Sonate des Ozeans
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 10 - Beneath the Gibbet

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Levester Ouwén
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Levester Ouwén

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10 - Beneath the Gibbet Vide
BeitragThema: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyDo Dez 24, 2009 10:31 pm

Es ist der 17. April 1842, seit dem letzten Thread sind 9 Tage vergangen.
Kají, Faite, Tiberias und auch Krümel befinden sich noch auf dem Schiff, keiner weiß von dem Unglück, das sich ereignet hat und weiterhin ereignen wird. Levester und Yukí, die ohne Böses zu ahnen, in die Stadt gegangen waren, wurden bereits gegen Mittag verhaftet. Man hatte Yukís Kopf auf einem Steckbrief wiedererkannt. Inzwischen ist es schon 15 Uhr, beide wurden in ein Verlies neben eines großen Platzes gebracht.
Die Hängung Yukí Árashis ist auf 17 Uhr angesetzt.


Sein Schädel brummte, ihm war schwindelig und ansonsten war alles schwarz. Es roch modrig und nass, nur langsam setzten sich die Bruchstücke von dem, was passiert war, wieder zusammen. Sie waren gepackt worden. Diese verdammten Bastarde hatten sie geschnappt, ihn K.O. geschlagen und beide weggeschleppt. Er hätte nie gedacht, dass dies wirklich einmal passieren würde. Nur wegen dieses verdammten Steckbriefes ... Yukí!
Der Schwarzhaarige schlug ruckartig die Augen auf und riss sich hoch. Ein stechender Schmerz machte sich wieder in seinem Kopf breit und wollte ihn fast wieder zurückbefördern. Fluchend hielt er sich eine Hand gegen den Schädel und musste mehrere Male blinzeln, bevor er wieder etwas sehen konnte. Es blieb trotzdem recht dunkel. Mit knirschenden Zähnen versuchte er wenigstens erst mal auf die Knie zu kommen. Es drehte sich alles und jeder Knochen schien zu schmerzen. Doch er hörte ein leises Rufen.
Mit Müh und Not wandte er sich zur Seite, nachdem sein Blick etwas wirr umher gewandert war und nach seiner Freundin gesucht hatte. Einen Moment lang spürte er Panik in sich hoch kriechen, da er sie nicht in seiner Zelle entdecken konnte. Doch als Nächstes kam die Wut hinterher, denn sie befand sich in einer anderen Zelle. Gefesselt. Stützend griffen seine Hände nach den Gitterstäben.

Yukí, alles in Ordnung?“
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Yukí Árashi
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Yukí Árashi

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10 - Beneath the Gibbet Vide
BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyDo Dez 24, 2009 10:32 pm

Levi..?“

Wunderbar.
Sie konnte gar nicht sagen, wie toll diese ganze, bescheuerte Situation war. Da wollte sie nur einen kleinen Spaziergang durch die Stadt machen, in trauter Zweisamkeit mit ihrem Freund.. und dann so etwas. Man hatte gerade den Schock von diesem blonden Flittchen überstanden, da war das nächste Unglück zum greifen nah. Sie waren einfach da gewesen, hatten Levi KO geschlagen und sie beide weg geschleppt. Ihre Vergangenheit hatte sie eingeholt, und jetzt saß sie in diesem dunklen Gang, mit nichts außer ein paar wenigen Kerzen. Herrlich. Womit hatten sie das nun eigentlich wieder verdient? Auf dem Weg zu ihrer Zelle hatte sie noch ein paar andere, trostlose Gestalten gesehen. Die meisten halbtot. Und so, wie sie alle gegafft hatten, haben sie lange keine Frau gesehen. Wäre sie nicht gefesselt gewesen, und hätte es keine Gitter gegeben, würden diese Dreckskerle jetzt nicht mehr leben. Nur leider musste sie sich ihrem Schicksal hingeben, und saß nun in diesem Käfig aus Stäben und Dunkelheit. Und Levi reagierte nicht, was ihre Situation nicht besser machte. Sie wußte nicht, was mit ihm war.

Levi.“

Und wieder keine Reaktion. Mit jeder Sekunde fühlte sie sich schlechter, aufgewühlter. Nur vom Ende des Ganges drangen verschiedene Stimme zu ihr vor, die sie aber nicht zuordnen konnte. Ihre einzige Hoffnung saß wahrscheinlich in der Kombüse.. und machte sonst etwas. Bis die vier darauf kamen, dass etwas nicht stimmte würden Tage vergehen. Und wer wußte schon, wie sie hier behandelt werden würden. Sie hatte jetzt schon Durst, genau wie Hunger. Außerdem war es hier unten kalt. Und Yukí fiel noch so viel anderes ein, an dem sie herum meckern konnte. Aber dann.. nahm sie Bewegungen wahr, ihr gegenüber. Hah!

Levi!“

Endlich. Sie konnte ihn nur schwach sehen, aber er erkundigte sich nach ihrem Befinden. Und wieder waren die bescheuerten Stäbe im Weg und trennten sie voneinander. Yukí ließ sich ein wenig zur Seite sinken, setzte sich in eine etwas andere Position.

“Oh.. Ja.. doch. Mir geht’s soweit ganz gut, nur diese dämlichen Seile nerven. Und ich hab Durst, und es ist kalt. Aber sonst..“

Sie seufzte. So ein Mist.

“Wieso immer wir? Das ist nicht fair!“

Nein, das war es wirklich nicht. Und wie sie hier wieder raus kommen sollten.. es schien irgendwie hoffnungslos. Und dann waren da ja immer noch diese Seile um ihre Handgelenke. Und wieder seufzte die Braunhaarige, lehnte den Kopf an die Gitterstäbe. Lauter werdende Stimmen und Gelächter ließen sie ein wenig zur Seite blicken. Fackeln bewegten sich langsam auf sie zu, machten es hier unten wenigstens ein bisschen heller. Vielleicht kamen sie, um sie laufen zu lassen? Alles ein doofer Irrtum? Eine andere Yukí Árashi? Da gab es doch sicher eine Menge von.. so wünschte sie es sich zumindest für den Moment.
Das Lachen der Männer verstummte, und im Gang herrschte Stille, außer den Schritten, die sich weiterhin auf ihre Zellen zu bewegten. Kurz blickten die ozeanblauen Augen der jungen Frau zu ihrem Freund, auch wenn er die Frage in ihnen wohl kaum erkennen konnte. Was wollten sie hier? Was zum Teufel planten sie nun schon wieder?! Einige Momente vergingen noch, ehe drei Männer mitten auf dem Gang standen. Yukí erkannte einen sofort. Er hatte sie gegen die Wand gedrückt und ihr diese dämlichen Seile unglaublich grob um die Handgelenke gewickelt. Leise grummelnd bis die Braunhaarige die Zähne fester aufeinander, unterdrückte jegliche Kommentare, die ihr in den Kopf stiegen. Sie hob langsam eine Augenbraue, als sie im Flackern der Flammen den Gesichtsausdruck des Mannes erkannte, der ihr am nächsten stand. Der dunkle Blick richtete sich etwas nach unten, auf ein Stück Papier, das seine Hand locker fest hielt. Und schon war er einige Schritte weiter gegangen, stand nun auf der anderen Seite bei Levi. Yukí selbst ließ ihn nicht aus den Augen, beobachtete alles, was er tat.

“Ich dachte, das würde dich vielleicht interessieren.“

Mit diesen Worten warf der Mann Levi den Zettel durch die Gitter zu und wandte sich wieder ab. Sein Blick ruhte wieder auf Yukí, und sein Grinsen wurde ein wenige breiter, fieser. Yukís hingegen wurde immer genervter. Sie sollten die dämlichen Türen aufmachen und sich verpissen. So schwer war das nicht. Ihr Herz machte einen kleinen Satz, als einer der Männer, der, der sie hier her gebracht hatte, tatsächlich einen Schlüssel hervor zog. Aber er musste den kleinen Funken Hoffnung gespürt haben, der für einen Moment in Yukí aufgeflammt war. Er schüttelte dümmlich grinsend den Kopf und trat u ihrer Tür, den Schlüssel in das Schloss steckend. Aber bevor er den Schlüssel herum drehte, wandte er sich noch ein Mal zu dem Schwarzhaarigen herum, warf ihm einen triumphierenden Blick zu. Aber was wollte er von ihr..?

“Ich leih mir mal dein Mädchen aus.“

Yukí zog beide Augenbrauen hoch, blickte den Kerl ungläubig an. Was gab der da für einen Müll von sich? Ausleihen?! Dieser widerlich schmierige Kerl sollte ihr bloß nicht zu nah kommen! Ihr wurde ja jetzt schon schlecht. Und es gefiel ihr gar nicht, dass er nun quietschend die Tür zu ihrer Zelle öffnete und einen weiteren Schritt auf sie zu trat. Schon jetzt stieg ihr ein widerlicher Geruch in die Nase, von dem ihr nur noch schlechter wurde. Der Alkohol war deutlich zu erkennen. Der Kerl lachte nur dämlich, als er ihren Gesichtsausdruck sah.

“Keine Sorge. Ich tu dir nicht weh.“

Haha, das wagte er auch nicht. Sonst würde sie ihm gewaltig weh tun. Sein Schlüssel fiel klimpernd zu Boden, während sein Blick immer wieder mit zur Seite gerichtet wurde, nur um abermals einen wahnsinnigen Blick zu ihrem Freund zu werfen. Sie konnte den Ausdruck in seinen Augen nicht erkennen, aber ihre Intuition verriet ihr, dass das alles nicht Gutes verhieß. Die anderen beiden Männer standen mit ihren Fackeln weiterhin auf dem Gang, einer gegen die Wand gelehnt. Yukí zuckte zusammen, als sich der Kerl zu ihr hockte und ihr Kinn festhielt, um ihr Gesicht zu sich zu drehen.

