen Arm los, warf ihn weg wie eine giftige Schlange. Am Liebsten hätte sie ihm ins Gesicht gespuckt. Sie erkannte nichts mehr von dem Jason, den sie einst in einer Bar getroffen hatte und mit dem sie alle vor einigen Seeräubern geflohen waren. Er war ein anderer Mensch und sie verachtete ihn. Er hatte keinen Respekt, ungehobelt, und versuchte den Rotschopf zu verletzen, mit allen Mitteln. Ihren Kají.

"Und ob ich das weiß. Ich weiß es, ja?! Ich weiß alles, also glaub nicht, mir etwas Neues erzählen zu können!"

Sie fauchte ihm die Worte entgegen, schrie halb, der Zorn war ihr ins Gesicht geschrieben, und eigentlich hatte sie noch sagen wollen, dass er verschwinden solle. Doch das hatte sich für sie erledigt. Wenn er jetzt nicht begreifen würde, dass er nicht erwünscht war, dann wusste sie auch nicht.
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Kají Árashí
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Kají Árashí

Kajis Titel

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:38 pm

Kají hörte nur noch die Worte Jasons und das Schlagen seines schreienden Herzens, das schmerzhaft gegen seine Brust pochte. Dem Rothaarigen war plötzlich so furchtbar kalt und sein Mund fühlte sich trocken an. Er schluckte kaum merklich und fühlte sich an der Wand immer kleiner werden. Wie damals, jeden Tag, ganz hinten im Klassenzimmer. Er wollte den Schwarzhaarigen dazu bringen, mit dem Reden auf zu hören, Faite Dinge zu sagen, die ihn allein schon genug zerrissen! Kindheit, Kindheit ... ja, deine Kindheit! Wieder verspürte Kají ein Beben in seinem Körper und dann ... setzte sein Herz aus. Kindermörder. Ihm blieb die Luft weg. Kindermörder. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen starrte er Jason an, während sich seine Worte langsam mit einem langgezogenen Piepen vermischten. Es war, als müsste er jeden Moment zusammen brechen. Warum!? Warum tat er das!? Wieso musste er jetzt auftauchen, nach so vielen Jahren und ihn wieder zur Hölle schicken? Hatte die Zeit damals nicht gereicht? Jeder Tag? Jede einzelne Stunde, jede Minute, jede noch so winzige Sekunde? Als Jason auf einmal Faite zur Seite schob und dann schon direkt vor ihm stand, war es wie ein tödlicher Stromschlag, der durch ihn hindurch zuckte. Dann klammerte sich eine eisige Hand um sein Herz und drückte zu. Die Narben an seinem Handgelenk wurden sichtbar. Und bloß Kají selbst wusste, dass dort ... nicht nur die großen Narben waren, die er sich in der Bucht zugefügt hatte. Er erinnerte sich an die Worte von damals und ein paar Sekunden lang musste er selbst auf seine verunstaltete Haut starren. „Die Zeit heilt meine Wunden nicht."
Er spürte Faites Blick wie Messerstiche auf sich liegen. Es tut mir Leid ... Und dann riss der Rothaarige ruckartig den Arm weg.

... Ich ... war schon in der Hölle!"

Er schrie nicht und doch war seine Stimme laut gewesen. Aber auch das ging unter, wie es schon immer so gewesen war. Die Schwarzhaarige hatte Jason plötzlich herum gerissen und Kají hörte das Schallen einer kräftigen Ohrfeige, auf das er ganz automatisch selbst zusammen zucken musste. Ohne es selbst zu kontrollieren huschten seine meergrünen Augen zu ihr und er sah sie einfach nur an. Hörte ihre Worte, sah, wie wütend sie plötzlich war. Noch wütender, als diese Sache mit Tiberias war. Noch viel wütender. Sie sagte Worte, die nicht wahr waren und ihn doch schützen sollten. Kají sah sie einfach nur an, die stumme Frage ins Gesicht geschrieben: Wieso? Wieso tust du das für jemanden wie mich? Jason hatte doch recht. Wie viele mochten wohl gestorben sein? Den Blick senkend schlossen sich seine Finger fest um das freie Handgelenk, damit die Narben wieder verdeckt waren. Stimmen flüsterten in seinem Kopf, nein, eine Stimme, rau und alt, psychopathisch und grausam. Das Blut so rot ... Nein, er wollte ihn nicht mehr hören! Er war selbst der Lügner, er brachte nicht über die Lippen, dass es stimmte, dass er ... Kindermörder.
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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:39 pm

Fast schon amüsiert grinsend betrachtete der Schwarzhaarige die Narben, die deutlich zu erkennen waren. War ja wirklich wunderbar, was für ein Schwächling dieser Bengel war. Aber er zog seinen Arm weg, bekam dann endlich mal seine dumme Fresse auf. Auf die Worte des Rothaarigen hin legte sich ein noch viel hämischer wirkendes Grinsen auf die Lippen Jasons. Ohh, wie viel Mitleid sollte er den nun bekommen? Wollte er etwa ganz viel? Nur Schade, das er von ihm selbst nicht ein bisschen bekommen würde. Er hatte es verdient, alles. Gerade wollte er etwas erwidern, irgend einen dummen Kommentar von sich geben. Abe da wurde er schon am Arm gepackt, umgedreht. Und noch ehe er reagieren konnte, bekam er eine flache Hand auf die Wange geknallt. Für einen Moment blinzelte er etwas erschrocken zur Seite. Jason rieb sich über die Wange, sah erst zu dem Piratenjungen der nun wie versteinert wirkte. Och, was schaute er den so drein? Da wurde einem ja schlecht. Faites Worte ließen den Schwarzhaarigen kalt, was interessierte es ihn. Er sah sie nu kurz an, mit einem Blick der Bände sprechen musste. Jason wandte sich also wieder zu dem Rothaarigen, grinste ihm wieder so abwertend entgegen.

"Oh ja, die Hölle. Plötzlich wurde es still im Heim und plötzlich hörte man den grauenvollen Schrei einer Stimme, die kaum einer je gehört hatte. Dann ging alles in Flammen auf."

Sein Grinsen wurde breiter bei diesen Worten, als wüßte er genau, was der Rothaarige nun denken würde. Oh, was für ein Spaß das doch war. Er sah so wehleidig aus, so gebrochen. Aber dann ertönte schon wieder sie Stimme der Schwarzhaarigen, sodass er sich leider von diesem Häufchen Elend abwenden musste. Er hatte ja sicher später noch genug Zeit.

“Achja? Er hat dir also alle jede Kleinigkeit erzählt?“

Er lachte auf, als wenn er eine Ahnung hatte, dass das eine Lüge war. Er konnte sich das beim besten Willen nicht vorstellen.
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Levester Ouwén
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Levester Ouwén

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:40 pm

Levester überhörte die Aufforderung Tiberias' komplett. Sollte das etwa eine Drohung sein? Der Blondhaarige hätte doch eh zu viel Angst, sich einen Nagel ab zu brechen, als wirklich etwas zu tun. Ihm schien ja nicht mal zu gefallen, dass er seine grandiose Idee mit der Heilsalbe wieder aufgriff. Der Schwarzhaarige verdrehte die Augen. Auf seine nächste Frage hin, drehte er den Kopf zu ihm herum und musterte Tiberias schlecht gelaunt. Weshalb wollte er das schon wieder wissen? Levi sah wieder nach vorne, zählte kurz in seinem Kopf die Monate ab.

"Kennen gelernt habe ich sie als kleines Kind. Zusammen bin ich mit ihr seit einem halben Jahr."

Ein halbes Jahr, das klang einfach zu wenig. Kennen gelernt als kleines Kind - das hatte schon etwas viel Größeres. Und es war nicht mal gelogen. Dank Kají wusste er ja nun, dass Yukí das kleine Mädchen gewesen war, dass er damals auf dem Hafenbecken fischen musste. Aber, das ging Tiberias schlicht und ergreifend einfach nichts an. Also wandte er den Blick wieder ab, suchte sich durch der Menge den schnellsten Weg zurück zum Schiff. Hoffentlich war die Braunhaarige auch schon zurück.

Obwohl am Morgen noch strahlender Sonnenschein gewesen war, keine Wolke am Himmel, hatte sich inzwischen eine hellgraue Decke gänzlich über das Meer gelegt. Die Sonne war wie verschwunden, Regengeruch lag in der Luft und schließlich begann kräftiger, windloser Nieselregen. Schleichend war es furchtbar nebelig geworden, der Horizont erst kaum noch zu erkennen und nun schien langsam alles im Weiß zu verschwinden.

Regen, na toll. Und wegen des Nebels war das Schiff auch kaum noch zu erkennen. Aber der Weg musste der Richtige sein, denn nach - für seinen Geschmack - viel zu langer Zeit, stand er endlich an der Strickleiter. Nur beiläufig warf Levester einen Blick hinter sich, um nach Tiberias zu sehen, dann kletterte der junge Mann flink nach oben. Ein paar Schritte weiter traf er auf eine irritierende Situation. Es war laut auf dem Schiff, aber ... weshalb sollte Faite Kají anschreien? Sein Blick fiel auf einen schwarzhaarigen Kerl, der sich zum Rothaarigen umgewandt hatte. Er zog eine Augenbraue hoch.

"Jason?"

Was machte der bitte hier? Schnell huschte sein Blick zwischen den Personen hin und her. Faite, Kají, Krümel, Jason. Keine Yukí. Na toll, das war ja mal wieder klar gewesen. Er grummelte leise. Wohin hatte sich seine Freundin nun schon wieder verlaufen? Aber auch die Szenerie erschien ihm sehr ... ungut. Faite sah wütend aus, Kajís Gesichtausdruck hatte etwas Undefinierbares an sich, als würde er gleich in sich zusammen sinken. Außerdem umklammerte er seinen Arm. Levesters Augen verengten sich leicht.

"Was ist hier los?"
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Tiberias
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Tiberias

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8 - Innocent Murder - Seite 2 Vide
BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:41 pm

Also waren sie eben zurück gelaufen. Tiberias hatte nichts mehr gesagt, der Schwarzhaarige war ihm zu miespetrig. Vielleicht war das halt einfach seine Art, der Blonde konnte nicht verstehen wie man so wenig Spaß am Leben haben konnte. Es war doch alles wunderbar. Pfeifend war er Levester zum Boot gefolgt, wanderte guter Dinge hinter ihm über das Deck, in Richtung Kombüse, von der Stimmen ertönten. Überrascht zog er die Augenbrauen hoch, als er einen Fremden dort stehen sah. Und der war gar nicht mal so hässlich. Ein Junge, aber das war ja auch egal. Er grinste und lehnte sich gegen die Wand, seine Augen wanderten über den Körper des Fremden. Levester schien ihn zu kennen, denn er sprach ihn mit Namen an. Jason. Der Schönling grinste.