“HEY! Finger weg!“

Dieser dämliche Bastard grinste nur, kam ihrem Gesicht mit seinem ein Stück näher. Dieser bestialische Gestank trieb ihr fast Tränen in die Augen, selbst wenn sie die Luft anhielt. Sie wollte den Kopf weg drehen, ihn nicht ansehen. Aber er drückte fester zu, näherte sich ihr noch ein kleines bisschen mehr.

“Eigentlich eine Schande, dass man so etwas hübsches verwelken lässt.. wirklich schade.“

Yukí hatte keine Lust auf so etwas, antworte einfach nicht und gab nur ein leises Grummeln von sich. Was meinte dieser dämliche Scheißkerl damit schon wieder? Sie wollte nicht darüber nachdenken, brachte ja eh nichts. Ihr Gesicht blieb gezwungener Weise dem Kerl zugerichtet, aber die dunklen Augen wandten sich zur Seite. Die Braunhaarige wollte diese abartige Visage nicht mehr sehen.
Eine eiskalte Hand, ließ sie schreckhaft zusammen zucken, ein spitzer Schrei hallte durch den Gang. Yukí war mit einem kräftigen Ruck von dem Mann zurück gewichen, hatte sich befreit. Ihr Herz pumpte Adrenalin durch ihren Körper, schlug um einiges schneller. Dort, wo seine Hand ihre Haut berührt hatte, glaubte sie ein Stechen zu spüren. In dieser Berührung war keinerlei Zärtlichkeit gewesen, nur bittere Kälte. Und er hörte nicht aus, so zu grinsen. Mit einem leichten Kopfschütteln bewegte er sich noch ein Stück auf die junge Frau zu, drängte sie nach hinten an die Wand. Yukís Atem raste, sie spürte langsam Panik in sich hoch kochen. Er.. er würde..

VERSCHWINDE! HÖR AUF!“

Die Angst ließ sie schreien, bloß um ihn von sich weg zu halten. Aber der Mann störte sich nicht daran, kam ihr nur noch ein Stück näher. Sie hätte sich helfen können.. wären doch bloß diese verdammten Seile an ihren Handgelenken nicht.. Er beugte sich zu ihr, zu ihrem Hals. Yukí spürte seinen widerlichen Atem auf ihrer Haut, dann wie eine Hand sie grob ein wenig zur Seite drückte. Wieder schrie die Braunhaarige auf, wollte sich wehren.. irgendwie.. Der Mann drückte ihr den Kopf schüttelnd die andere Hand auf den Mund, während die andere sie auf den Boden drückte.

“Das kleine Mädchen will mir doch nicht meinen Spaß verderben?“

Yukí hatte das Gefühl, nicht atmen zu können, zu ersticken. Es war, als wenn sich die Seile um ihren Hals gelegt hätten und jemand sie immer fester zu zog. Tränen stiegen ihr n die dunklen Augen, während der Mann mit einer Hand langsam begann, ihre Bluse auf zu knöpfen. Nein, nein, nein! Sie wollte schreien. Ihn von sich wegstoßen. Fliehen. Bitte nicht.. Levi.. er.. er konnte ihr nicht helfen. Sie musste sich selbst helfen. Kaum waren die Knöpfe ihrer Bluse geöffnet, glitt seine Hand langsam über ihren Bauch zu ihrem Rock, einen kranken Ausdruck in den Augen. Noch bevor seine Hand diesen Stoff erreicht hatte, konnte Yukí unter brennenden Schmerzen die Seile von ihren Gelenken lösen, reagierte in ihrer Panik blitzschnell. Mit einem kräftigen Schlag ins Gesicht lenkte sie den Mann ab, rollte sich während eines Aufschreis seiner Seits zur Seite. Mit einem schnellen Satz stand die junge Frau auf den Beinen, stolperte taumelnd nach vorn. Sie spürte noch immer, wo er sie berührt hatte, während das Feuer der Angst nicht erlischen wollte. Yukís Herzschlag und Atmung setzte aus, als sie sich gegen die Tür lehnte, versuchte diese auf zu schieben. Sie rüttelte daran, im Hintergrund näher kommender Schritte. Vor den Stäben stand einer der anderen Männer, drehte das Schlüsselbund grinsend an seinem Finger im Kreis und betrachtete das Tränenverschmierte Gesicht des Mädchens. Keine Hoffnung.. hier heraus zu kommen. Alles zu spät.. Panisch rüttelte sie an den Gittern, wollte einfach nur hier weg. Aber schon im nächsten Moment wurde sie gepackt, zur Seite gedreht und an die Stäbe gedrückt. Yukí schrie so laut sie konnte, versuchte sich irgendwie frei zu kämpfen. Alles zu spät. Keine Hoffnung auf Hilfe.
Seine Hose lag auf dem Boden, eine Hand hielt ihre Hände zusammen fest, die andere zog ihren Rock nach unten. Scheiße.. Sie fühlte sich wie betäubt, konnte nichts tun, außer sich zu wehren.. aber selbst das war hoffnungslos. Sie wollte schreien, ihn von sich weg treten. Aber sie war zu schwach. Sie war unfähig, sich selbst zu retten. Der Mann kam einen weiteren Schritt näher, drückte seinen Unterleib gegen ihren.
Yukí schrie auf, ihr ganzer Körper verkrampfte sich unter Höllenqualen. Der Schmerz betäubte ihren Körper. Es schien um sie herum alles schwarz zu werden. Die Braunhaarige spürte seinen abscheulichen Atem, roch seinen Gestank. Aber sie sah ihn nicht, hörte seinen schweren Atem. Die junge Frau sackte in sich zusammen, es riß sie förmlich von den Beinen. Es schmerzte, betäubte sie.
Es schien, als sei mehr als eine Ewigkeit vergangen, als er ihre Hände locker ließ und etwas zurück trat. Sie war schwach, fühlte sich dreckig und nieder geschlagen. Wieso..? Yukí wollte um sich schlagen, fühlte sich aber zu machtlos, auch als der Mann ihre Hände losließ. Sie stand einfach nur da, en zitternden Körper an die Gitterstäbe gedrückt. Tränen rannen über ihre Wange, sie konnte sich nicht bewegen. Sie sah nur das hämisch grinsende Gesicht des Mannes vor sich. Ihr war schlecht. Sie war dreckig.
Und dann, er hatte seine Hose angezogen, machte er noch einen Schritt auf sie zu.

“Machs gut, kleines Mädchen.“

Mit diesen Worten holte er aus, schlug der jungen Frau die Faust mit aller Kraft in den Magen. Yukí keuchte, schnappte nach Luft. Ihr wurde schwarz vor Augen, als er die Faust zurück zog, ihren Körper auf den Boden fallen ließ. Er lachte auf, klopfte sich dann ein wenig Staub vom Hemd und trat zur Tür, die anderen öffneten die Tür und schlugen sie scheppernd zu, ohne ab zu schließen.
Yukí spürte nichts, hörte keinen Ton. Sie lag nur da, bewußtlos. Der Mann, der über sie her gefallen war, interessierte sich nicht für sie. Niemand war ihr zu Hilfe geeilt. Sie war dreckig und unnütz.
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Tiberias
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 12:28 am

Tiberias war in Hochstimmung. Warum genau, konnte er nicht wirklich sagen. Aber er fühlte sich stärker, schöner und frischer, als er sonst war. Mit erhobenem Kopf stand er in seinem Zimmer vor dem Spiegel und musterte sich selbst grinsend. Er strich sich in seiner typischen Bewegung die Haare aus dem Gesicht und zwinkerte sich zu.

„Du siehst heute wieder umwerfend aus, Darling."

Er wirbelte herum und lief, nein, er tanzte aus seinem Zimmer. Verführerisch schwang er seine Hüften hin und her und warf die Hände in die Luft. Er hatte das Gefühl, er müsste seine Gefühle in Bewegungen und Gesang nach außen tragen, er hatte das Gefühl, dass es keine Methode gab um den anderen zu zeigen, wie gut er sich fühlte. Also stieg er mit einem großen Schritt durch die Tür der Kombüse, machte eine halbe Drehung, lehnte sich an den Rahmen und warf den Kopf nach hinten.

„Ich hab dieses Gefühl, das wird hier heut ein riesen Ding, dass ist die Party des Jahres ja das sagt mir mein Instinkt. Heut' sind alle dabei, es ham' sich hier alle getroffen."

Seinen Körper bewegte er zu einem, für die anderen nicht hörbaren Beat. Aber dieser Beat kontrollierte seinen Körper. Er legte die Hand an den Türrahmen und begann, wild mit diesem zu tanzen. Dann wandte er sich zu Faite, die wie Kají und Krümel am Küchentisch saß. Er tanzte auf sie zu, bewegte seinen Körper rhythmisch und strahlte über das ganze Gesicht.

„Wir feiern bis zum abwinken, hier wird Konfetti geschossen. Heb' die Hände in die Luft und mach die ganze Nacht Krach, damit auch jeder Partymuffel geht weil er abkackt. "

Kurz zögerte er, weil ihm einfach kein passender Reim auf "abkackt" einfallen wollte. Deswegen kam er zu seinem lyrisch, dichterischem und tiefsinnigem Höhepunkt und sang aus voller Kehle."

„Kackst du ab hast du verkackt."

Er packte Faite am arm. Sie sollte auch tanzen. Ach, er war so ein Partylöwe.
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Faite el Incendio
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:27 pm

Es war früher Nachmittag auf der Sonate des Ozeans, die Mittagsstunde war schon vorbeigezogen und sie saßen, wie so oft, alle in der Kombüse. Alle im Sinne von denen die noch am Bord waren, Yukí & Leví waren schließlich in der Stadt. Und auch Tiberias war ... irgendwo anders? Also begrenzte sich die Zahl der Anwesenden doch auf genau die Hälfte der Besatzung. Kají, Krümeln & sie selbst.
Faite saß am Rande der Bank, die Beine überschlagen, die Ellbogen stützten sich am Tisch ab und ihr Kopf wurde von ihrem Händen getragen. Ihr Blick war beinahe abwesend durch ein Bullauge gerichtet, blickte in die Ferne auf das Meer hinaus. Ein verträumtes Lächeln war in ihren Zügen zu erkennen, als ob sie an etwas sehr schönes dachte. Doch das sollte ihr Geheimnis bleiben. Mit einem Seufzen lockerte sich ihre Pose und sie streckte ihre Arme von sich um sich kurz zu dehnen. Ihre Blick löste sich vom fernen Horizont und huschte in die Runde. Kurz fiel ihr Blick dabei auch an der Uhr hängen. Es war mittlerweile schon 15 Uhr ...

"Meint ihr nicht, dass Yukí und Lev-..."

Sie hielt jäh inne, als plötzlich Tiberias die Kombüse betrat. Äußerst gut gelaunt. Der große Blonde trat, sich halb um sich selbst drehend und sich im Takt bewegend, ein. Die Dunkelhaarige runzelte ihre Stirn als Tiberias anfing etwas seeehr seltsames zu singen. Party? Alle haben sich hier getroffen...? Sie waren gerade mal, zusammen mit Tiberias selbst, zu viert. Das waren nicht alle. Seine tänzerische Begabung konnte Faite nicht genau einschätzen, nach dem hingebungsvollen Tanz mit dem Türrahmen, allerdings fand sie, dass es noch Verbesserungsmöglichkeiten gab. Als er sich tänzelnd auf die zu bewegte, über das ganze Gesicht strahlend, konnte auch sie nicht anders und fing breit an zu Grinsen. Diese gute Laune war irgendwie ansteckend. Und doch war ihr nicht ganz geheuer bei dem Verhalten von Tiberias. Sie waren ja schräge Sache gewohnt, aber das hier war ein neues Kapitel.

"Tiberias, was...?"

Doch seine Stimme schnitt ihr das Wort ab, als er wieder laut anfing zu singen. Es war absoluter Blödsinn und das machte das ganze irgendwie lustig. Mit fragendem Gesichtsausdruck beobachtete sie den Blondschopf, der auf unglaublich kreative Art und Weise zu singen vermochte und dabei auch noch so unglaublich "tolle" Reime brachte. Es machte sie beinahe sprachlos. Amüsiert sprachlos. Das einzige was sie zu sagen vermochte, war eine Wiederholung der banalen Worte:

"Kackst du ab, hast du verkackt...?"

Als er sie auch noch am Arm packte und zu sich zog, um sie anscheinend dazu zu animieren mitzumachen, legte sie ihre Hand auf seine Stirn, aber weiterhin breit Lachend.

"Bist du krank? Hast du etwas getrunken? Es ist erst 15 Uhr!"
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Kají Árashí
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:27 pm

Kají hing etwas schräg auf der Bank in der Kombüse, nach vorne gebeugt, sich mit den Ellenbogen am Tisch abstützend. Levester und Yukí waren wieder einmal in die Stadt gegangen und sie hockten hier nun in der Kombüse rum, ohne etwas zutun zu haben. Sein meeresgrüner Blick lag die meiste Zeit auf Krümel, der ganz brav neben ihm saß und immer noch seinen Stoffhund und das Stück Kohle in den Händen hielt, als hätte er keine Sache je losgelassen, seit er sie besaß. Auf einer Seite war es belustigend, auf anderer Seite konnte es einem fast unheimlich vorkommen. Vor allem, wenn man bedachte, dass dieses Kind bereits einen Mord begangen hatte. Der Gedanke daran, oder viel mehr der Gedanke wen Krümel getötet hatte, löste noch immer eiskalte Schauer in ihm aus. Er hatte dem schwärzesten Teil seiner Vergangenheit angehört, ihn zu dem gemacht, was er war. Eigentlich könnte der Rotschopf fast froh über Krümels tat sein, wenn sein Verstand überhaupt zu dieser Tatsache vordringen könnte.
Kají rieb sich leicht über die Augen, schon seit einigen Tagen schlief er unsagbar schlecht, kam einfach nicht richtig zur Ruh. Da er aber seit je her an Schlafmangel gewöhnt war, kam er damit wenigstens gut zurecht. Sein Kopf wandte sich zur anderen Seite, sein Blick richtete sich auf Faite, die grade noch so selig gelächelt hatte – ein Anblick, der ein warmes Kribbeln in ihm auslöste – und wohl grade auf Yukí und Levester zu sprechen kommen wollte, als die Tür aufgeschlagen wurde. Eine laute Stimme ertönte, die Kají augenblicklich als Tiberias’ enttarnte. Scheinbar im Singsang ratterte er Sätze in Reimen hinunter, vollführte die seltsamsten Bewegungen am Türrahmen und so stellte sich auch dem Rothaarigen schnell die Frage, ob Tiberias in der Rumkammer gewesen war. Weiterhin komische Bewegungen machend, kam der Blonde dann direkt auf sie zu und Kají war sich nicht sicher, ob er nicht lieber Reißaus nehmen sollte. Tiberias jedoch schnappte sich erst einmal Faite – er wusste nicht, ob er das gut finden sollte – und ... was er nun überhaupt vorhatte, das erschloss sich ihm nicht und eigentlich wollte Kají auch gar nicht darüber nachdenken. Sein zuerst geweiteter Blick (O_O) wanderte zu Krümel, als könnte dieser ihm erklären, was das nun wieder sollte. Aber Krümel war da vermutlich nicht schlauer als er.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:28 pm

Luca saß unbeteiligt am Tisch, den Stoffhund ebenso umklammernd, wie das Stück Kohle. Es war nichts Besonderes mehr, längst ein alltägliches Bild, das sich nie änderte. Er schlief auch mit den beiden Geschenken, aber er wusste, dass er dabei nicht beobachtet wurde. Denn nach wie vor kroch er, sobald er wusste, dass sein Herr schlief, in die Schublade. Und Luca wusste ziemlich gut, dass sein Herr es ihm nicht gerade leicht machte, was dass anging. Es war ein Kunststück, leise genug ins Zimmer zu schleichen. Und ebenso schwer war es, zu erraten, wann Kají schlief und wann er sich nur so herumwälzte. Vielleicht deshalb, weil es eine Mischung aus beidem war.
Luca blickte zur Tür, kurz bevor sich Tiberias mit dem Krach, den er nun veranstaltete, ankündigte. Der kleine, schwarzhaarige Junge beobachtete den Blonden und dessen Bewegungen, ohne den Worten, die er ohnehin nicht verstand, größere Beachtung zu schenken. Sein Blick glitt zu Kají und imitierte dessen Ausdruck, als sie sich in die Augen sahen. Schließlich sah er wieder zu Tiberias, dessen Aura ihm mal wieder mehr als suspekt war. Zu wissen, oder zu erahnen, oder zu fühlen, dass Kají müde war, schien zu offensichtlich einfach. Dass Faite bis eben nicht ganz anwesend gewesen war, mit ihren Gedanken weit fort, schien kein großes Geheimnis zu sein. Was mit Tiberias war, jetzt und zu jeder anderen Zeit, war Luca wirklich ein Rätsel. Er wusste nichts mit diesem aufgetreten Verhalten anzufangen. Es hatte weder Sinn, noch Zusammenhang, noch schien es ‚normal’ zu sein. Der 10-jährige machte sich nur nicht sonderlich viele Gedanken darüber. Tiberias war jedenfalls anders als der Rest der Crew. Zumindest zu dieser Erkenntnis kam er und daher auch der Blickaustausch mit seinem Herrn. So genau wusste er nicht, was sie sich gegenseitig damit sagten, aber es wirkte irgendwie… angebracht.
Letztlich beobachtete Luca, was die beiden taten, die Aufmerksamkeit eher auf seinen Herrn gerichtet, den er aber nicht mehr ansah.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:29 pm

Und der Partylöwe hörte nicht auf. Es schien sogar beinahe so, als hätte er an Elan dazu gewonnen. In ausschweifenden Bewegungen tanzte er umher. Wirbelte Faite im Kreis herum und bewegte seinen Kopf zu dem Beat.

„Es wird gefeiert wie noch nie, schmeißt die Hände in die Luft." [/i]

Tiberias streckte die Arme in den Himmel und wirbelte umher. Auffordernd sah der Kajì und Luca an. Sie sollten auch mit machen, dass würde sie sicher befreien und er war sich sicher, es würde den beiden mal sehr gut tun sich so richtig gehen zu lassen. Einfach alles aus sich rausholen. Der Blonde tanzte unbeirrt weiter.

„Hey! Das geht ab, wir feiern die ganze Nacht, die ganze Nacht!"

Ohja, das würden sie. Sie, die sechs Freunde. Apropo sechs Freunde. Wo waren eigentlich die anderen Turteltäubchen? Suchend sah er sich um, hörte aber nicht auf zu tanzen. Dann, als müsste er eine Musik übertönen, schrie er förmlich:

„Wollten Yukì und Levi nicht schon längst wieder da sein?!"