„Hallo Jason... Ich bin Tibrias."

Er lächelte sein unwiderstehliches Lächeln und der Blonde streckte ihm die Hand entgegen. So wirklich nahm er den Ernst dieser Situation nicht wahr. Er hatte es nicht so mit feingefühl. Er war halt einfach nicht intelligent. Ein wenig dämlich. Er grinste. Sah zu Kají. Der sah aber nicht gut aus.

„Hast du... schlecht geschlafen? Oder so?"

Er sah zu Faite die wütend schien. Sie war schon wieder so wild. Er grinste. Er mochte sie so. Kaji's Handgelenke fielen ihm gar nicht auf. Und wenn, hätte er es wahrscheinlich nicht verstanden.

„Ein Freund von euch?"

Fragte er. Hätte er das vorhergehende Gespräch mitbekommen, wäre ihm diese Frage, ja seine Worte überhaupt, vielleicht sogar peinlich gewesen. Vielleicht.
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Yukí Árashi
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Yukí Árashi

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:43 pm

Für einige Augenblicke blinzelte Yukí zum Himmel, beobachtete die Wolken. Na, das sah ja mal toll nach Regen aus. Dann sollten sie sich wohl beeilen, damit sie wenigstens etwas trocken zurück aufs Schiff kamen. Den Kopf wieder senkend blickte sie zu Krümel, damit er auch nicht unbemerkt verschwand. Seufzend wandte sie sich schließlich wieder dem Stand zu. Also hieß es nun, etwas zum anziehen für den Kleinen zu finden. Was für ein Drahtseil Akt. Aber er würde wahrscheinlich eh nicht jammern, wenn sie etwas kaufte was ihm nicht passte. Und einige Minuten später hielt sie zwei Tüten in der Hand. Das war wohl seine Größe.. (Ami such dir was aus, was er haben soll xDDD 2 Tüten kann viel sein ;D Tante Yukí is großzügig x’D) Das musste wohl reichen. Sonst kauften sie halt noch was. Also wandte sich Yukí lächelnd um, betrachtete kurz den Schwarzhaarigen, der mit dem Rücken zu ihr stand. Aber immerhin blieb er stehen, wie es sich gehörte. Ein paar Meter weiter fand sich dann auch die Lösung für ihr zweites Problem. Essen. Mit der festen Überzeugung, dass Krümel wartete, begab sie sich also auch zu diesem Stand und kaufte das Nötigste. Nun noch eine dritte Tüte in der Hand haltend tappte Yukí zurück zu dem kleinen Jungen und legte ihm eine Hand auf den Kopf.

“Dann lass uns mal nach Hause huschen. Sonst sind wir beide gleich pitschnass.“

Nun griff sie nach seiner Hand, wobei ihre Aufmerksamkeit auf zwei Gestalten in der Nähe gerichtet war. Hah! Die andere Hand mit den Tüten hebend machte die Braunhaarige einige Schritte, hielt auch nicht an, da der Junge brav neben ihr herlief.

LE..“


Was machen Sie da mit meinem Sohn?!“

Die Hand noch immer erhoben blickte Yukí zur Seite. Hää..? Die Frau, die SIE gerade angeschrien hatte, stand nun da, mit verschränkten Armen und Monster Blick. Sichtlich verwirrt blickte die Braunhaarige sich um, als suche sie jemanden, den dieses Biest gerade angeschrien hatte. Aber dann huschte ihr Blick doch nach unten, zu der Hand, die ihre fest hielt. Das.. war nicht Krümel. Ein fremdes Jungen Gesicht grinste sie an. Na.. toll. Und zack wurde ihr die Hand des Jungen entrissen. Noch immer die Hand mit den Tüten erhoben blickte Yukí verwirrt dem Gespann nach. SCHEIßE! Wo war.. wo waren denn..? Trop, Tropf. Ohhh nein! Herausfordernd wandte Yukí den Blick hoch. Und dann fing es auch schon an zu schütten. Den Blick voller Hoffnung zur Seite wendend, wurde diese Hoffnung schon wieder zerstört. Levi und Tiberias waren auch weg. Statt dessen zog sich langsam dichter Nebel durch die Strraßen. Da rannten auch schon die ersten an ihr vorbei. Schirme wurden aufgemacht. Und nur sie stand da, klitschnass und scheiß Laune. Mit einem leisen Nuscheln setzte sich Yukí in Bewegung, jetzt war es auch egal wie schnell sie war. Also tappte sie nun Richtung Hafen. Weit konnte es ja nicht sein. Und dieses Tropfen von ihren Haaren machte sie wahnsinnig.
Bei ihrem Ziel angekommen, inzwischen völlig durchnässt, entdeckte sie das Schiff! JUHU! Auf den letzten Metern hielt sie jedoch inne. Sie fühlte sich nun noch nasser als vorher. Beide Augenbrauen hoch gezogen wandte sie den dunklen Blick nach unten.

“AHHHHHHHHHHH!“

Vor sich hin schreiend trampelte die Braunhaarige in der Pfütze herum, die ihre Schuhe nun mit Wasser getränkt hatte. Grummelnd und fest entschlossen zog sie die Schuhe aus. So, das hatten sie nun davon. Und sie ließ sie einfach liegen. Sie hatte keinen Bock mehr! Sollten die Schuhe doch selber nach Hause kommen.
Aber hey – jetzt hatte sie die Strickleiter erreicht. Die Träger der Tüte zwischen die Zähne nehmend wurde dieses Hindernis auch noch gemeistert. Aber da waren Stimmen. Waren die etwa ALLE schon wieder da?! Grummelnd machte die Braunhaarige also noch ein paar Schritte vor. Sie musste vollkommen fertig aussehen. Nass, durch gewuschelt und schlecht gelaunt. Prüfend blickte sie jeden der Anwesenden einzeln an. Krümel war da. Ihr Bruder auch. Faite ebenso. Außerdem Tiberias. Und das beste zum Schluss – Levi stand auch da. Und noch jemand. Den Blick von ihrem Freund abwendend blinzelte sie den Schwarzhaarigen an. Bekanntes Gesicht. DAS..

“DUUUUUUU..!“

Haha! Das sie diesen Affen noch ein mal sehen würde. Mit großen Schritten tappte sie auf den Typen zu, blieb jedoch bei Levi stehen. Ihm mit der freien Hand in den Bauch pieksend hielt sie ihm mit der anderen die Tüten hin.

“Halt mal bitte. Ich hab das was zu regeln. Und ich brauch‘ dich später. Ich will duschen. Es ist kalt, und ich glaube gleich wird es blutig. „

Sich von Levi weg drehend schritt sie nun wieder auf Jason zu.

“Was zum Teufel willst DU hier?! Erinnerst du dich?! Hört auf rum zu albern! Macht mal was! ERINNERST DU DICH?!“

Kurz fiel ihr dunkler Blick zu ihrem Bruder. Was.. hatte er den? Sollte das etwas mit Jason zu tun haben war dieser Hornochse Haifutter. So viel war sicher. Schnaubend stand sie schließlich vor Jason, klopfte ihm mit einem Finger auf der Brust herum.

“Lauf. Egal wohin. Oder ich schwöre dir, ich nehme dich bei lebendigem Leib in der Luft auseinander!“

Tiberias ignorierte sie. Jetzt hatte sie ja einen Sündenbock. Und warum war Faite bloß so sauer..?
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Luca
Protagonist
Luca

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:44 pm

Luca sah zu Faite, als diese ihn ansprach. Was hätte er auch sonst tun sollen? Er verstand zum einen die Frage nicht und hätte auch dann nicht geantwortet, wenn er den Sinn der Worte begriffen hätte. Krümel. Yukí. Das kam bei ihm an und in einem Prozess, der eine ganze Weile dauerte, wurde ihm dann auch klar, worauf Faite hinaus wollte. Wahrscheinlich meinte sie, er solle zu Yukí zurückgehen, was nicht möglich war, da er sie verloren hatte.
Sein Herr verhielt sich komisch, zuckte zusammen und als sich ihre Blicke trafen, erkannten sie einander im jeweils anderen. Luca jedenfalls glaubte für einen kurzen Moment sich selbst zu sehen, ohne dass er überhaupt dazu in der Lage gewesen wäre, etwas davon zu begreifen. Kají jedenfalls verfolgte mit seinen Augen das weitere Geschehen um sie herum, während der kleine schwarzhaarige Junge noch immer zu ihm nach oben sah und nach Antworten suchte. Lösungen, die stumm irgendwo auftauchen mussten, damit er begreifen konnte. Er registrierte nicht viel, von dem, was um ihn herum geschah. Der Fremde war so wie viele seiner Herren. Was auch immer das heißen mochte. Und irgendwann war er ganz dicht bei Kají und dann ein Stück weg. Dass Faite irgendetwas sagte, erreichte Luca gar nicht. Er fühlte sich nicht angesprochen. Seine Augen ruhten nur auf seinem Herrn, als wolle er noch mal das sehen, was er zuvor gesehen hatte.
Langsam sah er zu Jason hinüber, nahm am Rande wahr, dass Levester, Tiberias und Yukí wieder da waren. Ein merkwürdiger Vorgang setzte sich in seinem Kopf in Bewegung. Er hörte Schreie, die gar nicht da waren und die er nicht verstand. Befehle, die ihn steuern sollten, die aber nicht so waren, wie Andere. Und dann war um ihn herum nur noch das Stimmengewirr der Anderen. Er war nass. Seltsam. Wann hatte es denn angefangen zu regnen? Verwirrt blickte er auf seinen Kuschelhund hinunter und griff dann nach Kajís Arm, um diesen anzuheben und dann das Plüschtier zwischen ihm und den Körper zu klemmen. Er platzierte den Hund so, dass er auch vom Arm seines Herrn aus etwas sehen konnte. Irgendwie fand er, dass das so sein musste. Danach wandte er sich um und trat auf Jason zu. Ohne Schuhe, sondern barfuß wie er war, trat er dem Größeren gegen das Schienbein und schnappte dann nach dessen Hand, um seine Zähne wie ein Tier im Unterarm kurz nach dem Handgelenk zu vergraben. So fest er konnte. Es fühlte sich seltsam an, wie das Fleisch nachgab. Ganz anders als wenn man ihm die Reste eines Tierkadavers hingeworfen hatte. Wahrscheinlich deshalb, weil die Tiere tot gewesen waren und das Fleisch schon anfing zu stinken. Der Arm hingegen war warm und viel weicher und weniger zäh. Sogar das Blut schmeckte irgendwie anders, durch die Wärme geradezu widerlich.
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Faite el Incendio
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Faite el Incendio

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:45 pm

"Hör einfach auf."