Er schmunzelte kurz, dann brüllte er:

„Vielleicht hat sich für die beiden ja was aufregendes ergeben! Ein Abenteuer mit einem Wachmeister. Das würde zu Yukí passen!"

Er lachte laut auf. Und wusste ja gar nicht, wie Recht er hatte.
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Levester Ouwén
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Levester Ouwén

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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:30 pm

Den Kopf gegen die Gitterstäbe gelehnt, denn ihre Kühlung tat wirklich gut, blinzelte Levester durch das fahle Fackellicht hinüber zu der Zelle, in der Yukí saß. Im Gegensatz zu ihm schien sie nicht sonderlich in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Dennoch fragte er sich, warum sie eigentlich gefesselt war und nicht er. Glaubten diese dämlichen Ratten wirklich, er ließe sich so schnell und endgültig ausknocken? Der Schwarzhaarige seufzte und schloss während ihrer Worte kurz die Augen, versuchte das Hämmern im Kopf zu ignorieren.

Frag mich nicht.“,

antwortete er knapp und etwas bissig, was jedoch nicht auf seine Freundin zu übertragen war. Trotz des Schmerzes lief sein Gehirn auf Hochtouren, suchte fortwährend nach Möglichkeiten, wie sie hier wieder heraus kamen. Solange niemand kam, würde es wohl unschaffbar sein, die Stäbe schienen fest genug, um auch noch einem Rammbock stand zu halten.
Erst als er Schritte auf dem Gang hörte, öffnete Levester wieder die grauen Augen und stierte misstrauisch in die Dunkelheit hinein. Drei Männer erschienen, seine Pupillen verengten sich leicht. Sein Blick verfolgte einen Mann ganz genau, nämlich den, der direkt auf ihn zukam und dann so gehässig triumphierend einen Zettel in seine Zelle warf. Am Liebsten hätte der Schwarzhaarige ihn nicht mal eines Wimpernzuckens gewürdigt, leider war es aber sehr wohl möglich, dass etwas ’Interessantes’ auf dem Zettel stand. Zähneknirschend hob der junge Mann also den Zettel auf, sortierte ihn auseinander, um dann eine Uhrzeit vor zu finden, die die Hängung seiner Freundin ankündigte.

Scheiße.“,

war das Einzige, was ihm dazu einfiel. In dem Moment, noch bevor er das weiter verarbeiten konnte und sich die neue Frage „Scheiße, was nun?“ auftat, drangen die locker kumpelhaft gerufenen Worte an sein Ohr heran. Der wollte sich mal sein Mädchen ausleihen. Das ließ den Zettel irgendwie schnell in Vergessenheit geraten. Sein Blick wirbelte wieder zu Yukís Zelle und Levester konnte erkennen, dass seiner der Männer bereits bei ihr stand. Nah bei ihr. Zu nah.

Wag es nicht!”

Der Schwarzhaarige stieß mit den Händen gegen die Gitterstäbe, doch der Kerl, der ihm grade die andere, äußerst erfreuliche Botschaft übermittelt hatte, stand bloß grinsend da und Levester wusste genau, wie dieser ihn verhöhnte. Hier in seiner Zelle war er hilflos, konnte nichts tun, als leere Drohungen und Beleidigungen von sich zu geben. Er saß fest. Schon gellte Yukís Schrei durch das Verlies und Levester spürte, wie unbändige Wut mit einem gefährlichen Gemisch aus Hilflosigkeit von ihm Besitz ergriff. Fluchend trat er vor das Gitter und wurde gleich noch rasender, da das ja überhaupt nichts brachte. Und dieser dumme Kerl grinste nur so vor sich hin, am Liebsten hätte er ihm das Genick gebrochen und den Hals noch drei mal herum gedreht! Aber seine Freundin schrie weiter und obwohl er nicht genau sah, was sie mit ihr machten, wusste er es doch viel zu genau. Er hörte es. Und das war noch viel schlimmer, die Bilder erschienen ganz von selbst in seinem Kopf. Außer sich vor Wut begann er die Gitter immer mehr zu malträtieren, ohne dabei irgendwem außer sich selbst Schmerzen zu zufügen. Und als es plötzlich viel zu still wurde, fand der Zettelüberbringer das wohl so lustig, dass er sich direkt an sein Gitter stellte und ihm hässlich ins Gesicht grinste. Blind vor Wut trat Levester wieder vor, holte aus und schlug dann einfach nur noch zu. Ihm war egal, ob er sich die Hand am Stahl zerschmettern würde, in diesem Moment war ihm alles egal. Er wollte diese Bastarde ausnehmen, sie an ihren Eingeweiden ersticken lassen. Und er traf. Fingerknochen trafen auf Nase und ein klägliches Jaulen erhallte. Aber das war ihm nicht genug. Dem anderen allerdings auch nicht. Nun selbst erzürnt tat er genau das, was ihm zum Verhängnis werden würde. Er schnappte sich den Schlüssel, öffnete sein Verlies, wohl mit der Absicht ihn grün und blau zu prügeln, doch der Schwarzhaarige stürzte sich in diesem Augenblick schon auf ihn, wehrte einen Schlag ab und hielt den Mann genau so brutal fest, wie dieser ihn. Ringend wurde er mit dem Rücken gegen die harte Steinmauer gestoßen und bevor sein Gegner selbst wieder zuschlagen konnte, griff er instinktiv hinter sich. Seine Finger umklammerten glattes, hartes Holz und er stieß zu. Den Dolch direkt in den Hals seines Opfers. Blut spritzte, ein abscheuliches Röcheln war zu vernehmen, Levester drückte mit einem Ruck nur noch fester zu, drehte die Klinge und trat den Körper des Bastards von sich weg. Und während die anderen Beiden noch dabei waren hellhörig zuwerden und Gürtel wieder vernünftig zu zuschnallen, hatte Levester schon seine Pistole gefunden, die ihm abgenommen und unsorgfältig auf den Tisch des Verlieswächters gelegt worden war. Schüsse dröhnten durch das Gemäuer. Zwei, Drei, Fünf. Dann war es ganz still. Totenstill, im wahrsten Sinne des Wortes.
Jeden Muskel, jeden Nerv bis auf das äußerste angespannt, ließ Levester die Knarre wieder sinken, versenkte zwischen Gürtel und Hosenbund. Es fühlte sich nicht so an, als wäre er Herr über sich selbst, als der blutbefleckte, junge Mann zur Zelle seiner Freundin schritt und hinein trat. Ohne inne zu halten, kniete er sich zu ihr auf den Boden, zog sie zu sich und richtete ihre Kleidung. Den Mantel um ihren Körper legend, hob er sie auf seine Arme und ließ die Beine ganz alleine entscheiden, welchen Weg ins Freie sie wählen würden. Er verzichtete sogar auf jegliche Art von Leichenschändung und fühlte sich nur leer. So leer, wie die Stille vor dem Sturm.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:31 pm

Mit jeder weiteren Sekunde war sich Faite sicher, dass Tiberias etwas verbotenes genommen haben musste. Irgendetwas, was er vielleicht sonst nicht nahm... oder aber er hatte vergessen seine Pillen zu nehmen, das konnte natürlich auch die Lösung aller Dinge sein. Auf jeden Fall war das hier nicht normal, aber Fieber schien der Blonde auch nicht zu haben. Sie selbst wurde voller Elan im Kreis herum gewirbelt, dass es ihr fast schon zu schnell wurde und sie beinahe über ihre eigenen Füße stolperte.

„Ho! Tiberias, mach mal langsam!“

So herumgewirbelt versuchte sie erst einmal wieder ihren Gleichgewichtssinn zu finden, den sie unterwegs im Kreis, igrendwo wohl verloren hatte. Nach einigen Sekunden jedoch war der kurze Schwindel wieder verschwunden. Sie hatte die Augenbrauen immer noch irgendwie fragend hochgezogen, während sie nun wieder Tiberias anblickte. Er war … anders.

„Du weißt schon, dass wir erst Nachmittag haben? 15 Uhr um genau zu sein? Von Nacht noch weit und breit nichts zu sehen?“

Sie fuhr sich mit ihrer Hand über ihr Haar, bevor sie sich umdrehte und zu Kají und Krümel blickte, die noch am Tisch saßen und nicht von Tiberias' Eifer angesteckt schienen. Eher irgendwie … perplex.
Die Worte von dem Blonden ließen sie sich dann doch wieder zu ihm umdrehen und ihn leicht verstört anblicken. Was hatte er bitte für Vorstellungen?! Aber mit dem einen hatte er Recht... bevor der Blonde reingeplatz war, hatte sie genau das selbe Kají fragen wollen. Wo warn Levi und Yukí? Sie hatten längst zurück sein wollen. Längst.

„Ja wollten sie. Langsam mache ich mir echt sorgen...“

Auf die andere Aussage von Tiberias antwortete sie gar nicht. Soetwas musste man einfach ignorieren. Einfach ignorieren, dann würde er schon von selbst damit aufhören. Denn schlagen war böse und nicht gut.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:32 pm

Krümel war tatsächlich nicht viel schlauer als er. Ob er ihm das nun damit zu verstehen geben wollte, dass er ihn genau so perplex ansah, war ihm nicht klar. Aber es war eigentlich auch egal. Im Hintergrund hörte er, dass Tiberias seinen Singsang fortführte und irgendetwas mit Faite veranstaltete. Aber auch hier verspürte er eigentlich nicht den Wunsch dem zu zusehen. War ganz gut, das er mit Krümel starren konnte.
Erst als der Blondhaarige auf seine Schwester und Levester zu sprechen kam, wandte Kají den Blick herum, bewegte den Kopf aber nur ein wenig in die andere Richtung. Je länger er mit Tiberias auf diesem Schiff war, desto mehr dachte er, das Wesen des Jungen schon zu kennen. Er war nicht wie sie, er war eigentlich auch niemand, der auf ein Schiff mit kleiner Crew gehörte. Er war wie die anderen. Es verpasste ihm ein altes Gefühl von Unwohlsein. Aber er war auch nicht wie die anderen. Vielleicht war er da sogar Krümel ähnlicher.

Vielleicht sollten wir im Hafen nach ihnen Ausschau halten.“

Dann waren sie immerhin noch in der Nähe vom Schiff und liefen so nicht Gefahr, dass die Zwei eventuell zurück kehrten, während sie noch durch die Stadt strichen und suchten. Außerdem … konnte er auf einen Stadttrip gut verzichten. Und er fühlte sich einfach nur müde.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:33 pm

Tiberias hörte so plötzlich wie er angefangen hatte zu tanzen, auch wieder auf. Beleidigt starrte er seine drei Freunde an, zog die Schultern hoch, atmete tief ein, ließ sie fallen und stieß enttäuscht die Luft zwischen den Zähnen aus. Mit der rechten Hand strich er sich die Haare aus dem Gesicht, vorwurfsvoll sah er von Luca über Kají zu Faite.

„Ihr seid solche Langweiler."

Er verlagerte das Gewicht auf ein Bein, mit dem anderen klopfte er einen Rythmus auf den Boden. Er hatte die linke Augenbraue hochgezogen und sah die anderen erwartungsvoll und herablassend an.

„Tja, was wollt ihr machen, wenn ich euch nicht immer unterhalte, hä? Plötzlich still was? Doof, oder?"

Bevor einer seiner tollen Freunde ihm widersprechen konnte, nickte er bekräftigend mit dem Kopf. Auf Kají's Worte seufzte er und auch die von Faite machten überhaupt keine Laune.

„Super, ihr seid echt voll die Spaßbremsen."

Beleidigt lief er aus der Kombüse zur Reling. Er drehte sich um als ihm keiner folgte.

„Ja kommt ihr jetzt, oder was?!"

Rief er graziös über die Schulter. Wie eine echte Diva eben.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:35 pm

Tiberias hatte inzwischen aufgehört wie ein hyperaktiver Gummiball auf und ab zu hüpfen und sie, samt sich selbst durch die Gegend zu schleudern. Das war schonmal gut. Dass er etwas genommen haben musste war ihe aber weiterhin in Gedanken - dass er immer so sein sollte, konnte sie nicht ertragen. Das durfte nicht sein. Meistens konnte doch auch er einigermaßen vernünftig sein. Einigermaßen. Immerhin. Ihr Blick lag auf dem Rotschopf, der vorschlug im Hafen nach ihnen Ausschau zu halten. Das fand auch sie sehr angebracht.

"Ja, ich denke, das ist 'ne gute Idee..."

Faite blickte nochmals zu der (imaginären?) Uhr an der Kombüsenwand, während Tiberias weiterhin den unbekannten Rhythmus in seinem Kopf mit dem Fuß auf den Boden tippte. Seufzend drehte sie sich leicht um Tiberias direkt ansehen zu können.

"Ähh ... ja. Genau."

Mehr sagte sie auch dazu nicht, sah ihn nur noch aus der Kombüse verschwinden. Keine Sekunde später ertönte seine Stimme, die nach ihnen rief. Einen ratlosen Blick Kají und auch Krümel zuwerfend, zuckte sie mit den Schultern, blieb erst stehen. Dann setzte sie sich in Bewegung und folgte Tiberias raus an Deck. Kají und Krümel würden ihnen wohl folgen.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:36 pm

Tiberias hörte endlich auf mit dem komischen Gewirbel, schien es allerdings nicht sehr gut zu finden, dass sie sich einfach nicht von seiner Euphorie anstecken lassen wollten. Aber er fand, was der Blonde da veranstaltete, einfach nur albern. Und seltsam. Wozu sollte das gut sein? Sein Sprachgebrauch wurde auch immer seltsamer. Aber er versuchte einfach, es zu ignorieren. Schließlich aber lief der Blondhaarige einfach aus der Kombüse. War das jetzt eine Zustimmung zu seinem Vorschlag? Kajís Augen huschten zu Faite hinüber, die allerdings nur mit den Schultern zuckte und dann hinter Tiberias verschwand. Seufzend wandte sich der Rothaarige zu Krümel um und nickte in Richtung Tür. Der Kleine würde ihn schon verstehen, im Grunde genommen war es egal, ob man zu den Gesten noch Wörter fügte.
Er richtete sich langsam auf, hielt sich kurz ganz automatisch eine Hand an die Brust und stapfte dann ebenfalls aus der Tür hinaus.


Das Vierergespann begab sich also in den Hafen, beschloss sich lieber nicht zu trennen, sondern gemeinsam ein wenig herum zu laufen. In direkter Nähe ließen sich Levester und Yukí jedoch nicht finden. Inzwischen sind sie an der Marktstraße angekommen und weiterhin ist nichts von ihnen zu sehen.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:38 pm

Luca imitierte weiterhin den Blick von Kají, ohne wieder zu Faite und Tiberias zu sehen. Nur um das gleiche zu tun, wie sein Herr, wandte er sich schließlich wieder an die Beiden. Und dann war das Spiel des Nachahmens auch schon zu Ende. Worte wurden gewechselt, von denen er nichts verstand. Tiberias und Faite gingen und es war wohl Zeit, ihnen zu folgen. Stumm, wie immer, und lautlos, stand der 10-jährige auf und tänzelte an Deck um dann von Bord zu gehen.
Es war merkwürdig, vom Schiff zu gehen. Hin und wieder war es vorgekommen, aber Luca fühlte sich auf dem Meer eher Zuhause. Land war nicht seine Welt. Alles war fremd, immer wieder aufs Neue. Und zwischen Ängstlichkeit und Unsicherheit blieb eine unvernünftige Neugierde für das Unbekannte. So konnte es vorkommen dass, - wie in diesem Augenblick – die Gruppe dahin lief und der schwarzhaarige Junge von der Bildfläche verschwand. In einer Gasse lag ein Papier. Und Papier war gut, wenn man etwas Sinnvolles mit dem Kohlestift anfangen wollte. Doch als er das Blatt aufhob, musste er enttäuscht feststellen, dass es schon voll war. Voll mit einem Bild von einer Frau, die er gut kannte.
Merkwürdig. Wie kam denn Yukís Gesicht auf so ein Papier? Hatte sein Herr das gemalt? Und wieso lag es hier im Dreck? Papier sollte doch weiß sein. Luca sah sich suchend nach der Gruppe um, die er desinteressiert verlassen hatte, aber sie waren wohl schon um die nächste Ecke gebogen. Er rannte los, sich dreimal um sich selbst drehend, um die drei Erwachsenen wieder zu finden, doch sie waren nicht mehr da. Papier, Kohlestift und Kuschelhund in den Armen, sah er sich erneut um. Tiberias! Der Blonde schien sich auch von den Anderen getrennt zu haben und stand vor einem Salon, für Pediküre. Luca wusste natürlich weder das Schild zu lesen, noch etwas mit den dort ausgestellten Bildern und Utensilien anzufangen. Er hielt dem komischen Kerl lediglich das Poster unter die Nase.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:39 pm

Tiberias war der Gruppe die ganze Zeit über lustlos gefolgt. So ein Schwachsinn, wahrscheinlich machten Yukí und Levi sich eine schöne Zeit und sie hingen hier rum. Völlig daneben. Doch plötzlich erhellte sich seine Miene, strahlend wandte er sich von der Gruppe ab und lief auf einen kleinen Laden zu, am Schaufenster blieb er stehen und blickte selig hinein. Wie lange hatte er nach so einem Laden gesucht, er brauchte unbedingt mal wieder etwas Pflege. Er lächelte, völlig im Einklang mit sich selbst. Ein Pediküre Salon.

„Hach..."

Seufzte er. Gerade wollte er sein Glück vollkommen machen, wollte durch die Türe treten, den beißenden, aber für ihn wohltuenden Geruch von Nagellack und Nagel Pflege einatmen, als Luca neben ihm auftauchte. Sein Wunsch brach in viele kleine Stücke, bestimmt wollte das kleine Monster ihn davon ziehen, wahrscheinlich hatten die anderen ihm gesagt er musste ihn holen. Er sah traurig von dem Laden weg und sein Blick viel auf das Poster. Er betrachtete es einige Sekunden lang erstaunt.

„Oh wow, schau mal Luca, das Mädchen sieht aus wie Tante Yukí nicht wahr?"

Er lächelte den kleinen Mann halbherzig an und sah wieder zu dem Laden. Es würde sicher nicht lange dauern. Sein Bick glitt noch einmal über das Poster. In großen Lettern stand dort: Hinrichtung. Die Augen des Blonden weiteten sich kurz.

„Aber diese Tante hier ist ein böööses Mädchen und deswegen muss sie leider sterben... Du verstehst, so mit einem ganz großen Messer. So wie du bei diesem Jason gemacht hast, nur... schneller. Nicht schön."