Ihre Stimme bebte. Was wollte Jason hier überhaupt? Wieso tat er sowas? Warum fing er an alles kaputt zu machen, alles zu zerstören und erfreute sich auch noch daran? Wie zum Teufel konnte man sowas sein, so schrecklich werden, das war doch nichtmehr normal. Sie schüttelte nur den Kopf, sie war so wütend, aber in gleichem Maße ebenso enttäuscht. Es war ein Gefühlschaos, unbeschreiblich. Und nach den Worten von Jason überkam es sie wieder, wie konnte er nur? Mit vor Zorn funkelnden Augen stieß sie den Schwarzhaarigen gegen die Wand, drückte dabei mit ihrem Unterarm gegen seine Kehle.

"Was willst du eigentlich? Bist du nur hergekommen um uns zu nerven? Was willst du?!"

Eine Stimme knapp hinter sich ließ sie zusammenzucken, die drehte ihren Kopf und erkannte Levi. Langsam drehte sie ihren Kopf wieder zurück, starrte Jason für ein paar Sekunden beinahe drohend in die Augen, bevor sie zurücktrat und ihn damit wieder losließ. Das Levester erschienen war schien sie in gewissem Maße zu stoppen. Wenigstens war sie so nicht mehr allein, Levi war bestimmt genauso wenig erfreut wie sie, dass Jason Unruhe stiftete, Unwahrheiten erzählte... Ja, waren es Unwahrheiten? Oder... ihr Blick glitt zu Kají, wie er seine handgelenke umklammert hielt und unbewusst ballte sie ihre Fäuste, bis sie ihre Fingernägel in ihrer Handinnenfläche spürte. Dann tauchte Tiberias auf, der dem Schwarzhaarigen sogar die Hand ausstreckte.

"Tiberias...? Geht's noch?"

Sie konnte es nicht fassen, wenigstens etwas Verstand hätte sie schon erwartet, aber mit so einer geballten Ladung von Taktlosigkeit hatte sie keineswegs gerechnet. Doch irgendwann wurde es doch zuviel.

"NEIN! Kein Freund!"

Ihre Stimme hatte etwas schrilles an sich und glich gleichzeitig einem katzenartigen Fauchen. Eine merkwürdige Tonlage, doch nichts konnte ihrer Gefühlslage jetzt Ausdruck verleihen. Sie wollte weg, einfach nur weg, es wurde ihr einfach zu viel, wieso kamen jetzt plötzlich alle wieder? Und kurz nachdem dieser Gedanken zu Ende gedacht war, erschien auch schon Yukí. Lauthals und wie sie sie kannten. Ihr Kopf fing an zu pochen, sie hatte Kopfschmerzen und dieses Bild von Kají ging ihr einfach nicht aus dem Kopf, die Worte von Jason... sie wollte einfach nur noch weg. Gleich nach ihrer lauten Ankunft ging Yukí auf Jason los, und es sollte ihr Recht sein. Sie wollte nicht mehr. Sollten sich die anderen alle mit Jason streiten und ihn vom Schiff werfen, sie wollte nicht mehr, weg. Nachdenken, auch wenn es nichts bringen würde. Unbewusst glitt ihr Blick, undefinierbar, zu Kají. Krümel stand neben ihm und drückte dem Rotschopf sein Kuscheltier in die Hand. Rückte das Tierchen zurecht, als ob es lebendig wäre und etwas sehen müsste. Und er sah irgendwie unwirklich aus mit diesem Plüschhund im Arm. Sie registrierte nur aus den Augenwinkeln, wie Krümel zu Jason schritt ihm gegen das Bein trat und sich dann in seinen Arm verpiss. Irritiert über dieses Bild drehte sie sich um, und als sie den Schmerzensausdruck in Jasons Gesicht sehen konnte, war da soetwas wie Genugtuung. Und gleichzeitg war die Szene merkwürdig, vom Regen verwischt.
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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:45 pm

Er konnte es sich wirklich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er ihr ALLES erzählt hatte. Aber er wollte die kleine in ihrem Glauben lassen. Vielleicht ging es ihr ja ein wenig besser damit. Aber ehe er noch darüber nachdenken konnte, war die Schwarzhaarige ihm schon Recht nah und drückte ihn mit ihrem Unterarm an die Wand. Wollte sie ihm nun etwa drohen? Sollte er lachen? Dabei war sie anfangs der einzige Grund gewesen, warum er überhaupt hierher gekommen war. Auf ihre Worte hin grinste er bloß breit, da sie ihn wenige Herzschläge später schon wieder losließ. Da war ja schon der nächste. Aber Levester schien auch nicht gerade begeistert zu sein.

“Wir haben nur ein bisschen Spaß zusammen. Du lebst also auch noch.“

Mit diesen Worten wandte er sich kurz an Kají, der noch immer an die Wand gedrängt stand. Und dann tauchte schon die nächste Gestalt auf. Tiberias? Der erste, den er hier nicht kannte. Während der Blonde ihm die Hand hinstreckte, blinzelte Jason zu Levester. Waren die nicht gerade zusammen aufgetaucht? Er blinzelte erst den Schwarzhaarigen an, ließ sich dann dazu herab, dem fremden Jungen die Hand zu schütteln. Allerdings sah er ihn nur kurz an. Mit einem breiten Grinsen wandte er sich noch einmal zu dem Schwarzhaarigen.

“Hast du das Ufer gewechselt?“

Er lachte auf. Hatte er nicht vorher an diesem einen Biest gehangen? (Aua.. ;_; Aua aua!) Kaum war dieser Gedanke zu Ende gedacht, tauchte das besagte Wesen auch auf, und fing gleich an rum zu schreien. Allerdings wandte sie sich erst dem anderen Schwarzhaarigen zu. Er wollte gar nicht wissen, was die da beredeten. Und im nächsten Moment kam diese Furie schon auf ihn selbst zu. Sie sah wirklich.. merkwürdig aus. Was hatte die da draußen so alleine wohl gemacht Er dachte diesen Gedanken nicht zu Ende, sondern grinste der Braunhaarigen lieber breit entgegen. Auf ihre Worte hin neigte sich sein Kopf ein wenig zur Seite. Er wußte schon, was sie meinte. Aber warum regte sie sich so darüber auf? Ruhig griff er nach ihrem Handgelenk und senkte es zusammen mit seiner Hand. Dabei grinste er ihr locker ins Gesicht.

“Dein kleiner Liebling lebt doch noch.“

Er grinste und dachte im ersten Moment darüber nach, anstatt mit Faite ein wenig mit dieser Furie vor ihm zu flirten. Allerdings musste er auch diesen Gedanken verschieben, da nun der kleine Junge von eben auf ihn zu kam. Was..? Gerade hatte er Yukís Handgelenk los gelassen, kam dieses dumme Blag auf ihn zu du trat ihm vors Schienbein.

“Bist du denn..!“

Ehe er zu Ende gesprochen hatte, bohrten sich Kinderzähne in seine Hand. Der Schwarzhaarige unterdrückte einen Schmerzensschrei. Er spürte deutlich die Zähne des Kinder. Verdammtes Scheißblag! Ohne noch eine Sekunde zu zögern riss Jason seine Hand los, hob diese nun etwas an und schlug mit der flachen Hand nach dem Kind. Der sollte spüren, was er davon hatte, ihn zu beißen!
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Luca
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Luca

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8 - Innocent Murder - Seite 2 Vide
BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:46 pm

Luca hörte, wie die flache Hand auf seine Wange schlug. Er hörte es, ehe er es spürte. Es war ein vertrautes, altbekanntes Gefühl und ohne die potenzielle Gefahr von Jason abschwächen zu wollen, war der Schlag geradezu lächerlich. Der kleine schwarzhaarige Junge machte nur keinen Unterschied zwischen dieser Ohrfeige und der Ohrfeige eines Herrn. Seine Meister hatten ihr Leben lang das Schlagen geübt. Sie waren zu gar nichts anderem im Stande. Jason hatte sich einfach nur gewehrt. Luca war das unterbewusst klar, ohne dass es eine Rolle spielte. Die Demütigung war die Gleiche. Wenn sich das ganze Leben nur um Macht drehte, oder darum, dass nur die Stärksten überleben konnten, dann wollte er nicht mehr der dumme Sklave sein. Aber hier ging es gar nicht um ihn. Hier war sein Herr das unterste Geschöpf in der Nahrungskette. Was war Luca dann?
Egal. Es gab da noch gewisse Regeln. Die von Schutz und Opferbereitschaft. Und dann gab es noch etwas wie Wut und Zorn, Angriff, zum Zweck der Verteidigung. Hinter all dem gab es dann noch die vielen Bilder, die auf ihn einströmten. Die Erinnerungen, die ihm sagten, was zutun war. Und die Stimme, die den Regen durchbrach. Viele Faktoren, die auf ihn niederprasselten, während er am Boden lag. So viel, in so wenig Zeit. Überfordert mit der Situation richtete er sich wieder auf und wankte verwirrt auf die Kombüse zu. Es gab Befehle, es gab unausgesprochene Befehle. Und es gab Beweggründe und keine Worte für diese. Keine Gedanken. Kein Bewusstsein. Es gab Pflicht und Wunsch. Und alles zusammen ließ Luca in der Schublade herum wühlen. Irgendwo sollte sich doch etwas finden, dass ihm half. Eine Antwort, ein klar formulierter Befehl vielleicht? Intelligenz? Zuviel gewollt. Zuviel von allem, was er nicht haben konnte. Aber in seine Hände verirrte sich eine Waffe. Etwas gefährliches, das kein Messer war. So etwas Ähnliches. Es lag ganz hinten verborgen und war kaputt. Verrostet und alt. Es war gar nicht zum Töten gemacht, aber es würde den Zweck erfüllen. Ein Teil der Schere fiel zurück in die Schublade, die Luca sogleich wieder schloss. In der Hand hielt er das Gegenstück.
Ohne einen Gedanken zu fassen, ging er wieder zurück, zu den Anderen. Trat hinaus in den strömenden Regen, auf Jason zu. Der junge Mann war viel größer, viel mächtiger. Aber Luca wusste, dass auch die Stärksten zu Fall gebracht werden konnten. Man musste nur wissen, wie man es anstellte.
Der kleine Junge sah den Feind an, die Hälfte der Schere lag ruhig in seiner Hand und hing schlaff hinunter. Es sah beinahe so aus, als könnte er sie gleich fallen lassen, wenn er nicht fester zugriff. Dann spannten sich die kleinen Finger an, schlossen sich um den ausgeblichenen, orangefarbenen Griff. Luca machte ein paar schnelle, gezielte Schritte, befand sich seitlich neben Jason. Die Schere bohrte sich in die Kniekehle des jungen Mannes. Der 10-jährige zog sie heraus, noch ehe der Mann ganz aus dem Gleichgewicht geraten war. Sekunden verstrichen. Nie zuvor hatte die Zeit für Luca gearbeitet. Jetzt nahm er alles wahr und er würde nicht plötzlich zu sich kommen und merken, dass alles schon vorbei war. Wie in Zeitlupe schrumpfte Jason vor seinen Augen. Als er tief genug war, noch nicht einmal wirklich in die Knie gegangen, stieß Luca die Schere seitlich in den Hals seines Feindes. Er hatte geglaubt, der Widerstand wäre fester, das Fleisch schwerer zu durchdringen. Im Schwung seines Angriffs glitt die Schere einfach durch die Haut, vorbei an der Schlagader. Und schon war sie wieder daraus verschwunden, befand sich in gefestigtem Griff in Lucas Hand, der diese wieder gesenkt hatte. Die Finger lockerten sich, während er zusah, wie Jason zu Boden ging.
Der kleine Junge wischte sich mit dem Arm übers Gesicht. Der Regen wusch das Blut, das ihm entgegen gespritzt war, einfach fort. Nichts blieb übrig. Nur der Todgeweihte auf dem Holzboden des Schiffs. Was für ein Dreck der da machte! Der Fleck würde nicht so einfach herauszuschrubben sein. Blieb zu hoffen, dass der Regen das meiste einfach mit sich wegspülte.
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Levester Ouwén
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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:48 pm