Tiberias tat so, als würde er sich mit der Hand den Kopf abschlagen um das ganze zu verdeutlichen. Er schüttelte leicht den Kopf. Dann sah er Krümel grinsend an. Bevor er wieder den Blick auf das Plakat wandern ließ, schielte er Sehnsüchtig zu dem Salon. Kopfschüttelnd betrachtete er das Bild.

„Also, diese Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend."

Er kratzte sich am Kopf. Dann las er, unter schwerer Anstrengung, er war kein besonders guter Leser, die weiteren Sätze. Also. Hinrichtung, dass wusste er bereist, von... Yuk... Yukí... Arashi. Seine Augen weiteten sich. Er packte das Plakat und Luca, den er sich halb unter den Arm klemmte, er war stärker als man dachte, und sprintete den anderen hinterher. Er rief laut ihre Namen und ein mancher dachte wohl, ihm wäre ein Licht aufgegangen. Aber als er vor der Gruppe zum stehen kam lachte er auf, rollte das Plakat auf und zeigte es den anderen.

„He, schaut mal, da wird heute eine Hingerichtet, die sieht aus wie Yukí und, mann das glaubt ihr nicht, die heißt auch noch wie Yukí."

Er schüttelte erneut den Kopf, begeistert über diesen Zufall. Und plötzlich schien ihm ein Licht aufzugehen, endlich, er starrte das Plakat an.

„Oh scheiße. Leute, ich glaube, hier geht es wirklich um unsere Yukí."

Er sah die Anderen unsicher an. So, als hätten nicht sofort alle gewusst, was Sache war. Er sah sich als Held, als der, der dieses wirklich außerordentlich schwierige Rätsel gelöst hatte...
...nicht!
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:39 pm

Luca beobachtete Tiberias, wie diese immer wieder in das Schaufenster starrte und beiläufig auf das Papier zurück. Der schwarzhaarige, kleine Junge betrachtete noch einmal kurz, was sich hinter der Scheibe befand, als vermute er, etwas Spannendes übersehen zu haben. Tiberias laberte irgendwelches Zeug, und Luca war wahrscheinlich der einzige Mensch auf der Welt, der nicht verstand, wie idiotisch das Geschwätz war. Tatsächlich wusste er nur, dass der Blonde komisch war. Und dass wurde nur unterstrichen, als er sich plötzlich den Kopf abhakte. Diese Geste kannte er! Und für gewöhnlich bedeutete das, dass er nun bestraft wurde. Im selben Augenblick wurde er gepackt und unter den Arm geklemmt. Beinahe wäre ihm das Stück Kohle herunter gefallen. Mit seinen 22kg war es wohl kein Kunststück, ihn herumzutragen. Er rührte sich nicht, ahnungslos, was nun mit ihm passieren würde. Tiberias war nicht sein Herr! Ob er das wohl vergessen hatte?
Dann wurde er plötzlich wieder abgesetzt. Vor Faite und Kají. Mürrisch, nicht ausdruckslos, sondern mürrisch (!) sah er den Blonden an, holte zum Schlag aus und platzierte seine Faust gekonnt zwischen den Beinen des Älteren. Um der Sache noch den nötigen Nachdruck zu verleihen, rammte er Tiberias seine Ferse auf den Fuß und trat dann an die Seite von Kají, als wäre nichts gewesen.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:40 pm

Noch während er in dem Gefühl des Triumphes schwebte, spürte er plötzlich einen harten Schlag. Und dieser harte Schlag, traf ihn mitten in seine Männlichkeit. In den einzigen Beweis, dass er wirklich männlich war. Er schnappte nach Luft und schon während der Schmerz bei seinem kleinen Freund explodierte, trat ihm diese kleine Mistkröte auch noch auf den Fuß. Tiberias spürte, wie ihm das Blut vor Wut in den Kopf schoss. Er drehte sich zu dem Jungen um, seine Augen durchbohrten Krümel.

„DUUUUUUU!"

Kreischte er gellend hell, bevor er mit viel Gebrüll einen Schritt auf ihn zu machte, die Hand zu einer Faust ballte und sie dem kleinen Jungen einfach von oben auf den Kopf schlug. Er funkelte den kleinen an.

„Das wirst du büßen. Ich schwöre dir, das wirst du SOWAS von büßen!"

Dann drehte er sich wütend schnaubend zu Kají. Sein Kopf war hoch rot, er macht bereits einen Schritt zurück, damit Luca nicht auf weitere dumme Gedanken kam.

[i]„Pass bloß auf ihn auf, ich weiß nicht, wie lange ich mich zurückhalten kann!"

Er schnaubte.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:42 pm

Endlos scheinende Leere umgab Yukí. Sie regte sich nicht, spürte nicht die Kälte des Bodens, auf dem sie lag. Kälte. Leere. Alles schien so weit weg. Jedes Geräusch wurde verschluckt, nichts drang zu ihr durch. Ihre Welt stand still. Sie hörte nicht die Schüsse, nicht die lauten Stimmen. Es war einfach nur still. Dann wurde sie hoch gehoben, doch auch das spürte die Braunhaarige nicht. Die Leere verschluckte alles. Nichts blieb übrig.
Dann, ganz leise drangen Schritte an ihre Ohren, ihr Bewußtsein kehrte allmählich zurück. Die Schwärze, die sie sich erdrückend um sie gelegt hatte, wich nun ganz langsam Schmerzen im ganzen Körper, einem brennenden Gefühl im Bauch, im Kopf. Übelkeit beschlich die Braunhaarige. Sie sah das widerlich verzogene Gesicht des Mannes vor sich, spürte ihn nah bei sich. Seine Berührung, seinen Körper an ihrem. Ihr Körper verkrampfte sich, als sie die Hände spürte, die sie trugen. Er war hier. Er heilt sie fest und brachte sie weg. Yukí wollte schreien, nach ihrem Freund rufen. Aber ihr Herzschlag schnürte ihr die Kehle zu, die Angst lähmte ihr Denken. Niemand würde ihr helfen können. Niemand war hier. Sie war allein mit diesem Monster. Neben ihrem eigenen Atem und dem Rasen ihres Herzens war da noch ein Geräusch. Ein Herzschlag dort, wo ihr Kopf ruhte. Mit jedem weiteren Atemzug kochte mehr Panik in ihr hoch, wollte sie lähmen. Und mit einem plötzlichem Ruck schlug die Braunhaarige um sich, die Augen geschlossen haltend. Es war ihr egal, ob sie ihn traf, wie sie traf. Er sollte sie loslassen, Yukí wollte nur weg von ihm. Ein spitzer Schrei entfloh ihrer Kehle, während ihre Fäuste wild durch die Luft schlugen. Tränen rannen über ihre Wangen, während ihre Stimme nicht verstummte.

“Lass mich los! LASS MICH LOS!“

Sie schrie aus Leibeskräften, als hätte sie sich alles von der Seele schreien können. Sie wollte das nicht noch ein Mal durchmachen. Die junge Frau schlug die Augen auf, sie wollte sehen, wer sie trug, wo sie war. Die Braunhaarige hob den Blick und erstarrte. Ihr Blick traf graue Augen. Die Augen, die sie liebte. Ihr Freund trug sie, hatte sie gerettet. Und sie.. hatte ihn angeschrien, ihn für jemanden gehalten, der er nicht wahr. Aber.. das war es nicht, was Yukí verschreckte. Ihr Freund, der Mann, dem sie über alles vertraue, trug sie.
Und sie wollte weg. Weg von ihm, allein laufen. Sie wollte nicht die Nähe, in der sie sonst Trost fand. Es verletzte sie selbst unbeschreiblich, aber sie wollte nicht wissen, was er dachte, wie er fühlte. Ihr war unbeschreiblich kalt, trotz der Wärme, die er sonst in ihr auslöste. Die Frau fühlte sich dreckig, unwert. Wieder perlten Tränen ihre Wange hinab, während sie das Schluchzen nicht unterdrücken konnte. Sie wollte hier weg, wollte niemanden um sich herum haben. Und es tat ihr so Leid. Yukís Hand verkrampfte sich an dem Hemd ihres Freundes.

“Bitte.. Lass‘ mich runter..“

Ihre Flüstern ging in einem Schluchzen unter, sie konnte selbst nicht glauben, was sie gesagt hatte. Sie konnte, wollte nicht glauben, was hier geschehen war.