Faite sah ganz so aus, als würde sie Jason nur zu gerne die Kehle aufschlitzen. Also irgendwas war gewaltig schief gelaufen. Und Tiberias musste auch gleich wieder seine nicht vorhandene Intelligenz zur Schau stellen. Es war wirklich bewundernswert. Auf die Frage, ob Jason ein Freund von ihnen war, zog er bloß eine Augenbraue hoch, Faite entgegnete den passenden Kommentar. Seine grauen Augen richteten sich wieder auf Jason, er tat sich am Besten damit, Tiberias einfach zu ignorieren. Als der Schwarzhaarige ihn dann fragte, ob er das Ufer gewechselt habe, erntete dieser einen wütenden Blick. Als ob! Und grade Tiberias wäre diesbezüglich wohl der Letzte in dieser Galaxie! Er wollte grade den Mund öffnen und etwas wütendes zurück zischen, da tauchte mit einem Donnerschlag eine braunhaarige, bizarre Gestalt in der Szene auf. Er zog eine Augenbraue hoch, dann hatte er Tüten in der Hand und blinzelte auf ihren Kommentar hin kurz. In einer anderen Situation hätte ihn das vielleicht zum Grinsen gebracht. Jetzt besah er sich nur mit skeptischen Gesichtsausdruck, wie die Szenerie weiter und weiter eskalierte. Levester trat einen Schritt vor, es passte ihm gar nicht, wie nah Yukí nun an diesem Mistkerl dran war. Doch noch bevor er irgendwie weiter hätte reagieren können, stand plötzlich Krümel da, trat Jason zuerst gegen das Schienenbein und verbiss sich dann in seinem Arm. Unwillkürlich ließ er eine Tüte auf den Boden sinken und ließ seine Hand in die Jackentasche wandern, wo er den eisigen Griff seiner Waffe spürte. Eine falsche Bewegung Jasons ... Seine Hand verkrampfte sich leicht, als Krümel auf dem Boden landete. Aber Yukí stand noch in Schusslinie und außerdem hatte er nicht unbedingt Lust, schon wieder zum Mörder zu werden. Etwas irritiert war er dann aber, als der kleine Junge einfach wegging und in der Kombüse verschwand. Levester schüttelte den Kopf.

Jason. Du verschwindest jetzt ... sofort. Oder es wird ungemütlich.“

Mit drohendem Blick wandte er sich wieder dem Kerl zu, stach ihn per Augenkontakt ab. Dann war Krümel aber plötzlich schon wieder da, er hatte ihn zuerst gar nicht gesehen. Aber da stand er, mit irgendwas in der Hand. Was zum ...? Seine Augen weiteten sich etwas, als plötzlich ein Schrei ertönte und Jasons Gesicht sich verzog und er in die Knie ging. Das Kind hatte sich mit irgendwas bewaffnet. Rasch ging der Schwarzhaarige ein paare Schritte vor und an Yukí vorbei, bevor es ungeplant für die Falschen ungemütlich wurde, als auf einmal ein ganzer Haufen Blut spritzte.

Scheiße.“

Damit … hatte er wirklich nicht gerechnet. Krümel hatte Jason einfach eine halbe Schere in den Hals gerammt. Ein Fuß wurde leicht angehoben, als sich das Blut über die Dielen ausbreitete. In seinen Gedanken wirbelte es umher. Der Kleine hatte grade einfach so einen Mord begangen! Und sah trotzdem noch genau so willenlos aus wie immer. Ob er verstand, was er grade gemacht hatte? Levester ging ein wenig in die Knie. Heiseres Röcheln war zu vernehmen. Der junge Mann biss sich leicht auf die Lippen. Mit beiden Händen griff er nach Jasons Kopf und drehte ihn mit einer raschen Bewegung zur Seite. Ein leises Knacken war zu vernehmen, der Gnadenstoß. Mit einem Seufzen er sich wieder auf. Sein Blick lag undefinierbar auf Krümel.

Wie es aussieht, ist das Problem schon gelöst ...“
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Kají Árashí
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Kají Árashí

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:54 pm

Der Rothaarige kniff die Augen zusammen. Dieser Kerl ... sollte endlich den Mund halten! Er wollte nicht mehr daran denken, sich nicht erinnern! Dieser Perverser ... er hatte selbst im Feuer gesteckt, den Rauch in den Lungen gehabt, das Feuer fast auf der Haut ... und er sprach SO darüber?! Kají spürte nicht mal, wie der Regen einsetzte und ihn langsam, aber sicher bis auf die Haut durchnässte. Er hörte noch einmal Faites Stimme, sah auf und konnte sehen, wie sie den Schwarzhaarigen gegen die Schiffswand drückte. Eine seltsame Anspannung kroch durch seinen Körper. Was, wenn Jason handgreiflich wurde? Er war nur der dumme, kleine Junge, der sich nicht wehren konnte ... auf dem man herum trat, mit offizieller Erlaubnis. Glücklicherweise - in gewisser Hinsicht war es der falsche Ausdruck, denn Glück schien ihm jeden Fall weit entfernt und war bei ihm noch nie vorhanden gewesen – tat er nichts. Dafür tauchte Levester in der Szene auf und auch er schien Jason zu kennen. Dem Rotschopf fiel es nur am Rande auf. Sein Körper zitterte, in seiner Brust schmerzte es. Er wollte hier weg, sich irgendwo verkriechen, so wie er es immer gemacht hatte. Sein Handgelenk tat weh, er drückte zu fest zu. Tiberias Worte entlockten ihm ein hohles Schlucken. Freunde? Ihm wurde übel beim bloßen Gedanken daran. Natürlich ... beste Freunde. Schließlich machten Freunde doch alles zusammen, nicht? Selbst, wenn es dieser „Freund“ war, den man dabei zu Boden schlug.
Der Schrei seiner Schwester ließ Kají zusammen zucken. Nun waren sie also alle wieder beisammen. Und nun? Würde Jason auch ihnen noch schön erzählen, was er getan hatte? Sein leerer Blick ging starr ins Nichts, der eisige Regen passte nur zu gut zu seiner Gemütslage. Ihm war kalt. Obwohl er gleichzeitig das Gefühl hatte, dass langsam aber sicher alles um ihn herum in Flammen stand. Erneut fuhr Kají leicht zusammen, als er am Arm gepackt wurde und plötzlich ein Stofftier in der Hand hatte. Verwirrt blickte er hinter Krümel her, ohne ihn wirklich zu sehen. Was tat dieses Kind? Aber seine Gedanken waren nicht klar. Er hörte die Stimmen der anderen nicht mehr. Was sich in seinem Kopf abspielte, waren Tonaufnahmen aus der Vergangenheit, ein Film von damals. Aus dem regennassen, schimmernden Holz wurde ein Raum, an dessen Wänden man die Reflektionen eines Kaminfeuers sehen konnte. Ein großer Schatten, eine schwarze Melodie. Er bebte. Das Krümel verschwunden war, bekam Kají nicht mit, dafür aber, wie er wieder kam. Halbautomatisch wandten sich ihm die grünen Augen zu, dann weitete sich sein Blick. Kaum das der Junge zugestochen hatte, überschlug sich sein Herz und krampfte sich gleichzeitig schmerzhaft zusammen. Kají machte einen Schritt nach hinten, doch da war die Wand. Ein anderer Schatten erhob sich, Blut spritzte. Das Feuer wurde größer. Ein Keuchen verließ seine Kehle, dann erst sah er wieder die wahre Szenerie. Jason lag am Boden, Levester hockte vor ihm. Krümel stand da. Blut befand sich tatsächlich auf dem Boden, seltsam verschwommen und sich mit dem Regen mischend. Er bekam keine Luft.
Ohne zu wissen, was er tat, nahm er den Plüschhund und setzte ihn behutsam auf den Boden. Der Kopf des Stofftieres war dem Geschehen zugewandt, als wäre es wichtig, dass er immer noch alles sehen konnte. Dann wandte sich Kají um. Jason war tot. Der Tyrann seiner ganzen Kindheit. Aber es erfüllte ihn nicht mit Genugtuung, ein widerlicher Geschmack blieb zurück. Mit zittrigen Gliedern kletterte er vom Schiff, ganz einfach, ohne sich noch einmal zu den anderen um zu sehen. Er wollte jetzt nicht mehr dort sein. Nicht mehr auf dem Schiff, das von einem schwarzen Tuch überzogen wurde, wie ein Portal in die Vergangenheit. Er wollte keine Fragen hören, keinen Blick auffangen. Er wollte einfach nur weg.
Ziellos lief er durch den Sand, der Regen rauschte ohrenbetäubend laut. Der weiße Nebel behinderte jede klare Sicht und nach und nach kam es ihm so vor, als würde er wieder durch das Nichts wandeln, dass ihn damals empfangen hatte. Ohne es zu registrieren, streifte er den eh schon lockeren Verband ganz vom Handgelenk, die Finger eiskalt. Ihm war schwindelig. Zu viele Bilder tanzten ihren Reigen in seinem Kopf. Immer und immer wieder. Ein leises Wimmern verließ seine Kehle, bis der Boden vor ihm plötzlich noch unebener wurde, als der Sand eh schon war. Kají richtete den Blick nach unten, erkannte eine kleine Senkung und dann den Anfang vom Meer. Direkt am Ufer. Immer noch mit schwerem Atem wandte der Rothaarige den Blick umher, aber da war nichts. Nur ein bisschen Sand, nur ein bisschen Meer. Und die Tränen des Himmels, die er schon seit einer Ewigkeit nicht mehr weinen konnte. Er war wieder hier. Am Anfang und am Ende.
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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:55 pm

Es war wohl langsam bekannt, das Tiberias nicht besonders intelligent war. Ein anderer Nachteil war außerdem, das er ziemlich langsam war. Und das hier ging wirklich schnell. Bevor er richtig verstehen konnte, dass Jason natürlich kein Freund war, eskalierte das Ganze irgendwie. Und noch dazu war das ganze ja auch irgendwie verwirrend und konfus. Also stand er einfach reglos da, etwas belämmert, wusste nicht so Recht wo hin mit sich. Wie er sich verhalten sollte, schließlich kannte er Jason nicht. Er wusste nicht, was vorgefallen war. Er erwiederte den Händedruck leicht, während er unsicher zwischen Levester und Faite hin und her saß. Ab und zu fiel sein Blick auf Kají. Nein, der Rothaarige sah wirklich nicht gut aus. Gerade wollte er etwas sagen, so was wie: Jetzt beruhigen wir uns erst Mal alle, oder so. Aber da ging Krümel schon auf den Schwarzhaarigen zu und biss ihn. Erstaunt öffnete der Blondschopf den Kopf. Was war denn in den kleinen Mann gefahren? Beinahe hätte er gegrinst, aber da hohlte der Fremde aus und schlug den kleinen Jungen. Irgendwie machte es Tiberias wütend, auf eine fremde und doch sehr bekannte Art und Weise. Ein Schauer lief über seinen Rücken und einen Moment wollte er ausholen und zurück schlagen. Aber er hätte sich wahrscheinlich selbst mehr verletzt als Jason. Also ließ er es einfach. Wartete noch weiter auf seine Gedanken, die irgendwo hängen geblieben waren. Seine Augen verfolgten das Geschehen zwar, aber er konnte die Informationen nicht ganz verarbeiten. Und dann ging alles ganz schnell. Luca kam zurück. Der Schönling verengte die Augen, irgendwas hatte der Kleine doch in der Hand. Bevor er richtig kappierte das es sich um eine Schere handelte, hatte der Schwarzhaarige auch schon zu gestochen. Er hörte wie jemand hektisch die Luft einatmete. Wie ein Pfeifen. Einen Moment später realisierte er, dass er selbst es gewesen war. Blut. Hier war zu viel Blut. Die Welt begann sich mal wieder zu drehen, so schnell dass es ihm schwer fiel, sich auf den Beinen zu halten. Er atmete tief ein und aus, doch das Gefühl war das Gleiche. Zu wenig Sauerstoff. Er blinzelte, erkannte noch, wie Krümel das Messer in Jasons Hals rammte. Tiberias wollte zurückspringen, wollte weg, aber er war, mal wieder, zu langsam. Das Blut spritzte und er spürte es auf seiner Haut, warm und frisch. Er spürte wie sein Magen sich in sich zusammenkrampfte, beinahe hysterisch sah er auf sein Tshirt, welches mit Blut bespritzt war. Jetzt fing sein Atem an zu rasen und zu pfeifen, er würgte.

„Scheiße!"

Vielleicht hätte Tiberias den Ernst der Situation endlich mal verstanden. Sich endlich einmal passend benommen. Er wäre still gewesen, weil er nicht gewusst hätte, wie er damit umgehen sollte. Aber das Blut war auf seiner Haut und sein Puls begann zu rasen, so schnell wie schon lange nicht mehr, er begann zu schwitzten und das Würgen kam immer wieder.

„SCHEIßE!"

Seine Stimme war jetzt laut, schrill. Er riss sich das Tshirt vom Leib und rannte einfach davon, erst übergab er sich über die Reling, dann verschwand er in der Kombüse, hielt sein Gesicht unters Wasser, seine Arme. Er rieb und rieb, aber er hatte das Gefühl, als würde er nicht sauber werden. Langsam ließ er sich auf die Knie sinken, kratzte sich die Arme auf und schrubbte immer Weiter, auch ohne Wasser. Panik in seinem ganzen Körper.

„Ich mach's schon sauber."

Flüsterte er immer wieder leise zu sich selbst. Er lehnte den Kopf gegen die Wand, vor seinen Augen tanzten schwarze Punkte. Er fühlte sich schwach, sein Puls beruhigte sich nicht. Fast glaubte er, ohnmächtig zu werden. Der Tote war vergessen.
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Faite el Incendio
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Faite el Incendio

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:56 pm

Und der Regen fiel. Benetzte sie alle mit seinen feuchten Tränen, umhüllte sie in Unwirklichkeit. Sie sah nur schleierhaft, dass Jason seine Hand hob, sie trat einen Schritt vor, doch zu spät; Die Ohrfeige knallte laut, und sie hasste ihn dafür.

„Spinnst du?! Hör auf!“

Warum verschwand er nicht einfach? Warum verschwand er nicht wieder aus ihrer aller Leben, wie er es schon einmal getan hatte, und warum kam er einfach nie mehr wieder? Warum jetzt, was wollte er nur? Es war und blieb ihr Unverständlich. Wie konnte man so kaputt sein, dass man Freude daran hatte andere zu triezen, zu reizen und zu zerstören? Sie verstand es einfach nicht und je länger sie darüber nachdachte, sich ihre Hände immer wieder zu Fäusten ballten, um sich wieder zu entspannen, desto weniger konnte sie es nachvollziehen. Es war sinnlos in ihren Augen.
Und dann geschah mal wieder viel zu viel, viel zu schnell, viel zu plötzlich. Krümel tauchte auf – sie hatte gar nicht bemerkt, dass er verschwunden war- und dann war da der Schrei von Jason. Ihr Mund klappte auf, und sie trat benommen einen Schritt zurück. Blut spritzte, Jason ging zu Boden, etwas Spitzes wurde in seinen Hals gerammt – noch mehr Blut und dieses seltsam verzerrte Gesicht des Schwarzhaarigen. Benommen starrte sie zu ihm hinunter, Krümel. Was hatte er getan?! Sie griff zur Seite, als ob sie sich an etwas festhalten wollte, aber da war nix, und sie griff ins Leere. Levi stürmte vor, hockte sich nieder und mit einem grauenhaften Knacken brach er dem Schwarzhaarigen unter ihm das Genick. Sie konnte es nicht glauben. Sie hatten ihn getötet! Ihr Mund klappte auf, dann wieder zu. Sie schüttelte unwillig den Kopf, das konnte grade nicht passiert sein, das war nur ein schrecklicher Traum. Nicht schon wieder soviel Blut. Sie hasste es. Blut, Blut, überall war Blut! Warum geschahen all diese schlimmen Dinge immer ihr? Was hatte sie falsch gemacht in ihrem Leben, was war so schief gelaufen, dass dieser Saft des Lebens immer nur Tod und Verderben brachte? Kají lief an ihr vorbei, und sie sah immer noch nur auf den toten Körper von Jason. Sein höhnisches Gelächter, seine fiesen Worte waren verklungen. Er war wirklich fort. Doch so hatte sie das nicht gewollt. Sie wollte nicht, dass er starb, sie wollte keinen Mord. Kein Blut. Sie fasste sich an den Kopf, strich sich durch die Haare und starrte dann verloren Levi an.

„Ihr seid doch alle verrückt… Ihr… ihr habt sie nicht mehr alle!“

Am liebsten wäre sie hier an Ort und Stelle in sich zusammen gesunken, doch Tiberias Ausrufe und der tote Körper von Jason hielten sie zurück. Sie wollte weg, ebenso wie Tiberias… und Kají. Ihr Blick glitt durch den Regen, dann rannte sie zur Leiter, drehte sich noch mal um, bevor sie herunterkletterte.

„Ihr seid verrückt. Spinnt ihr eigentlich…?“

Mord. Es hallte in ihr nach, auch als sie schon unten angekommen war, und ziellos durch den Sand lief. Der Nebel ließ keinen Blick zu, sie sah nichts, nur den Weg, der kurz vor ihren Füßen lag, schon nach einigen Schritten war das Schiff hinter ihr verschwunden und der Nebel hatte sie gefangen genommen. Es war viel besser als oben am Schiff. Leer und Einsam, keiner da, kein Blut. Einfach nur Leere, Nebel, und der Regen.
Schließlich ließ sie sich auf die Knie sinken, kam im Sand auf und stützte sich mit den Armen ab. Sie war klitschnass, der Sand glich eher Matsch und klebte, der Nebel wurde irgendwie durchsichtiger. Sie würde am liebsten verschwinden, einfach verschwinden und nicht mehr nachdenken müssen. Sie hatten Jason ermordet. Einfach so. Und so schrecklich viel Blut. Das war nicht normal, das war widerlich. Und sie hatte nichts unternommen, hatte einfach nur daneben gestanden und tatenlos zugesehen, wie jemand ermordet wurde. Sie hätte das nicht gekonnt. Sie war keine Mörderin. Wieso taten die anderen das? Sie ballte ihre Faust und nahm Sand in die Hand, ließ es klebrig wieder zurückrieseln. Was war nur schief gelaufen…?
Nach einigen Minuten im Sand, erhob sie sich schließlich, leicht zitternd, und sich nicht ganz darüber im Klaren ob es vom Regen, der Kälte stammte, oder weil sie anfing, das Gesehene zu verarbeiten. Langsam schlich sie weiter, den Blick am Boden, leer und trostlos, bis ihr etwas auffiel; Spuren im Sand. Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ging nochmals in die Knie und betrachtete die Spuren näher. Frisch, ganz frisch, und ihr Blick hob sich wieder. Kají musste hier entlang gekommen sein. Wo er wohl hingelaufen war? Sie machte sich sorgen um ihn, hatte seinen Blick gesehen, seine Verzweiflung, seinen Schmerz. Und doch wusste sie nicht was sie bei ihm wollte. Was suchte sie? Sie kannte ihn nicht. War er ein Kindermörder? Konnte sie Jason’s Worten glauben schenken? Im tiefsten Inneren glaubte sie es schon längst, konnte es aber nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren. Kají war nicht so. Er war doch kein Mörder, kein Mörder unschuldiger Kinder. Was hatte er getan, wollte sie überhaupt zu ihm? Was sollte sie sagen, was tun? Egal was es war, es wäre ohnehin falsch.
Sie war stumm weitergelaufen, der Spur folgend, auch ohne einen gewissen Schimmer, was das bringen sollte. Es war doch eh alles egal. Es gab keinen Weg hinaus, keinen Weg zurück. Als sie eine Gestalt vor sich auftauchen sah, nur eine Silhouette blieb sie stehen. Sie wusste, dass es Kají war, und war unheimlich Erleichtert, als sie ihn sah. Und gleichzeitig verwirrt, hilflos. Sollte sie doch gehen? Die Zeit verging nicht, und stumm starrte sie die Silhouette im Nebel an. Was wollte sie hier, sollte sie hier? Hier endete der Weg, und sie wusste nicht ob sie sich vielleicht doch umdrehen sollte, um zurück zu gehen. Was sollte sie tun? Verschwinden, einfach Verschwinden und nicht mehr nachdenken müssen. Das wäre schön.
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Yukí Árashi
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Yukí Árashi