“Es tut mir so Leid..“

Nicht mehr als ein heiseres, zaghaftes Flüstern.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:43 pm

Schweigend – also eigentlich wie immer – schlenderte Kají neben seinem kleinen Grüppchen, bestehend aus Faite, Tiberias und Krümel her. Faite schien inzwischen auch etwas -brummig- zu sein, Tiberias war gelangweilt und der kleine Junge tat sowieso (eigentlich) nie etwas, außer das, was sie ihm vorgaben. Und Yukí und Levi waren weiterhin nirgends zu sehen. Der Rothaarige schwankte immer noch zwischen Sorgen machen und nicht Sorgen machen. Nachher ... vergnügten sich die Zwei wirklich bloß irgendwo. Er seufzte leise in sich hinein, steckte die Hände in die Hosentaschen und bemühte sich doch, nicht all zu nah bei Faite zu laufen.
Schließlich aber lenkte ihn wieder einmal Tiberias von seinen Gedankengängen ab, indem er einfach in eine andere Richtung losrannte. Kají wandte den Kopf hinter ihm her und zog die Augenbrauen leicht zusammen, als der Blondhaarige bei einem Geschäft stehen blieb, dass eher nicht so aussah, als würde es irgend einen von ihnen ansprechen. Außer Tiberias. Ein ... was auch immer es war? Und dann löste sich zu seinem Erstaunen auch Krümel und lief hinter dem Blonden her. Kají blieb stehen, warf einen kurzen Blick zu der Schwarzhaarigen hinüber, ohne recht zu wissen, was er mit seinem Blick aussagen wollte. Wahrscheinlich Verwirrung über diesen absonderlichen Kerl. Aber wer von ihnen war schon normal? Was war überhaupt normal? Da kam Tiberias schon wieder zurückgelaufen, gut gelaunt, mit einem Plakat in der Hand und Krümel unter dem Arm. Was ... wurde das jetzt? Doch dann weiteten sich seine Augen gleich noch mehr. Denn im Gegensatz zu Blondi erkannte der Rotschopf sofort seine Schwester auf dem Pergament. Durcheinander, wozu Tiberias’ Geschwätz einen guten Teil beitrug, sah er zwischen ihm und dem Plakat hin und her. Hinrichten!? Ein Mädchen, dass so aussah wie Yukí und auch genau so hieß? Hahaha ... wie lustig!? Kají kam nicht mal dazu Gedanken und Weiteres zu ordnen, da regte sich Krümel. Und stieß seine Faust direkt zwischen Tiberias’ Beine, – es tat ihm fast mit weh – anschließend ein Tritt auf den Fuß. Er käme sich vor, wie in einem schlechten Film, hätte der Rothaarige gewusst, was das war. Dieses Gefühl, in seiner eigenen Verwirrung gefangen zu sein, ließ jedoch augenblicklich nach, als Tiberias Krümel zurück schlug und dann ihm drohte. Kajís Gesichtsausdruck verfinsterte sich und er legte schützend eine Hand auf Krümels Schulter, zog ihn etwas näher zu sich.

Du wirst Krümel kein weiteres Haar krümmen, verstanden?“

Er war ganz und gar nicht der Typ, der drohte. Um genau zu sein hatte er noch nie jemandem gedroht und eigentlich konnte man auch das nicht direkt als Drohung verstehen. Doch seine Stimme klang dieses Mal eindringlich. Obgleich er gleich, nachdem er seine Worte ausgesprochen hatte, selbst das Gefühl hatte zurück treten zu müssen, als würde Tiberias ihn sonst schlagen. Sein Fuß rutschte nur minimal rückwärts. So war es schließlich immer in seinem Leben gewesen, wenn er Widerworte gegeben hatte.
Aber etwas anderes drängte sich wieder in sein Bewusstsein.

Verdammt, was ist jetzt mit Yukí!?“

Er schnappte dem Blonden den Zettel aus der Hand und starrte auf die Lettern.
Hinrichtung Yukí Árashis. 17 Uhr.
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:43 pm

Mit leicht grimmigem Gesichtsausdruck stapfte die Schwarzhaarige also nun im Hafen herum und suchte nach ihrer Freundin, und deren Freund. Und mit jeder Minute schien man sehen zu können, dass sich ihr Gesicht weiter verdüsterte. Sie hatte keine Lust nach den beiden zu suchen, da sie sich wahrscheinlich ohnehin irgendwo vergnügten und einfach die Zeit vergessen hatten... aber sie hätten sich ruhig melden können. Ruhig einmal vorbeikommen und Bescheid sagen, dass es noch etwas länger dauern würde. In den Häfen der Städte sie sie anliefen und in denen sie ankerten konnte es immer mal wieder zu "Komplikationen", zum Beispiel mit der Marine, kommen, deshalb war es doch wichtig in Kontakt zu bleiben. Und jetzt waren sie schon eine Zeit lang unterwegs ohne die geringste Spur zu haben. Und das machte sie noch brummiger. Dass es die Sorge um die beiden war, das schob sie einfach beiseite...
Sie bemerkte erst später, dass Tiberias verschwunden war, und blieb stehen um zu sehen wo er geblieben war. Missmutig folgte sie dem Blick Kajís, in der Hoffnung, dass der Blondschopf vielleicht Yukí und Levi entdeckt hatte, doch... Kein Treffer. Ein... Püdikäre-Saloon? Was war das denn? Davon hatte sie noch nie gehört, doch Tiberias schien begeistert zu sein, und als Krümel ihm auch noch hinterher lief, sank ihre Laune weiter in den Keller. Sie sah aus als hätte sie in eine saure Zitrone gebissen. Das Mädchen mochte nicht mehr. Am liebsten hätte sie sich wie ein bockiges Kind hier einfach auf die Straße gesetzt und keinen weiteren Schritt mehr getan, doch das verbot ihr ihr Stolz.

"Super..." , raunte sie leise in Kajís Richtung, und hielt dann weiter nach einer Braunhaarigen, in Begleitung eines Schwarzhaarigen Ausschau, blieb dabei aber stehen und reckte sich nur manchmal, indem sie sich auf die Zehenspitzen stellte. Dann - endlich - kamen die beiden Ausreißer wieder. Mit verschränkten Armen warf sie dem Blondschopf nur einen Seitenblick zu, bevor sie seine Worte verstanden und verarbeitet hatte.

"WAS?!"

Das konnte nicht wahr sein, das konnte einfach nicht wahr sein... bevor sie weiter nachfragen konnte, hörte sie einen lauten Schrei von Tiberias und konnte gerade noch sehen, wie Krümel dem Blondie auf den Fuß trat. Der Haltung Tiberias' zu schließen musste Krümel ihm in etwas sehr wertvolles geschlagen haben. Und obwohl die Situation sehr ernst war, brachte sie doch einen Hauch Mitleid für den Blonden auf, der Andauern Opfer sämtlicher, Schlag-, Tritt- und Beißattacken wurde.
Die Reaktion von Kají verblüffte sie dann aber doch. Sie warf dem Jungen nur einen Seitenblick zu, sehr eindringlich. Es klang seltsam Kají so sprechen zu hören, mit einer Ausdruckskraft in der Stimme, die sie bis dato noch nicht vernommen hatte. Es war ungewohnt, aber auch daran konnte man sich gewöhnen. Ihre bernsteinfarbenen Augen ruhten auf Tiberias, deren Worte gegenüber sie erst gar nicht so ernst genommen hatte wie Kají, und musterte dann den Zettel, den der Junge in der Hand hielt. Bevor sie danach greifen konnte, hatte Kají sich ihn schon geschnappt. Was jetzt mit Yukí war? Das war eine verdammt gute Frage.
Die Schwarzhaarige drängte sich dicht neben Kají, um auch auf den Zettel schauen und ihn durchlesen zu können, alle Befangenheit war hinweggeblasen, in dieser doch so ernstens Situation.

"Immerhin wissen wir jetzt, warum sie noch nicht auf dem Schiff sind."

In ihrer Stimme klang ein ungewohnter Ton von Bitterkeit mit, während sie sich einen Schritt von Kají entfernte, mit beiden Händen an den Kopf packte und fast schon krampfhaft in ihre Haare griff. Es war wortwörtlich zum Haare raufen. In ihrem Bauch machte sich ein altbekanntes Gefühl von Angst breit, das sie nicht steuern konnte, und schwoll an, bis es fast Panik wurde. Sie schluckte und atmete tief ein, um sich zu beruhigen. Das konnte doch nicht wahr sein. Ihre Freundin würde doch nicht hingerichtet werden ... das konnte einfach nicht wahr sein, ein bitterböser Traum.

Die Dunkelhaarige blickte in die Runde, ihre Hände lösten sich aus der verkrampften Panikhaltung und hingen nun schlaff an ihrem Körper hinunter. Sie mussten etwas tun.

"Wir gehen da hin."

Mit einem schnellen Blick auf dem Zettel hatte sie Uhrzeit und Ort erfasst und stapfte dann in eben diese Richtung los. Im Laufschritt eilte sie los, es war ihr sogar egal, ob die anderen drei mitkommen würden, sie würde nicht tatenlos herumsitzen oder stehen und nichts tun. Sie musste etwas tun... nur was, das war die Frage. Das konnte nicht wahr sein.
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Luca
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:44 pm

Luca verstand nichts von dem, was sich weiter tat. Tiberias schrie, doch der kleine Junge brachte dies nicht mit eventuell entstandenen Schmerzen in Verbindung. Der Blondschopf machte schließlich immer so komische Sachen. Den Schlag auf seinen Kopf kommentierte er mit Schweigen und regungsloser Miene, als wäre nichts gewesen. Etwas an der Stimme seines Herrn verunsicherte ihn kurz, doch dann ging die Szenerie weiter, ohne dass er eine besonders wichtige Rolle darin spielte. Desinteressiert ließ er den Blick schweifen und umklammerte seinen Kuschelhund, hin und wieder die Gesichter der Erwachsenen musternd und dem Versuch erliegend, zu verstehen, was sie nun wieder zu bereden hatten. Eine Maus huschte an der Hauswand vorbei und Luca sah ihr nach. Katzenfutter. Aber sie schmeckten gar nicht so übel. Nur ziemlich viele Knochen und viel zu wenig Fleisch. Nicht dass das irgendetwas zur Sache tat.
Was war nun mit Yukí und Levester? Immerhin waren die Namen der Beiden doch ab und an gefallen. Gingen sie nicht gerade zu den Beiden? Mit großen Augen sah er zu, wie Faite losstapfte und folgte ihr, um dann noch mal kurz auf seinen Herrn zu warten. Irgendetwas an ihrer Art zu laufen hatte ihn dazu bewogen, gleich mit zu gehen.
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Tiberias
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:45 pm

Tiberias starrte Kají ungläubig an, die Augen weit aufgerissen, den Mund leicht geöffnet, als wäre ihm das, was er sagen wollte im Hals stecken geblieben. Er ballte seine Hände zu Fäusten und trat wütend einen Schritt auf Kají zu.