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:58 pm

Es regnete weiter, immer weiter. Yukí spürte kaum noch, dass sie vollkommen durchnässt war. War ihr aber irgendwie.. auch egal. Was wollte dieser Kerl hier? Warum war er hier?! Und.. lag es an ihm, dass.. ihr Bruder..? Kurz wandte sie den Blick zurück, beobachtete den Rothaarigen. Ihre Hand war inzwischen zurück gesunken, sie stach nicht mehr auf Jasons Brust herum. Sie ignorierte ihn vollkommen, achtete nicht auf seine Worte. Erst, als sie aus den Augenwinkeln Krümel erkannte, der zu dem Schwarzhaarigen ging, wandte sie sich wieder um. Was.. tat dieses Kind den da?! Kaum hatte die Braunhaarige einen Schritt vor gemacht, holte Jason aus und schlug zu. Sie hatte vorschnellen wollen, seine Hand fest halten oder ihn selbst weg schlagen wollen. Aber nun ruhte ihr Blick auf dem kleinen, am Boden liegenden Jungen. Wie konnte man so dermaßen widerlich sein und ein Kind schlagen?! Ihr wurde schlecht bei diesem bloßen Gedanken. Sie bemerkte nicht, dass Krümel aufstand und in der Kombüse verschwand. Mit zornigem Blick wandte sie sich wieder diesem.. Mistkerl zu. Kinderschläger!

“Was glaubst du, wer du bist?!“

Yukí ballte die Hände zu Fäusten, biß fest die Zähne zusammen. Am liebsten hätte sie nun zugeschlagen, getreten.. ihm heimgezahlt, was er dem Kleien angetan hatte. Aber er sah sie nicht an, Jason blickte nur verwundert in eine andere Richtung. Gerade wollte sie sich umdrehen, als Krümel schon wieder bei ihnen war. In der Hand.. eine halbe Schere? Die junge Frau öffnete den Mund, wollte etwas sagen, aber was dann geschah, verschlug ihr die Sprache. Ihre Augen weiteten sich, als der kleine Junge Jason die Schere ins Knie rammte. Was..? Was tat er den da?! Vollkommen erstarrt beobachtete Yukí, was sich dort vor ihren Augen abspielte. Sie konnte es nicht glauben. Gerade wich sie einen Schritt zurück, als Levi an ihr vorbei ging. Sie zuckte zusammen, blickte verschreckt den Schwarzhaarigen an. Was war hier bloß los? Das war alles ein schlechter Traum. Auch wenn Jason nun nicht ihr bester Freund war.. das was dann geschah, hatte.. kaum jemand verdient. Ehe sie noch weiter zurück schreiten konnte, steckte die Schere im Hals des Schwarzhaarigen. Yukí hob die Hände vor den Mund, starrte mit stummen Entsetzen auf das Szenario vor sich. Krümel wirkte.. gleich, und irgendwie anders. Ihr war schlecht, der Anblick dieser Blut Maßen trieb die Übelkeit in ihr hoch. Automatisch wandte sie den Blick ab, schluckte trocken. Der Regen war schon längst in weite Ferne gerückt.
Es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder den anderen zuwandte. Niemand schien wirklich glücklich mit der Situation. Ihr Freund hatte sich zu Jason gehockt. Auf seine Worte hin, biß sie sich auf die Lippen. Wirklich Zeit zu reagieren hatte sie aber nicht. Tiberias übergab sich, verschwand dann in der Kombüse. Und Kají.. gerade konnte sie noch erkennen, wie ihr Bruder vom Schiff verschwand. Ohne noch einen Moment zu zögern machte sie einige Schritte zur Reling, beugte sich nach vorn und schrie den Namen ihres Bruders. Immer wieder. Aber er kam nicht zurück. Er schien sie nicht einmal mehr gehört zu haben. Ein ungutes Gefühl beschlich die Braunhaarige. Das letzte mal, als er.. verschwunden war.. da.. Kräftig schüttelte Yukí den Kopf, vertrieb diesen Gedanken. Nein, sie musste ihm vertrauen.. Und doch wollte sie ihm nachrennen, auf ihn aufpassen. Er sollte nicht schon wieder.. solch eine Dummheit begehen. Sie wollte sich gerade umdrehen, den anderen Bescheid sagen, dass sie ihm nachgehen würde, als Faite an ihr vorbei lief und an ihrer Stelle das Schiff verließ. Ging sie etwa..? Yukí schluckte. Wenn sie Kají vertrauen wollte, musste sie auch ihrer besten Freundin vertrauen. Erneut schluckte sie.

“Pass auf ihn auf, Faite..“

Leise nuschelnd wandte sie sich wieder um, vermied es, den toten Körper und das Blut, das den Boden tränkte, an zu sehen. Es war genug. Den Blick zur Seite gerichtet schritt sie auf Krümel zu, griff sanft nach seiner Hand. Sie wollte ihm nichts tun, sie wollte ihn nur von diesem Ort weg bringen. Das ganze Blut war nichts für ihn. Auch wenn er Schuld war.. Aber sie zweifelte daran, dass er verstand, was er getan hatte. Yukí schüttelte den Kopf, wandte sich dann Levi zu.

“Ich.. ich kümmer mich später darum, dass das Blut verschwindet. Ich denke es ist besser, wenn Krümel erst mal.. hier weg kommt..“

Außerdem war die Kleidung des Jungen voller Blut.. Ohne ein Lächeln auf den Lippen schritt Yukí auf die Kombüse zu, griff im Vorbeigehen nach den zwei Tüten. Lautlos schob sie die Tür auf, lehnte sie hinter sich an. Nun ließ sie Krümels Hand los, strich ihm vorsichtig über den Kopf. Tiberias war auch hier, wie erwartet. Sie beachtete ihn aber vorerst nicht, sie ließ sich einfach irgendwie erschöpft in die Hocke sinken. In eine Tüte greifend nahm sie einen Pullover heraus. Mit einem versucht ruhigen Lächeln hielt sie ihn dem kleinen Jungen hin.

“Hier.. Zieh das ruhig an.“

Sie wollte noch etwas sagen, schüttelte aber nur den Kopf. Nun hob sie den Blick, wandte sich an Tiberias. Der sah wirklich nicht gut aus.

“Trink was, das hilft..“

Leise seufzend wandte sie sich wieder der Tür zu. Sie hoffte, dass nun einfach die Tür aufging, und die anderen drei wieder kamen. Aber Kají und Faite würden wohl.. ein wenig länger weg bleiben. Noch immer auf dem Boden hockend blickte sie wieder Krümel an. Nein, er verstand sicher nicht, was nun in ihren Köpfen vorging. Aber sie selbst wußte ja nicht mal, was sie von dieser ganzen Sache halten sollte..
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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySa Dez 26, 2009 11:59 pm

Luca starrte auf den sterbenden Mann, der in seinem eigenen Blut badete. Bisher hatte er viele Menschen sterben sehen, den Tod aber nie direkt verschuldet. Auch dieses Mal griff ein Erwachsener ein, um den letzten Rest der Arbeit zu übernehmen. Der kleine, schwarzhaarige Junge wusste nicht so genau, was er nun mit sich anfangen sollte. Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung seines Herrn war, doch ehe er realisieren konnte, dass dieser das Schiff verließ, schrie Tiberias plötzlich los. Scheinbar wegen des Toten am Boden. Luca spürte so etwas wie Angst, wusste aber nichts damit anzufangen. Tote Menschen waren nämlich sehr ungefährlich und harmlos.
Während er seine Gedanken ordnete und hier und dort Sätze und Worte an ihm vorüber zogen, ohne dass er sie verstanden hätte, packte Yukí seine Hand. Was wollte sie denn jetzt mit ihm machen? Er musste doch zu seinem Herrn! Artig ging er mit ihr. Nicht wie ein Mörder, sondern als wäre gar nichts geschehen. Er hatte kein schlechtes Gewissen, er wusste nicht einmal, dass er etwas Falsches getan hatte. Yukí betatschte mal wieder seine Haare, während er sich der Schere wieder bewusst wurde, die er noch in der Hand hielt. Während die junge Frau ihm ein Stück Stoff entgegen streckte, hielt er ihr die Schere hin. Nicht, als wolle er das Mordinstrument nicht mehr sehen, sondern als fände er den Tausch angebracht. Luca griff nicht nach dem Pullover, drückte Yukí die Schere in die Hand und eilte dann nach draußen. Der Regen und die kalte Luft empfingen ihn so unbarmherzig, dass er sich kurz unsicher umsah, ehe er zu Reling lief und nach unten blickte. Er hatte erwartet, seinen Herrn dort laufen zu sehen, doch dieser war längst verschwunden. Wie immer hatte sein Kopf zu viel Zeit gebraucht, um Verständnis für das, was er tun musste zu suchen. Hilflos sah er sich um. Nur Levester und der Fremde waren noch da, Faite war auch verschwunden. Doch wann bloß? Er hatte es nicht mitbekommen. Gleichgültig tappte er zum nächsten Putzeimer, den er dann zu Jason trug. Es wurde Zeit, den Dreck wegzuputzen.
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Kají Árashí
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Kají Árashí

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySo Dez 27, 2009 12:01 am

Er fühlte sich durcheinander, verwirrt und zerschlagen. Die Wirklichkeit verschwamm immer wieder in seinem Kopf, so wie der Nebel alles unkenntlich werden ließ. Da war nur das Meer und das Nichts. Das, was sich nicht änderte. Der einzige Ausblick, der immer der selbe bleiben würde, egal, wie viel Zeit auch verging. Im Nebel auf dem Ozean stand sie still. Selbst der Regen hätte von damals stammen können.
Sein Atem ließ sich nicht regulieren, das Zittern nicht stoppen. Kein Bild ließ sich verbannen, als hätte Jason ihn in Raum und Zeit zurück befördert. Ja, genau das hatte er auch in gewissem Maße. Es grenzte an bittere Ironie, oder ein sarkastisches Spiel vom Schicksal, dass er hier quasi gleich zwei Déjà-vus durchlebte. Seine Kindheit. Und den Tag, der erst ein paar Wochen her war. Wieder war er Schuld am Ganzen, wieder hatte er die anderen in einen schrecklichen Abschnitt seines Lebens hinein gezogen, ohne es zu wollen, wieder hatte jemand sterben müssen und wieder war er einfach nur abgehauen. Aber dieses Mal ... fehlte die Klinge.
Ein kurzes Schaudern zog sich wieder durch Kajís Körper, dann ließ er sich in den Sand sinken. Warum nur musste das immer wieder passieren? Er zog die Knie an und legte einen Arm über sie, den Kopf darauf stützend. Nichts mehr sehen, nichts mehr hören, nichts mehr fühlen. Wenn es doch nur so sein könnte. Doch mit einem schlagenden Herzen und einem rasenden Puls war das nicht möglich ... Er konnte es nicht wieder tun. Und er wollte sich auch nicht ausmalen, was passieren würde, wenn doch. Würden sie ihn noch einmal zurück ins Leben ziehen? Würde sie noch einmal neben ihm ausharren, bis er wieder zu sich kam? Jetzt, wo sie wusste, dass er nicht nur ein Verräter, sondern auch noch ein Kindermörder war? Nein, er wollte überhaupt nicht so denken. Es ging nicht, er musste leben. Denn obgleich das, was er wollte, nur im Zustand des Todes erreicht werden konnte, wollte er nicht sterben. Warum auch immer. Nur so ein Gefühl. Kají kniff die Augen zusammen.
Das Meeresrauschen vermischt mit dem Regen war furchtbar laut. Es vermischte sich mit dem Flackern in seinem Kopf, den Schreien und den Bildern. Ein leises Wimmern bahnte sich seinen Weg nach oben und er drückte seine Hand gegen den Kopf. Es sollte aufhören! Die Finger seiner anderen Hand, die immer noch im nassen Sand lag, krallten sich fest und lockerten sich wieder. Er hatte einen Fehler gemacht. Damals, Heute, in Zukunft. Egal was, alles war falsch, führte ihn nur tiefer in ein auswegloses Loch. Langsam öffnete der Rothaarige die Augen wieder, ließ den Blick zu seinem Arm wandern. Ein schmerzhaftes Krampfen fuhr durch seine Brust, als ihm klar wurde, dass seine Finger herrenlos schon wieder dieses eine Wort geschrieben hatten. Hölle. Mit einer schnellen Bewegung wischte er durch den Sand, da fiel ihm etwas in den Augenwinkeln auf. Zögerlich den Kopf hebend, ging sein Blick durch den Regen in den Nebel hinein, zu einer schemenhaften Gestalt. Was ...? Sie?

Faite ...“

Nein, Blödsinn. Sie hatte keinen Grund ihm zu folgen, wo Jason alles gesagt hatte. Es musste Einbildung sein. Kají blinzelte leicht, in der Erwartung, dass sich die Silhouette jeden Moment auflösen würde, doch es geschah nichts. Stand sie dort wirklich? Wie lange schon? Plötzlich kam in ihm das ungute Gefühl auf aufstehen, und weggehen zu müssen. Noch weiter weg. Aber sein Körper war schwer, er spürte keine Kraft zum Aufstehen. So ließ der Rothaarige den Kopf wieder auf den Arm sinken und starrte leer auf das Wasser vor sich.

Ich wollte das nicht.“
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Levester Ouwén
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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySo Dez 27, 2009 12:02 am

Sein Blick ruhte noch auf Krümel, da erklang schon Tiberias Schrei. Er sah ihn nur noch davon rennen, schüttelte leicht den Kopf. Dann ließ auch noch Faite verlauten, dass sie alle verrückt waren und verschwand ebenso. Nun waren nur noch Yukí, Krümel, er und der Tote da. Ein bitterer Geschmack haftete auf seiner Zunge und er besah sich noch einmal das Desaster. Welcher Schalter in dem Kleinen wohl umgelegt worden war? Er verhielt sich immer noch genau so, als wäre nichts passiert, als wäre das alles nicht sein Werk. Fraglich, ob er es überhaupt wusste. Ob er wusste, dass er grade jemanden umgebracht hatte. Zugegeben, er hatte nachgeholfen ... aber Jasons Tod wäre unaufhaltsam gewesen. Er wäre qualvoll am Blut in seiner Lunge erstickt.
Stumm blickte er zu Yukí hinüber, die nun Luca an der Hand nahm und ihn zur Kombüse schleppte. Levester nickte auf ihre Worte bloß. Ja, er sollte hier wirklich weg. Und hoffentlich stellte Kají nicht wieder etwas Dummes an ... Irgend etwas musste passiert sein, während sie weg waren. Doch „leider“ hatte ja niemand mehr Zeit für eine Erklärung gehabt. Im Stillen fragte er sich, ob es überhaupt klug war, die Sache später noch einmal zu hinterfragen. Es ließ sich eh nichts ändern.
Nun, wo er jetzt allein bei der Leiche stand, beugte er sich zu ihm hinunter und wollte den fast noch warmen Körper grade zur Reling hieven, da kam Krümel schon wieder zurück und stellte sich mit einem Putzeimer zu ihnen. Levester runzelte leicht die Stirn. Dieses Kind war einfach nicht normal. Da es aber wohl kaum etwas bringen würde, dem Jungen zu sagen, dass er nichts tun musste, schwieg der Schwarzhaarige einfach und packte entgültig den Toten Körper und zog ihn weg. Welch Ironie, dass er nun das selbe Grab bekam, wie wenige Wochen zuvor Yukís und Kajís Vater. Ob er vielleicht irgendwas mit ihm zutun gehabt hatte? Jason würde es ihm wohl nicht mehr sagen.
Vielleicht hätte man ihn auch am Strand einbuddeln können, doch Levester wusste nicht einmal, ob es eine Schaufel auf dem Schiff gab. Und von der Zeit her, die er bei seinem Vater verbringen musste, war er es gewohnt, Tote so zu „entsorgen“. Sie kamen zum Wasser, aus dem sie entstanden. Das Problem hierbei war allerdings, dass die Flut ihn einfach ans Ufer schwemmen würde. Seufzend ließ er Jason wieder auf den Boden sinken. Und nun? Musste er etwas Schweres suchen, um die Leiche am Grund zu halten? Irgendwie fühlte er sich abartig. Aber auf irgend eine Weise musste er eben verschwinden!
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Luca
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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySo Dez 27, 2009 12:03 am


Luca sah zu Levester, der nützlicherweise den Kadaver vom der Stelle entfernte, an der sich zwischen den nassen Holzlatten ein noch dunklerer Fleck abzeichnete. Für den kleinen Jungen war selbstverständlich, dass der Mann wusste, was er tat. Es war immerhin ganz simpel.
Das Putzen erwies sich als bedeutend schwerer. Gewissenhaft fuhr er mit einem Schrubber immer wieder über den Fleck und ließ sich dabei vom Regen helfen, das dabei an den Borsten haftende Blut wieder wegzuwaschen. Luca vertiefte sich in die Arbeit, wischte kräftig und schnell über den Boden. Zu langsames Arbeiten würde immerhin zu Ärger führen und den konnte er nicht gebrauchen. Seine Gedanken fielen in ein altbekanntes Muster und sein Bewusstsein schien sich immer weiter zu entfernen. So war die Welt einfach. Alles war wie immer und der Regen spielte eine gleichmäßige, angenehme Melodie dazu.
Als sich der Fleck verflüchtigt hatte, stand er auf und trug den Putzeimer dorthin zurück, wo er ihn geholt hatte. Sein Blick glitt zu Levester hinüber, der immer noch mit dem Toten dastand. Erwartete er etwa Hilfe? Für den Augenblick hatte Luca vergessen, dass es sich bei dem schwarzhaarigen Mann gar nicht um seinen Herrn handelte. Er verschwand unter Deck und sah sich suchend nach einem schweren Gegenstand um. Zuerst fand er ein Seil, das ihm für das Festbinden wie gerufen kam. Ansonsten schien es hier nichts Brauchbares zu geben. Letztlich trug Luca eine Kiste an Deck und kletterte dann mit ihr die Leiter hinunter, um am Ufer nach Steinen zu suchen. Der Boden war ausgekühlt vom Regen und fühlte sich angenehm an. Das Wasser zwischen seinen Zehen ließ ihn ein bisschen munterer werden. Er schmiss einen Stein nach dem anderen in die Kiste. Erst relativ Große, dann dazwischen noch viele Kleine. Am Ende stopfte er die restlichen, kleinen Lücken mit nassem Sand. Dieses Bauwerk würde schon schwer genug sein. Er trug die schwer gewordene Kiste mit aufeinander gepressten Lippen zurück zum Schiff. Vor der Leiter sah er etwas hilflos nach oben. Er überprüfte, ob der Deckel fest genug saß und nahm die Kiste dann in Schräglage in eine Hand. Die Kunst bestand nun darin, lange genug festzuhalten, bis er oben war. Seine Muskeln spannten sich und begannen zu schmerzen, während er sich mit einer Hand die Leiter hoch quälte.
Als er wieder bei Levester stand, machte er sich daran, das Seil geschickt um die Kiste zu wickeln, so dass sie sich nicht lösen konnte. Danach befestigte er Jasons Bein daran. Noch immer war vom Bewusstsein für das, was er getan hatte, nichts zu bemerken. Er war nur ein Sklave, der seiner Arbeit nachging.
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Yukí Árashi

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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySo Dez 27, 2009 12:04 am