„Bist du jetzt total bescheuert?!"

Kreischte er dem Rothaarigen ins Gesicht. Was zu weit ging, ging zu weit. Und das hier ging definitiv zu weit. Er schüttelte schnaubend den Kopf.

„Dein dummer, kleiner Hund schlägt mich und tritt mich. Und du sagst ICH soll IHM kein weiteres Haar krümmen?! DAS KANNST DU DOCH NICHT ERNST MEINEN!"

Enttäuscht wandte er sich ab. Er starrte in die Ferne und war einfach nur wütend, so ungerecht behandelt worden zu sein. Irgendwas daran erinnerte ihn schmerzlich an früher. Er strich sich die Haare aus dem Gesicht und wandte sich erst wieder der kleinen Gruppe zu als Faite etwas sagte und dann davon lief. Er warf Kají noch einmal einen Hasserfüllten Blick zu, mit diesem Jungen war er eindeutig fertig, und lief dann Faite nach. Schnell holte er zu ihr auf, er war immer noch wütend und hatte außerdem Schmerzen.

„Und was willst du da bitte machen, hä?! Einfach reinspazieren und sie mit nehmen... Das ist nicht so einfach..."

Irgendwie war er plötzlich seltsam bei Verstand, nicht so doof wie sonst. Als hätte die Wut ihn zu einem anderen Menschen gemacht. Aber eigentlich wollte er nur irgendwo Luft rauslassen.
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Levester Ouwén
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:45 pm

Schweigend lief der Schwarzhaarige den dunklen, nur von Fackeln erhellten Gang entlang. Das Einzige, was noch in seinen Ohren klang war der Hall seiner Schritte, ferner vielleicht ein Tropfen. Seine Gedanken waren leer, sein Geist eigentlich gar nicht mehr anwesend. Er war irgendwo anders, wollte jetzt nicht sein, wollte jetzt nicht denken müssen. Nur die Intuition trieb ihn weiter, der Instinkt ließ ihn wachsam bleiben.
Bis er plötzlich eine Regung spürte. Zuerst das Verkrampfen eines Körpers, dann, zeitgleich mit einem Schrei, das Umsichschlagen seiner Freundin. Ganz automatisch hielt Levester die Braunhaarige fester, blieb stehen und versuchte den Schlägen aus zu weichen, indem er den Kopf zurück neigte. Noch immer war sein Geist nicht wirklich anwesend und das Einzige, was er wahr nahm war, dass Yukí wieder bei Bewusstsein war. Aber irgendwo spürte er den Schmerz. Irgendwo viel zu tief drinnen. Die Schläge hörten auf, der Schmerz nicht. Als ein Schluchzen an seine Ohren drang, wandte Levester erstmalig den Blick nach unten zu ihr. Er hätte ihr gerne die Tränen aus dem Gesicht gestrichen, oder sie einfach tröstend an sich gedrückt, aber das würde jetzt nichts helfen, nichts nützen. Gar nichts.
Ohne ein Wort, oder gar einen Laut von sich zu geben ließ er seine Freundin zurück auf den Kalten Verliesboden sinken. Er sah sie an, unterdrückte ein Überdenkopfstreichen und ging dann wieder vorwärts.

Wir müssen weiter.“
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:46 pm

Kají achtete den einen Moment nicht einmal darauf, wie nah Faite ihm wenige Sekunden stand, seine Augen waren auf Tiberias gerichtet, dessen Zorn sich immer deutlicher in seinem Gesicht abzeichnete. Und als er mit geballten Fäusten und laut schreiend auf ihn zukam, sah er für ein paar Atemzüge auch nicht mehr Tiberias vor sich. Jetzt doch einen Schritt zurück tretend, erwartete Kají – immer noch – ganz automatisch, dass nun ein Schlag folgen würde. Äußerlich blieb er nur stocksteif stehen und starrte dem Blonden ausdrucksleer entgegen. Nichts, was er nicht schon kannte. Sein Körper nahm nur schon mal die Abwehrhaltung ein. Nicht, dass er sich wirklich wehren würde, oder gewehrt hätte aber ... immerhin die Vorbereitung auf Schmerzen. Doch sie blieben aus, nur das Klingeln seiner Ohren war etwas schmerzhaft. Nun stand er alleine da. Der Rothaarige hatte gar nicht richtig mitbekommen, dass Faite schon vorgelaufen und Krümel ihr nach war. Tiberias folgte ihnen jetzt, doch er blieb immer noch stehen. Es fühlte sich komisch an zu zusehen, wie sie davon liefen. Immer weiter weg. Es war schwer. Irgendwie betäubend. Und bekannt.
Fast etwas wirr sah Kají einmal nach Links, dann nach Rechts und sein Augenmerk wurde auf ein Schild gelenkt, dass in eine andere Gasse zeigte. „Richtplatz“ Sein Blick flog wieder über die Schulter, zu den anderen, die einfach weitergingen, dann erneut zum Schild. Eine Maus huschte daran vorbei in die Gasse. Kají biss sich fest auf die Unterlippe, atmete einmal tief durch. Die anderen liefen in die falsche Richtung. Hier ging es zum Henkersplatz. Ein letzter Blick zurück – sie erschienen ihm so weit weg. Lohnte es sich, sie zurück zu rufen? Im Nachhinein konnte er immerhin sagen, er hätte es getan.

Ihr lauft in die falsche Richtung!“

Es war weniger laut, als beabsichtigt. Was vielleicht daran lag, dass es ihm sowieso große Schwierigkeiten bereitete, die Lautstärke seiner Stimme zu erheben. Aber so hatte er es wenigstens getan. Sich selbst zwingend wandte sich der Rotschopf zu der Gasse herum und lief los. Es war natürlich äußerst klug alleine los zu ziehen, aber ... er konnte ihnen einfach nicht nachrennen.
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Faite el Incendio
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BeitragThema: Re: 10 - Beneath the Gibbet   10 - Beneath the Gibbet EmptyFr Dez 25, 2009 10:47 pm

Ohne noch einen Blick zurück zu werfen stürmte die Schwarzhaarige vorwärts, in sehr schnellem Tempo, rannte jedoch noch nicht. Ihre Augen waren stur nach vorn gerichtet, es war als hätte sie Scheuklappen auf - sie wollte nur vorwärts. Laute Stimmen drangen von hinten an ihr Ohr, doch sie erkannte noch nicht einmal, dass es sich um die Stimme von Tiberias handelte. Sie war blind und taub für alles andere. Nur aus den Augenwinkeln bemerkte sie schließlich Krümel, der sich ihrer Angeschlossen hatte. Immerhin noch einer, der irgendwie helfen wollte ... ja was genau? Yukí zu retten, vor ihrer eigenen Blödheit. Faite konnte es immernoch kaum fassen; Das konnte ihre Freundin doch nicht ernst meinen! Was sollte sie denn jetzt nur machen? Retten war so einfach gesagt, doch einen Plan hatte sie nicht. Als plötzlich Tiberias neben ihr auftauchte zuckte sie kaum merklich zusammen und wandte ihren Tunnelblick auf den Blondschopf. Er hatte Recht. Er hatte ja verdammt noch mal Recht, aber sie konnte einfach nicht nichts tun.

"Keine Ahnung! Zugucken!"

In ihrer unterschwelligen Verzweiflung über diese Lage wurden ihre Antworten patzig und ihre Laune unausstehlich. Und das wusste sie. Die Schwarzhaarige blieb stehen, und streckte eine Hand aus, um auch dem Blonden und Krümel zu verstehen zu geben, dass sie anhalten sollten. Sie atmete tief ein und dann wieder aus, bevor sie den Blick hob und Tiberias ansah.

"Nein. Tut mir leid..." , sie verbarg kurz das Gesicht in ihren Händen, "Ich weiß doch auch nicht was wir machen sollen, irgend etwas! Wieso sollten wir denn nicht einfach reinspazieren und sie mitnehmen? Vielleicht ist es einfacher als wir denken..."

Ein hysterisches Auflachen entfloh ihr, am liebsten wäre sie nun vor Hilflosigkeit im Boden versunken. Was sollten sie nur tun? Egal wie herum man es drehte, Yukí war nicht zu helfen, und Levi musste ja auch irgendwo feststecken, sonst hätte er sich wenigstens schon gemeldet. Also hatten sie nicht nur das Problem Yukí, sondern auch das Problem Levi. Wenn sie jetzt noch ein Flugblatt mit den Hängedaten von Levester finden würden, wäre sie total am Ende.
Ihr Blick glitt zu Krümel den sie lange und Eindringlich ansah.

"Ja okay, scheiß Idee, wir brauchen was besseres..."

Ihr Blick lag immer noch auf Krümel, und irgend etwas störte sie an dem Jungen. Erst nach einigen Momenten bemerkte sie, was fehlte. Wo war Kají? Ihr Kopf schnellte hoch und blitzartig wanderte ihr Blick sämtliche Ecken und Kanten der Straße ab, auf der sie sich befanden. Er war fort, nicht mehr da. Sie hatte einfach nicht bemerkt, dass er ihnen erst gar nicht gefolgt war und ihnen auch noch hinterher gerufen hatte, um ihnen einen wichtigen Hinweis zu geben.
Ihr Körper wurde ganz schlaff und ihre Arme baumelten kraftlos an ihr herunter.

"Nicht wirklich jetzt."

Wo war Kají hin?
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