Warum sie dem Kleinen überhaupt noch einen Pullover hinhielt wußte sie nicht. Sie ahnte eh, dass Krümel ihn nicht annehmen würde. Ihr war selbst klar, dass er wahrscheinlich wieder hinaus rennen würde. Ein wenig in Gedanken schreckte sie auf, als Krümel ihr die Schere hinhielt. Was sollte das nun? Sie ignorierte einfach diese.. „Waffe“ und ließ den Pullover ein kleines bisschen sinken. Er schien nicht interessiert. Und dann hielt sie die halbe Schere in der Hand und blickte verwundert dem Kleinen Jungen nach. Sie war nicht wirklich überrascht, aber zufrieden war sie mit dieser Situation auch nicht. Sie blinzelte Krümel nach, erhob sich dann leise seufzend aus ihrer Hocke. Den Kopf leicht hin und her schüttelnd trat sie zur Bank, ließ sich darauf sinken und starrte nach draußen. Alles war weiß, der Nebel verhinderte jede Sicht nach draußen.
Eine Weile saß sie einfach nur da, starrte nach draußen in die weiße Wand, ehe sie sich schließlich erhob. Levi war draußen, er würde sicher aufpassen, das der Kleine keine Dummheiten mehr machte. Tiberias schien nicht wirklich reagieren zu wollen. Erneut seufzte die Braunhaarige, ehe sie den Weg zur Tür anschlug und wieder hinaus auf das Deck trat. Kurz sah sie sich um, konnte gerade noch erkennen, wie Krümel das Schiff verließ. Sie mied den Blick nach unten. Sie wußte, was sie dort erwartete. So fiel es ihr erst auch nicht auf, dass das Blut schon fort gewischt war. Levi stand an der Reling, und wie sie aus den Augenwinkeln erkennen konnte, lag der tote Körper bei ihm. Yukí biß die Zähne aufeinander, machte dann noch wenige Schritte auf den Schwarzhaarigen zu. In kurzer Entfernung blieb sie stehen. Sie wollte den Mund öffnen, etwas sagen. Aber ihr fielen nur Dinge ein, die in solch einer Situation nicht passten. Hatte sie nicht noch gesagt, dass sie glaubte, es würde blutig werden? Noch einmal schüttelte die Braunhaarige den Kopf, musste den Blick dann schon wieder abwenden. Krümel kam zurück, mit einer Kiste im Arm. Blinzelnd neigte sie den Kopf zur Seite, beobachtete mit einem leichten Schwindelgefühl, wie der kleine Junge die Kiste an Jasons Bein befestigte. Die dunklen Augen richteten sich nach oben, in den Himmel. Auch wenn sie dort kaum etwas erkennen konnte. So etwas hatte er nicht verdient.. auch wenn sie nicht wußte, was er mit Kají zu tun hatte. Hätte sie es gewußt, wäre ihr Meinung zu dieser Situation wahrscheinlich vollkommen anders ausgefallen.
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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySo Dez 27, 2009 12:05 am

Tiberias saß einfach da und konzentrierte sich darauf, das Bewusstsein nicht zu verlieren. Es fühlte sich an, als würde ihn jemand immer wieder in den Magen treten, dann zuckte der Blondschopf zusammen und begann erneut, seine Hände zu putzen, obwohl sie schon längst sauber waren. Das Blut war auf ihm gewesen, das Blut eines Fremden und schon wieder lief ihm eine Gänsehaut über den Rücken. Der Blonde konnte nicht sagen, ob er wirklich mit bekam, wie Yukí und Luca den Raum betraten, es war wie ein weit entfernter Traum. Gerade eben hatte er es noch bemerkt, im nächsten Moment wusste er nicht mehr, ob er es sich nur eingebildet hatte, was er überhaupt gedacht hatte. Und um so mehr er versuchte, sich daran zu erinnern, umso abstrakter wurde alles und bald wusste er überhaupt nicht mehr, woran er versucht hatte, sich zu erinnern. Er zitterte ein bisschen, es war kalt, er saß hier, ohne Tshirt, war nass. Es war verständlich das er zitterte. Mit den Händen strich er sich langsam die Haare aus dem Gesicht. Er fühlte sich so, wie wenn er zu viel getrunken hatte, viel zu viel. Wenn oben und unten das Selbe waren und wenn er seinen ganzen Körper nicht mehr spürte. Er presste die Hände gegen die Schläfen. Nein, das hier war viel Schlimmer. Sein Atem raste und es war anstrengend, nicht zu Hyperventilieren. Er hatte trotzdem das Gefühl, nicht genug Sauerstoff zu bekommen. Von weit weg drang eine Stimme zu ihm. Er verstand sie nicht, blieb einfach sitzen, blinzelte. Sah Yukí. Nanu, sie war ja ganz verschoben. Der Blonde blinzelte erneut, presste die Augen aufeinander. Ganz kurz, so fühlte es sich zumindest an. Doch als er die Augen öffnete, war sie verschwunden, er war wieder alleine. Er wollte sich fragen, ob er sich das alles tatsächlich nur eingebildet hatte, aber im nächsten Moment hatte er es schon wieder vergessen. Es war verloren gegangen in dem Zustand zwischen wach und weg sein. Er schwebte zwischen umkippen und da bleiben, kämpfte gegen die Kraft an, die ihn auf den Boden drückte. Er erhob sich, ganz langsam auf die Knie, bückte sich zum Waschbecken und trank einige Schlücke. Ließ es sich übers Gesicht laufen.

„Scheiße."

Murmelte er wieder. Er sah auf seine Hände. Sauber. Alles wieder okay. Langsam beruhigte sich sein Atem. Alles wieder okay. Er war sauber. Kein Blut mehr.
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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySo Dez 27, 2009 12:06 am

Ratlos darüber nachdenkend, wie er Jasons Körper ganz los werden konnte, beobachtete Levester den kleinen Krümel, der einfach nur putzte und schrubbte, als seie es seine einzige Bestimmung. Es war seltsam, dem 10-Jährigen dabei zu zuschauen und irgendwas in ihm flüsterte, ob er den Jungen nicht wegschicken sollte. Ein Kind hatte solche Arbeit nicht zu erledigen. Nicht unter solchen Umständen. Doch der Schwarzhaarige blieb einfach stehen und sah Krümel an.
Als das Kind plötzlich unter Deck verschwand, nachdem es Putzeimer und Wischmopp weggestellt hatte – der Boden war wirklich wieder erstaunlich sauber ... – runzelte Levester leicht die Stirn und konzentrierte sich wieder auf den Toten. Gut, er brauchte etwas Schweres ... Und dann noch was zum Festbinden.
Als hätte Krümel ihn gehört, tauchte er plötzlich mit einer Kiste wieder auf und verschwand vom Schiff. Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. Was in diesem kleinen Mann wohl vorging? Was hatte man mit ihm angestellt? Er trat zur Reling und sah nach unten. Dort war der Kleine und schien eifrig im Sand rum zu wuseln. Steine wurden in die Kiste geschmissen. Levester blinzelte und fühlte sich einen Moment lang entsetzt. Wieso wusste der Kleine, was zutun war, bevor er überhaupt deutlich gemacht hatte, dass sie ein Problem hatten? Bevor er überhaupt wusste, was er anstellen konnte? Da kam Krümel auch schon wieder das Schiff hoch geklettert. Erstaunt, wie der kleine Junge einfach so mit Kiste hochklettern konnte und sowieso total perplex blieb er einfach stehen und wartete, bis Krümel die Kiste mit einem Seil an Jasons Bein befestigt hatte. Levester sah ihn mit einem undefinierbaren Ausdruck an.

Du bist unheimlich, Junge ... Das ist wirklich nicht mehr normal.“

Schritte ließen ihn aufhorchen und seine hellgrauen Augen trafen Yukí. Selbst sie schwieg nun. Der Schwarzhaarige seufzte und griff erneut unter Jasons Arme. Er hatte gar nicht gemerkt, dass seine Hände und Klamotten derweil voller Blut waren. Sich kurz auf die Lippe beißend, hievte er den schlaffen Körper schließlich auf die Reling, zog mit der anderen Hand die Kiste näher und leicht hoch, dann schmiss er die schwer gewordene Kiste über Bord und ließ Jason los. Der Tote verschwand vom Schiff und versank mit einem lauten Platsch auf den Meeresgrund. Super. Und das direkt an einem Hafen. Da war es wirklich ausgezeichnet, dass der Nebel jede Sicht, die weiter als 20 Meter ging, versperrte. Er fühlte sich makaber. Seine grauen Augen huschten noch einmal zu Krümel und blieben ein paar Atemzüge lang auf ihm liegen, dann auf Yukí.

Das wäre es dann wohl ... Ich glaube, jetzt muss ich wirklich duschen.“,

sagte er mit dem Anflug eines matten Lächelns. Allein. Um das Blut ab zu waschen. Der Regen half hier nicht mehr viel, auch wenn er kurz eine Hand flach ausstreckte, um es wenigstens von den Fingern zu bekommen. Irgendwie schienen die Dielen immer noch einen rötlichen Schimmer zu haben. Nach ein paar Schritten war er bei dem Stoffhund angekommen, der dieses ganze Szenario mit hatte ansehen müssen. Stumm nahm er ihn in die saubere Hand, ging die paar Schritte zurück und drückte ihn Krümel wieder in die Arme. Das war eindeutig besser, als eine Kiste voller Steine, die dazu dienten eine Leiche zu beschweren. Levesters Blick huschte zu seiner Freundin.

Bin gleich wieder da ... und Kají und Faite bestimmt auch.“

Er pattete ihr kurz auf den Kopf und verschwand dann zuerst in der Kajüte, um sich saubere Klamotten zu holen, dann wieder hinaus und ins Badezimmer, wo er sich rasch seiner Jacke entledigte. Überall Jasons Blut.
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Luca
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BeitragThema: Re: 8 - Innocent Murder   8 - Innocent Murder - Seite 2 EmptySo Dez 27, 2009 12:07 am

Luca stand, ungeachtet des Toten, da und sah Levester zu, wie dieser tat, was man in so einem Fall eben tun musste. Die Vorstellungskraft des kleinen Jungen reichte nicht soweit aus, dass ihm eingefallen wer, dass es womöglich jemanden gab, der Jason vermisste. Er kannte das Gefühl nicht, so wie er die meisten Gefühle nicht kannte, oder einfach kein Bewusstsein dafür hatte. Luca sah sich um, auf der Suche nach seinem Herrn, als könnte dieser plötzlich zurückgekehrt sein. Ihm viel nicht ein, was nun zu tun war, so dass er nichts mit sich anzufangen wusste. Er blieb einfach stehen und wartete ab, während sich der Regen weiter vom Himmel stürzte.
Als Levester ihm den Kuschelhund in den Arm drückte, sah er das Geschenk, dass ihm Yukí gemacht hatte an, als würde er sich mit Blicken mit dem Stofftier unterhalten können. Auch sein Spielzeug war inzwischen vollkommen durchnässt. Während manch einer dies aber als unangenehm empfunden hätte, machte Luca sich gar nicht erst größere Gedanken darum. Wenn es regnete, regnete es eben und dann wurde man nass. Wenn die Sonne schien, schien die Sonne und man blieb trocken. Es kam ihm nicht in den Sinn, dass das eine unangenehmer war, als das andere.
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